Der Lärmschutz an Autobahnen soll für eine bessere Lebensqualität in der Stadt sorgen. (Foto: pr)

Oldenburg. Es ist ein viel diskutiertes Thema: Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Auch in der Stadt Oldenburg nimmt dieses Thema wieder Fahrt auf: In einem Schreiben an den niedersächsischen Verkehrsminister Olaf Lies von Montag, 5. Juni, macht Oberbürgermeister Jürgen Krogmann erneut auf die unbefriedigende Lärmschutzsituation an einzelnen Abschnitten der durch die Stadt verlaufenden Autobahnen A 28, A 29 und A 293 aufmerksam – und setzt auf Unterstützung des Landes und des Bundes im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten: „Die aktuell anstehenden Brückensanierungsmaßnahmen, speziell die Brückensanierung der A 29 über die Hunte, und die in den nächsten Jahren zu erwartenden Baumaßnahmen an der A 28 möchte ich noch einmal zum Anlass nehmen, die Planungen so zu konzipieren, dass sich daraus ein Anspruch auf Lärmvorsorge ergibt – und eine in diesem Bereich befindliche Lücke in den Lärmschutzwänden geschlossen wird.“ Deshalb sei es erforderlich, die rechtlichen Rahmenbedingungen soweit anzupassen, dass eine wirksame Lärmaktionsplanung an diesen Verkehrswegen ermöglicht wird. Ziel müsse es laut Krogmann sein, den Umgebungslärm zu vermindern.

Mit Tempolimit gegen Lärm und für das Klima

Bis dahin sind aus Sicht der Stadt Oldenburg alle sonstigen denkbaren Maßnahmen in Erwägung zu ziehen, die die Lärmbelastung für die Bevölkerung senken. „Dazu gehört meiner Meinung nach auch die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen“, so Krogmann in dem Brief weiter. Wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen A 28, 29 und 293 im Stadtgebiet auf allen Streckenabschnitten von derzeit 100 km/h auf 80 km/h und auf unbeschränkten Abschnitten auf 120 km/h reduziert werden würde, könnten jedes Jahr etliche Tonnen CO2 eingespart werden. Die Entscheidung über ein mögliches Tempolimit auf Autobahnen müsste jedoch der Bund treffen. Krogmann: „Das Interesse der betroffenen Menschen in unserer Stadt rechtfertigt diese Maßnahme, weil jeder Minderungsbeitrag – sei er auch noch so klein – genutzt werden muss.“

Umfrage zum Lärmaktionsplan: Forderung nach Tempolimit

Das zeigt auch eine Umfrage zum Lärmaktionsplan, die vom 24. März bis zum 15. Mai auf der städtischen Beteiligungsplattform „Gemeinsam Oldenburg“ durchgeführt wurde: 177 Oldenburgerinnen und Oldenburger haben die Möglichkeit wahrgenommen, in insgesamt 252 Beiträgen ihre Gedanken und Ideen zum Lärmschutz in Oldenburg mitzuteilen. Besonders hervorzuheben ist dabei der Wunsch vieler Personen nach mehr oder besseren Lärmschutzwänden verbunden mit der Forderung nach einem Tempolimit. Vorschläge konnten digital oder postalisch eingereicht werden oder Ideen anderer Nutzerinnen und Nutzer mit einem „Daumen hoch“ bewertet werden. Die Ergebnisse der Umfrage werden am Donnerstag, 8. Juni, im Ausschuss für Stadtgrün, Umwelt und Klima vorgestellt.

Wo finde ich Informationen zur Umfrage und zum Lärmaktionsplan?

Alle Inhalte der Beteiligung sind auch weiterhin im Bereich „Abgeschlossene Projekte“ auf gemeinsam.oldenburg.de einsehbar. Alle Informationen zum Lärmaktionsplan gibt es online unter www.oldenburg.de/laermaktionsplan ».

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