Oldenburg. Mit einem Einblick in eine kaum bekannte Facette der Oldenburger Musikgeschichte startet die Reihe „Dialogkonzerte“ an der Universität Oldenburg ins neue Jahr. Zum Thema „In West und Ost: Prinz Peter von Oldenburg als Komponist“ spielt Pianist Daniel Grimwood am Dienstag, 9. Januar, ab 19.30 Uhr im Großen Saal des Kulturzentrums PFL (Peterstraße 3). Zu Gehör bringt er Kompositionen von Prinz Peter von Oldenburg (1812-1881) und dessen musikalischem Mentor, dem im 19. Jahrhundert berühmten Klaviervirtuosen Adolph Henselt. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Lediglich Personen, die gerne aus einer vorderen Reihe das Konzert verfolgen möchten, werden gebeten, sich per E-Mail bei Prof. Dr. Kadja Grönke anzumelden (kadja.groenke@uol.de).
Neben Werken von Prinz Peter und Adolph Henselt spielt der englische Pianist Grimwood auch eine Konzert-Paraphrase über Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ aus der Feder des deutsch-baltisch-russischen Pianisten und Komponisten Paul Pabst.
Prinz Peter wurde in Russland geboren und in Oldenburg erzogen. Nach dem Tod seines Großvaters verließ er 18-jährig die Stadt, der er lebenslang emotional die Treue hielt, und trat in den russischen Staatsdienst, wo er sich für Gesundheit, Volks- und Frauenbildung einsetzte. In seiner Freizeit komponierte er und ließ etliche seiner Klavierwerke durch Adolph Henselt für den Musikunterricht der Russischen Frauenbildungsstätten arrangieren und veröffentlichen. Im Niedersächsischen Landesarchiv liegt die größte Sammlung Peterscher Partituren außerhalb Russlands. Daniel Grimwood hat aus den Klavierwerken dieses Laienmusikers, der zu seiner eigenen Freude komponierte, eine repräsentative Auswahl getroffen.