Insbesondere für Frauen können schlecht beleuchtete Ecken in Städten eine Gefahr sein. (Foto: pr)
Oldenburg. Von September 2023 bis Januar 2024 waren Oldenburgerinnen und Oldenburger gefragt, über die städtische Online-Beteiligungsplattform „Gemeinsam Oldenburg“ ihre Erfahrungen zum Thema Sicherheit einzubringen. Das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg hatte gemeinsam mit dem Präventionsrat darum gebeten, konkrete Orte in Oldenburg zu benennen, an denen man sich sicher oder unsicher fühlt. Mit der Umfrage unter dem Titel „Oldenburg – ganz sicher“ sollten Einblicke in das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger gewonnen werden mit dem Ziel, die Gründe aus erster Hand zu erfahren.
Zwei Drittel der Meldungen von Frauen
In den fünf Monaten der Umfrage gingen insgesamt 97 Meldungen ein. Ungefähr zwei Drittel davon kamen von Frauen (62), knapp ein Drittel von Männern (30). Die anderen Meldungen kamen von Personen, die sich als divers definieren oder keine Angabe des Geschlechts gemacht haben.
Unter den 97 Meldungen wurden fünf sichere Orte beziehungsweise Orte benannt, an denen eine subjektive Sicherheit gegeben war. Dabei ragten der Hinweis auf eine als sicher erlebte Gastronomie und die mitgelieferte Begründung heraus: Der Ort wurde als sicher benannt, weil diese Gastronomie über ein Sicherheitskonzept verfügt und dies den Gästen auch bekannt ist.
Themen, die bewegen
Etwa 20 Prozent der Meldungen beziehen sich auf verkehrliche Situationen. Dabei wurden unter anderem nicht eingehaltene Anleinpflichten für Hunde angeführt oder Bereiche benannt, die nach den Erfahrungen der Teilnehmenden zu brenzligen Situationen im Auto- und Fahrradverkehr führen. „Bei dem Großteil der übrigen Meldungen wurde, vorwiegend von Frauen, von einem grundsätzlichen Unsicherheitsgefühl berichtet“, resümiert die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oldenburg, Renate Vossler. Diese erlebte Unsicherheit wurde begründet mit dunklen oder schlecht einsehbaren Wegen, fehlender Beleuchtung und Ansammlungen von Menschengruppen. An vielen der benannten Stellen werde bereits gearbeitet, um die Situation zu verbessern, so Vossler. Hier sei als Beispiel die Dobbenwiese genannt.
Wünsche nach Veränderungen
Die Teilnehmenden der Umfrage hatten die Möglichkeit, Verbesserungsvorschläge einzubringen. Oft wurde eine stärkere Präsenz von Polizei oder Ordnungsamt genannt. Auch eine bessere Beleuchtung oder eine offenere Gestaltung einzelner Plätze wird häufig gewünscht.
Außer der bereits erwähnten Dobbenwiese, dem Innenstadtbereich mit Lefferseck sowie dem Bahnhof wurden keine Orte häufiger genannt.
Wie geht es weiter?
Die konkret benannten Informationen zu Orten werden an die zuständigen Fachdienste weitergegeben. Die Umfrageergebnisse werden themenspezifisch, beispielsweise in Bezug auf die Entwicklung von Gewaltschutzkonzepten, in entsprechenden Netzwerken und Arbeitskreisen berücksichtigt. „Mit dem Präventionsrat wird es zudem Gespräche zu möglichen Ansätzen zur Verbesserung des Sicherheitsempfindens der Bürgerinnen und Bürger geben“, kündigt die Gewaltschutzkoordinatorin Johanna Reimann an.