Die Kita auf dem Dockgelände soll größer werden. (Foto: pr)

Augustfehn I. In den vergangenen Jahren haben sich Rat und Verwaltung der Gemeinde Apen regelmäßig mit der Schaffung von Betreuungsplätzen im Krippen und im Kindergartenbereich befasst. Es wurden unter anderem der Neubau des Modulkindergartens in Nordloh und der Anbau an das Wichtelhuus in Apen umgesetzt Zusätzlich wird durch den Umzug der Krippengruppe aus dem Kindergarten „Unterm Regenbogen“ in den Anbau des Wichtelhuus Raum für eine weitere Kindergartengruppe geschaffen. Bürgermeister Matthias Huber stellte heraus, dass man den Weg des Wachstums der Gemeinde Apen erfolgreich gemeinsam gehe. Eine gute Gewerbe- und Bauplatzentwicklung mit Zuzügen und auch der Bedarf junger Familien nach umfangreicheren Betreuungszeiten der Kinder darf uns handeln lassen. Wir dürfen dankbar sein, dass unser Landkreis, eine Wachstumsregion ist. Ein klarer Standortvorteil sind dabei ausreichend Kitas. Wir wollen daher handeln und unsere Dorfzentren damit stärken.

Als Fazit einer umfangreichen Beratung kamen Politik und Verwaltung zu dem Entschluss, dass aufgrund des gerade erst erfolgten Ausbaus der verkehrlichen Zuwegung und der integrierten Lage das Grundstück auf dem Dockgelände am geeignetsten wäre. Dort hat der Investor Aschenbeck & Aschenbeck in seinem Konzept ohnehin eine Kindergarten- und eine Krippengruppe vorgesehen. Es wurde beraten, dass seitens der Verwaltung Gespräche mit diesem Investor geführt werden sollen, ob auch eine sechsgruppige Einrichtung seinem Gesamtkonzept berücksichtigt werden könne. Der Wunsch aus der Mitte der Ausschussmitglieder wurde dahingehend geäußert, dass ein Konzept für ein Mehrgenerationenhaus, in dem Kinder und Senioren auch gemeinsames unternehmen, gemeinsam mit dem Investor erarbeitet würde.

Es werden nun die gemeinsamen Gespräche mit dem Investor Aschenbeck & Aschenbeck geführt werden um das Konzept anzupassen und weiter voranzutreiben, damit dadurch auch der Ausbau der Kinderbetreuung in der Gemeinde Apen gewährleistet werden kann.

Warum hat die Gemeinde diesen erheblichen Bedarf in Augustfehn?

Unter Bezugnahme der aktuellen IST-Zahlen mit Stand vom 18.04.2023 wurde ermittelt, dass es zum Kindergartenjahr 2022/23 507 potentielle Kindergartenkinder und 251 potentielle Krippenkinder gibt. Dabei wurde bewusst von der maximal möglichen Zahl, inklusive aller möglichen „Flexikinder“ ausgegangen.

Dem gegenüber stehen aktuell 475 Kindergarten- und 90 Krippenplätze, welche sich über das Gebiet der Gemeinde Apen verteilen.

Zukünftig ist im Ortsteil Hengstforde eine weitere Einrichtung mit bis zu 6 Gruppen geplant. Diese soll am besten am Standort an der Hauptstraße zwischen Apen und Augustfehn I entstehen.

Aufgrund der Diskrepanz zwischen den vorhanden Plätzen und den aktuell möglichen IST-Zahlen, sowie der Tatsache, dass der Bedarf an integrativer Betreuung wächst wurde in der Verwaltungsausschusssitzung vom 23.05.2023 beschlossen, dass man zusätzlich zu der geplanten Einrichtung in Hengstforde eine weitere Einrichtung derselben Größenordnung planen soll. Dies würde bei zwei Einrichtungen zu jeweils drei Krippen- (je 15 Plätze), zwei Kindergarten- (je 25 Plätze) und einer Familiengruppe (4 Krippen-, sowie 17 Kindergartenplätze) einen Zuwachs von 134 Plätzen im Kindergarten- und 98 Plätzen im Krippenbereich bedeuten.

