Oldenburg. Ihren Aufwärtstrend der vergangenen beiden Spiele wollen die EWE Baskets Oldenburg am Samstag (18.30 Uhr) bestätigen. Dann kommt es zum reizvollen Duell mit dem letztjährigen Playoff-Gegner MHP RIESEN Ludwigsburg. Die Große EWE Arena dürfte dabei erneut ausverkauft sein, aktuell sind im Ticketshop noch Karten verfügbar.
Zwei wichtige Erfolge haben die Stimmungslage rund um die EWE Baskets deutlich verändert. Auf den deutlichen Heimsieg gegen Göttingen folgte der Derbyerfolg in Hamburg, den die Mannschaft sich mit Energie und Einsatz verdiente und den Team und Fans im Anschluss gemeinsam auf der Tribüne feiern konnten. Damit festigten die Oldenburger den zehnten Platz, der in die Play-Ins führen würde und haben auch mit dezimiertem Kader den Anschluss zu den Playoff-Rängen gehalten. Diesen gilt es in den vier verbleibenden Partien bis zum Nationalmannschafts-Fenster, darunter mit Ludwigsburg, München und Chemnitz drei Playoff-Kandidaten, nicht zu verlieren, um danach mit deutlich tieferem Kader anzugreifen.
Aktuell gilt weiterhin, dass fünf Spieler nicht auflaufen können, einzig Max DiLeo stand gegen Hamburg zumindest wieder im Kader. Ob es am Samstag bereits für Minuten auf dem Parkett reicht, entscheidet sich kurzfristig. Zum ersten Mal für die EWE Baskets auf dem Parkett stehen dürfte auch der estnische Nationalspieler Artur Konontsuk, der als mittlerweile dritte Nachverpflichtung der Saison seit Mitte der Woche in das Team integriert werden muss.
Am Samstag wartet nun eine Begegnung, die aus den vergangenen zwölf Monaten einen besonderen Reiz bezieht. Zunächst hatten die EWE Baskets beim TOP FOUR im Halbfinale gesiegt, dann aber die Enttäuschung des Ausscheidens in den Playoffs gegen Ludwigsburg hinnehmen müssen. Ende Dezember folgte eine herbe Niederlage bei den Riesen. Die Motivation, die mittlerweile vier Spiele dauernde Serie ohne Erfolg gegen Ludwigsburg zu beenden, ist dementsprechend hoch.
Die Gäste spielen eine Saison im Rahmen der Erwartungen, liegen mit elf Siegen und sechs Niederlagen aktuell auf dem sechsten Rang, könnten im weiteren Saisonverlauf auch noch das Heimrecht in den Playoffs angreifen. Zudem erreichte Ludwigsburg auch die zweite Gruppenphase der Basketball Champions League, feierte zum Auftakt am Dienstag einen Sieg in Dijon.
Das Erfolgsrezept der Riesen ist dabei seit vielen Jahren bekannt und nur in Nuancen verändert. Mit aggressiver und hochwertiger Verteidigungsarbeit wollen die Gäste zu schnellem Offensivspiel finden und die Gegner mit dieser Spielweise möglichst überrennen. Ludwigsburg hat nach Chemnitz das zweitbeste Defensivrating der BBL, erzwingt 15,1 Ballverluste pro Partie und erlaubt den Gegnern nur eine Dreierquote von 29,4 Prozent. Weil Ludwigsburg zudem gut am offensiven Brett reboundet und die wenigsten Ballverluste (11,6) der Liga produziert, erarbeiten sich die Gäste im Schnitt mehr Abschlüsse als die Gegner.
Offensiv orientiert sich das Spiel an den Guard-Positionen, es ist also kein Zufall, dass ein Guard-Trio die Topscorer der Gäste stellt. Jayvon Graves erzielte im Hinspiel 27 Punkte, kommt im Schnitt auf 14,8 Punkte, 4,5 Rebounds und 4,0 Assists. Spielmacher Desure Buie erreicht 13,1 Punkte und 6,0 Assists, während Silas Melson 12,1 Punkte erzielt. Deutlich niedriger fällt die Ausbeute von Deion Hammond (7,0 Punkte) aus, der allerdings den Distanzwurf (48,9 Prozent) herausragend trifft.
Auf den Forward-Positionen warten vor allem athletische Teamspieler mit defensiven Qualitäten. Yorman Polas Bartolo (6,1 Punkte, 4,3 Rebounds) ist einer der stärksten Verteidiger der BBL, der häufig dazu genutzt wird, die Spielmacher des Gegners zu stoppen, Jaren Lewis (10,1 Punkte, 3,8 Rebounds) kann beide Forward-Positionen abdecken. Jeff Roberson feierte nach langer Verletzung zuletzt ein Comeback, wird in Oldenburg allerdings gesperrt fehlen.
Jonathan Bähre (7,2 Punkte, 5,1 Rebounds) und Elijah Childs (9,3 Punkte, 4,9 Rebounds) können auf beiden großen Positionen auflaufen, während Eddy Edigin einen deutlichen Entwicklungsschritt gemacht hat, 7,7 Punkte und 5,5 Rebounds auflegt und mittlerweile auch den Dreier verwandeln kann.
Pedro Calles (Head Coach, EWE Baskets Oldenburg): „Eine unserer Aufgaben war in dieser Woche, Artur in unser System zu integrieren. Wir wissen aber aus Erfahrung, dass es mehr als nur ein paar Trainingseinheiten benötigt, um es zu schaffen. Alle kennen den Basketball, den Ludwigsburg spielen möchte. Sie sind sehr aggressiv und physisch in der Defensive. Das ist der Hauptgrund, warum sie erneut erfolgreich sind. Sie sind eines der besten Defensivteams der BBL. Wir müssen auf den Ball achten und Ballverluste vermeiden, weil sie davon mit ihrem Spiel profitieren wollen. Offensiv passen sie auf den Ball auf, erlauben sich wenige Ballverluste und sind auch im Offensivrebounding gut. Wir müssen sicherstellen, dass wir den Kampf um die Rebounds gewinnen! “