Kommentar. Nach vier Jahren wird Bilanz gezogen. Ernüchternd. Die Inklusion hakt an allen Ecken und Kanten. In absoluten Zahlen besuchen immer noch genau so viele Kinder eine Förderschule wie vor der Inklusion. Grund hierfür ist die Umsetzung vor Ort in den Schulen. Die Eltern sind skeptisch und kennen die Probleme, vor denen die Lehrkräfte stehen. Auf dem Papier hört es sich ganz toll an, aber in der Realität werden oft Inklusionsschüler aus dem Unterricht von pädagogischen Kräften heraus gezogen, um mit ihnen in Ruhe in gesonderten Räumen zu arbeiten. So betrügt sich das System selbst. Viele Schulklassen stehen vor dem Problem, dass nur eine Lehrkraft zur Verfügung steht, die sich vermehrt mit den Inklusionsschülern beschäftigen muss, während die anderen sich in Stillarbeitsphasen beschäftigen. Eine ausgebildete Fachkraft für Inklusionsschüler? Fehlanzeige. Die niedersächsischen Schulen haben ja nicht einmal genug Lehrkräfte für den normalen Schulunterricht. Aber was tun? Die Eltern fordern, dass Lehrer auf die Straße gehen und dafür protestieren, dass sich etwas in dem Inklusionsmodell ändert. Doch Lehrer sind Beamte und haben nur eingeschränkte Möglichkeiten. Kein Arbeitgeber lässt sich gerne von seinem Angestellten sagen, dass er Mist gebaut hat. Hier sind tatsächlich die Eltern gefragt, die deutlich darauf hinweisen müssen, dass die hakelige Inklusion so nicht weiter gehen darf. (Jesco von Moorhausen)