Ammerland. Zwei Moorschutzprojekte, eines in den Naturschutzgebieten „Moorkamp“ in der Gemeinde Edewecht und ein weiteres „Hochmoor und Grünland am Heiddeich“ in der Gemeinde Rastede, werden mit insgesamt fast 1,4 Millionen Euro gefördert. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages nunmehr beschlossen.

Landrätin Karin Harms, die diese Projekte intensiv unterstützt hat, freut sich, dass es gelungen ist, für zwei Vorhaben im Landkreis Förderungen zu erhalten; für das Projekt in Moorkamp mit Mitteln in Höhe von 528.003 Euro und für das Projekt in Heiddeich mit einer Fördersumme von 828.430 Euro: „Um die Treibhausgasemissionen zu senken und Moore als wertvolle Lebensräume zu entwickeln, sind Maßnahmen zur Wiedervernässung sowie ihre klimaverträgliche Nutzung mit langfristiger Perspektive unerlässlich. Gleichzeitig sollen die Maßnahmen die Biodiversität in den Moorregionen fördern. Bereits im vergangenen Jahr hat der Landkreis Ammerland daher für die Naturschutzgebiete Moorkamp und Grünland am Heiddeich jeweils eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Ich freue mich sehr, dass sich diese Vorarbeit nun auszahlt und wir mit Hilfe der Förderung jetzt gleich zwei Maßnahmen im Ammerland in die Tat umsetzen können.“ Der Landkreis Ammerland wartet nun auf den Eingang der Zuwendungsbescheide.

Im Naturschutzgebiet Moorkamp sollen zugunsten des Klimaschutzes vor allem Torfschwund und die Freisetzung von Teibhausgasemissionen gestoppt werden. Um die Wasserstände in den entwässerten Moorböden anzuheben, sollen der Landschafts- vom Moorwasserhaushalt getrennt, Entwässerungseinrichtungen zurück- beziehungsweise umgebaut und die grundwasserbeeinflussten Lebensräume wiederhergestellt und langfristig stabilisiert werden. Darüber hinaus soll im Kreuzungsbereich von Kleinbahn-Wanderweg und dem Fußweg „zur Kleinbahn“ ein bestehendes Insektenhotel um einen Rastplatz für Wanderer und eine Informationstafel ergänzt werden. Dafür wird mit Gesamtkosten in Höhe von 660.000 Euro gerechnet. Der Kreistag hat für den Eigenanteil auf Vorschlag der Arbeitsgruppe Klimaschutz Finanzmittel in Höhe von 120.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Moorrevitalisierung

Für das aufwendigere Projekt am Heiddeich werden extensiv genutzte Flächen in den Moor- und Grünlandgebieten im Sinne einer „Moorrevitalisierung“ über eine Wiedervernässung hinaus durch Herstellung wichtiger Habitate für einheimische Tier- und Pflanzenarten ökologisch aufgewertet. „Geplant sind neben Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft und Rückbau von Entwässerungseinrichtungen, die der Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts dienen, auch die Errichtung von Torfwällen und Anlegung eines Bohlenweges beziehungsweise Aussichtspunktes, um die Maßnahme sicht- und erlebbar zu machen“, so der Leiter des Amtes für Umwelt und Klimaschutz Hendrik Lehners. Dafür werden Gesamtkosten in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro veranschlagt. Da der Schwerpunkt dieser Maßnahmen auf der Moorrevitalisierung liegt und damit neben dem Klimaschutzaspekt in den Bereich des Naturschutzes fällt, wird der verbleibende Eigenanteil von rund 220.000 Euro voraussichtlich von der Naturschutzstiftung Ammerland zur Verfügung gestellt.