(v.l.) Landschaftspräsident Prof. Dr. Uwe Meiners, Landschaftsgeschäftsführer Dr. Michael Brandt, Preisträgerin Elisa Riedle M.Sc., Prof. Dr. Dirk Albach (Universität Oldenburg), Steffen Pilney M.A. (Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, Projekt Klimaoasen). (Foto: JW, Oldenburgische Landschaft)

Oldenburg. Natur erleben, auf Bäume klettern – für viele Kinder, vor allem in Städten, ist dies heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Aufgrund dieser Feststellung hat Masterabsolventin Elisa Riedle in ihrer Abschlussarbeit ein wissenschaftlich fundiertes Waldforschungsheft für Familien mit Kindern im Grundschulalter konzipiert. Mit dem Heft können diese das Eversten Holz in Oldenburg mit allen Sinnen erleben.

Für ihre an der Universität Oldenburg entstandene Arbeit erhielt die aus Konstanz stammende Riedle am 2. Juni den Nachwuchswissenschaftspreis „Forschung Regional“ der Oldenburgischen Landschaft. Landschaftspräsident Prof. Dr. Uwe Meiners überreichte die Auszeichnung für diese besondere Arbeit an einem ebenfalls besonderen und nicht minder passenden Ort: direkt im Eversten Holz. Zuvor stellte Riedle bei einem Rundgang das von ihr erarbeitete Konzept vor und gab Einblick in die Geschichte und die biologischen Gegebenheiten des historischen Stadtwaldes.

Im Rahmen ihrer Forschung recherchierte Riedle zu bestehenden Projekten und Umweltbildungsangeboten in Deutschland und der Schweiz, die sich insbesondere an Familien richten. Auf dieser Grundlage filterte die Umweltwissenschaftlerin Best-practice-Beispiele heraus, die auf das Eversten Holz übertragbar waren und legte dabei besonderen Wert auf eine interaktive Methodik, die ihr auch für das eigene Vermittlungsangebot, dem Forschungsheft, besonders wichtig war. Digitale Angebote, wie Apps und Audio Guides, untersuchte Riedle ebenfalls. Sie verzichtete jedoch bewusst darauf, solcherart Instrumente der Wissensvermittlung im Eversten Holz einzusetzen, um ein fokussiertes Naturerlebnis mit allen Sinnen zu erreichen. So lernen Kinder stattdessen beispielsweise über ein Waldbingo und das Zählen von Jahresringen an einer großen Baumscheibe spielerisch jede Menge über die Tiere und Pflanzen des Eversten Holzes.

Da Testläufe des pädagogischen Angebots während des Entstehungsprozesses der Arbeit durch Corona nur eingeschränkt möglich waren, freute sich die Preisträgerin umso mehr, dass sie am Nachmittag nach der Preisverleihung den Kinderclub der Oldenburgischen Landschaft auf ihre Forschungstour durch das Eversten Holz mitnehmen konnte.

Wer Interesse hat, sich mit dem liebevoll selbst illustrierten Heft auf Entdeckungstour zu begeben, erhält dieses im Landesmuseum für Natur und Mensch in Oldenburg.

Auch in diesem Jahr verleiht die Oldenburgische Landschaft ihren Nachwuchsförderpreis „Forschung Regional“. Dieser ist mit Preisgeldern von dreimal 500 Euro dotiert und wird für herausragende regionalspezifische Arbeiten von Studierenden verliehen. Teilnehmen können alle Studierenden, die sich in ihrer Abschlussarbeit (Bachelor oder Master) mit einem Thema befasst haben, das einen Bezug zum Oldenburger Land hat. Zum Oldenburger Land zählen die Landkreise Ammerland, Cloppenburg, Friesland, Oldenburg, Vechta und Wesermarsch sowie die Städte Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven.

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