Die Auszubildenden Kerstin Meier (von links), Sarah Mannott und Manal Alosso haben im Rahmen des Schulungsprogramms an dem zweitägigen Workshop „Präsentieren mit Wow-Effekt“ im Europahaus Aurich teilgenommen. (Foto: Gerlinde Strube-Heddinga/Conerus-Schule Norden)

Friesland. Auf großartige Resonanz ist das von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK), Lehrkräften und Ausbildenden konzipierte Schulungsprogramm für Auszubildende in der Hauswirtschaft gestoßen. Es handelt sich um ein im November 2022 gestartetes Pilotprojekt, das den Azubis in Ostfriesland und Friesland eine bestmögliche Qualifikation in allen hauswirtschaftlichen Bereichen ermöglicht und gleichzeitig die Ausbildungsbetriebe unterstützt.

Auf dem Programm standen insgesamt sieben Schulungen zu den Themen Hygiene, Textilpflege und Ausbesserungsarbeiten, professionelle Reinigung, Arbeiten mit Großküchengeräten, ein Floristikkurs bei der Niedersächsischen Gartenakademie der LWK in Rostrup sowie eine Fortbildung zum Thema „mit Wow-Effekt präsentieren“. „Hintergrund unseres Projektes ist, dass die hauswirtschaftliche Ausbildung selbst keine überbetriebliche Ausbildung in Form von Schulungen vorsieht“, erklärt Ausbildungsberaterin Anna Müller von der LWK-Bezirksstelle Ostfriesland.

Begeistert vom neuen Schulungskonzept: Nadine Kaatz, Auszubildende zur Hauswirtschafterin, hat unter anderem am Floristikkurs an der Niedersächsischen Gartenakademie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Rostrup teilgenommen. (Foto: Anna Müller/LWK Niedersachsen)

„Die Ausbildungsbetriebe sind sehr unterschiedlich in ihren Strukturen“, ergänzt Ausbilderin Ursula Dirksen, „es gibt Pflegeeinrichtungen, Kurbetriebe, Jugendherbergen, landwirtschaftliche Betriebe, Bildungseinrichtungen usw. Für die Betriebe ist es sehr zeitintensiv, dem anspruchsvollen Ausbildungsrahmenplan zu entsprechen.“ So hätten nicht alle Ausbildungsinhalte in den Häusern die gleiche Bedeutung und Gewichtung, sodass sich Ausbildende in einigen Thematiken zunächst selbst das erforderliche Fachwissen aneignen müssten – was sowohl Zeit als auch Geld kostet.

Daher biete das neue Schulungsprogramm eine großartige Entlastung für Betriebe und Ausbilder, fährt Dirksen fort: „Meines Erachtens wäre es sinnvoll, auch in der Hauswirtschaft eine überbetriebliche Ausbildung zu installieren, damit eine Teilnahme an Veranstaltungen verpflichtend ist.“ Da die Schulungen nicht verpflichtend waren, konnten die Ausbildungsbetriebe beim Pilotprojekt selbst entscheiden, ob sie ihre Auszubildenden freistellen oder nicht. „Alle Kurse waren voll“, berichtet Müller, „die Ausbildenden baten um eine Fortsetzung des Projektes. Daher wird sich unser Projektteam im Juni wieder treffen und das Schulungsprogramm erweitern.“ So sollen beispielsweise die Themen Arbeitsschutz und Arbeitsergonomie aufgenommen werden.

Positive Rückmeldungen zu dem Schulungsprogramm gab es auch von den Auszubildenden. „Die vielen Teilnahmebescheinigungen wurden beim Vorstellungsgespräch gelobt“, berichtet etwa Nadine Kaatz (3. Ausbildungsjahr). Weitere Einblicke in die verschiedenen Themenfelder zu bekommen, hat ihr besonders gefallen, zumal sie überzeugt ist, mit dem neu erlernten Wissen nach der Ausbildung beruflich weiterkommen zu können. An ihrem gewählten Beruf gefällt ihr, dass er so abwechslungsreich ist und es immer wieder neuen Aufgaben zu bewältigen gibt.

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