Varel. Anlässlich der Mitteilung, das Krankenhaus in Varel zu einem Operations-Zentrum umzubauen und die Frauenklinik zu erweitern, weist der SoVD Kreisverband Friesland auf die angespannte ambulante medizinische Versorgung auf dem Land hin. Roswitha Langner, SoVD-Sozialberaterin in Varel: „Die Krankenhausreform verstellt den Blick auf die Not in der ambulanten Versorgung. Angesichts zuweilen monatelanger Wartezeiten auf einen Sprechstundentermin brauchen wir dringend mehr Fachärzte und Hausärzte in Friesland.“
„Nachfolger fehlen, Praxen schließen – vor allem in ländlichen Regionen gibt es zu wenig niedergelassene Ärztinnen und Ärzte“, schreibt die Kassenärztliche Vereinigung in Niedersachsen KVN. Sie hat daher Förderprogramme aufgelegt, um neue ÄrztInnen für die Niederlassung zu gewinnen: 46 HausärztInnen, vier HautärztInnen, drei NervenärztInnen sowie eine Hals-Nasen-Ohrenärztin oder ein HNO-Arzt. Langner: „Das Förderprogramm ist gut. Aber es fehlen in Friesland jetzt und auf lange Sicht Hausärzte.“ Sie verweist auf die KVN. Diese geht im davon aus, dass in Niedersachsen bis 2035 die Zahl der HausärztInnen von ca. 5.200 auf rund 3.750 sinkt. Für den Großteil der Menschen auf dem Land bedeutet das einen Versorgungsgrad von unter 75 Prozent. Für Friesland wird ein Versorgungsgrad von 80 bis 90 Prozent prognostiziert.