„Die grundsätzlich angestrebte 100%-Betreuungsquote wäre damit im Krippenbereich nicht erfüllt, da nach dieser Rechnung noch 63 Plätze fehlen würden. Hier muss man im Blick behalten, dass es natürlich ebenfalls noch eine Betreuung über das Netzwerk der Tagesmütter gibt, also eine 100%-Quote vielleicht nicht ausschließlich über die Kommune sichergestellt werden muss.“ Erklärte Erster Gemeinderat Henning Jürgens im Jugendausschuss.

Hingegen stünden im Kindergartenbereich 102 Plätze über Bedarf zur Verfügung, also vier Gruppen. Hier muss in die Betrachtung mit einbezogen werden, dass jedoch durch die jederzeit mögliche Deklaration als Integrationsgruppe die Platzzahl um 7, auf 18 Betreuungsplätze reduziert werden kann. Geht man davon aus, dass jede mehrgruppige Einrichtung (also: Apen, Augustfehn I, Augustfehn II, Nordloh, zwei neu zu schaffende Einrichtungen) eine Integrationsgruppe vorhält, reduzierte sich der „Überhang“ an Plätzen um 42, auf 60. Das hieße, man hätte lediglich zwei Kindergartengruppen als „Puffer“ für Zuzüge.

Diese Darstellung zeigt gleichermaßen, dass eine andere Gruppenstruktur zu Gunsten einer besseren Betreuungsquote im Krippenbereich, also z.B. vier Krippengruppen und zwei Kindergartengruppen je Einrichtung unter Wegfall der altersübergreifenden Gruppe, dazu führen würde, dass dieser Puffer nicht existent wäre.

Somit lässt sich daraus ableiten, dass die Errichtung von zwei sechsgruppigen Einrichtungen grundsätzlich als notwendig erachtet wird und man sich nun hinsichtlich eines geeigneten Standortes mit dem Thema auseinandersetzen muss. Diese Auseinandersetzung erfolgte im Rahmen der Sitzung des Jugendausschusses vom 13.06.2023.

Mehrere mögliche Standorte wurden im Hinblick auf verkehrliche Anbindung, potentielle Bedarfe, Verfügbarkeit der Grundstücke, städtebaulichem Mehrwert und der integrierten Lage durchgesprochen. Es wurde zunächst ermittelt in welchem Teil der Gemeinde Apen die potentiellen Bedarfe liegen, wo also die zu betreuenden Kinder beheimatet sind. Da aus der Elternschaft vermehrt der Wunsch der Betreuung in „Wohnortnähe“ und zudem die Betreuung gemeinsam mit dem zukünftigen Schulkameraden*innen gewünscht wird, wurden bei der Unterteilung des Gemeindegebietes die Grundschulbezirke zur Hilfe genommen. Daraus ergibt sich, dass im Schulbezirk Apen die Kindertagesstätten „Unterm Regenbogen“, „Am Vogelbusch“ (Familienzentrum) und „Wichtelhuus“, im Schulbezirk Nordloh die KiTa`s „Pusteblume“ und „Arche Noah“ und im Schulbezirk Augustfehn die KiTa „Die Brücke“ liegen.

Somit stehen im Schulbezirk Apen 250 Kindergarten- sowie 75 Krippenplätze, im Schulbezirk Augustfehn 100 Kindergarten- sowie 15 Krippenplätze und im Schulbezirk Nordloh 125 Kindergartenplätze zur Verfügung.

Dem wurden dann die Wohnorte der oben aufgeführten Kinder gegenübergestellt. Zum Stichtag 18.04.2023 lebten 223 Kindergarten- sowie 92 Krippenkinder im Schulbezirk Apen, 209 Kindergarten- sowie 125 Krippenkinder im Schulbezirk Augustfehn und 72 Kindergarten- sowie 34 Krippenkinder im Schulbezirk Nordloh.

Somit ergibt sich ein eindeutiger Bedarf im Schulbezirk Augustfehn I. Sofern man beide zukünftigen Einrichtungen im Schulgebiet Augustfehn errichten würde, hätte man in etwa dieselbe Abdeckung wie im Schulbezirk Apen.

Des Weiteren wurden die potentiellen Grundstücke im Schulbezirk Augustfehn hinsichtlich der weiteren Kriterien beurteilt.

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