Die Baskets treffen im Nordderby auf die Veolia Towers aus Hamburg. (Foto: Dennis Fischer)
Oldenburg. Das Nordderby gegen die Veolia Towers Hamburg verspricht sportliche Brisanz. Mit dem fünften Erfolg in Serie in der easyCredit BBL könnten die EWE Baskets Oldenburg am Sonntag (28. April, 17 Uhr) einen direkten Konkurrenten im Play-In-Rennen vorentscheidend distanzieren. Dabei wird die Große EWE Arena voraussichtlich zum 25. Mal in Folge ausverkauft sein.
Mit vier Erfolgen am Stück haben die EWE Baskets Oldenburg nicht nur Selbstvertrauen getankt, sondern auch die Position im Kampf um die Play-Ins deutlich gestärkt. Am Sonntag bietet sich nun die Gelegenheit, auch im Rennen um den neunten Rang, der in der ersten Play-In-Runde Heimrecht gibt, eine Vorentscheidung herbeizuführen. Das Team von Pedro Calles kann den Vorsprung auf Hamburg (10. Platz) auf zwei Siege erhöhen und hätte dann auch den direkten Vergleich für sich entschieden.
Basis der guten Entwicklung der letzten Wochen ist die Mischung aus höherer Kontinuität im Training und größerer Tiefe im Kader, die in einigen Bereichen zu einer Steigerung geführt hat. So kassierten die Oldenburger in den letzten vier Begegnungen lediglich 75 Punkte im Schnitt, ließen kaum offene Distanzwürfe zu. Nur 21,8 Dreier nahmen die Gegner (Saisonschnitt 30,7), verwandelten nur 20,7 Prozent (Schnitt: 35,2 %). Zudem steigerten die EWE Baskets sich im Rebounding, sammeln über die letzten vier Begegnungen 8,2 Rebounds mehr als die Gegner. Offensiv hat sich das Team von Head Coach Pedro Calles ebenfalls verbessert und kommt auf 92,2 Punkte im Schnitt in den letzten sechs Partien.
Am Sonntag werden die Gastgeber an diese Leistungen anknüpfen müssen, um das Nordderby wie im Hinspiel (91:80) für sich zu entscheiden. Zwar haben die Hamburger in den letzten Wochen eine durchwachsene Bilanz, mussten allerdings auch zu vielen Duellen gegen die Spitzenteams der BBL antreten. Zudem zeigten die Towers am vergangenen Wochenende mit dem 89:84-Erfolg über die MHP RIESEN Ludwigsburg deutlich aufsteigende Tendenz und könnten mit einem Sieg in Oldenburg einen ganz großen Schritt in Richtung Play-Ins machen.
Mit schnellem Spiel im Fastbreak oder früh in der Angriffszeit sind vor allem die Akteure auf den kleinen Positionen stilprägend für die Towers. Spielmacher Aljami Durham absolviert eine beeindruckende erste Saison in Deutschland, kommt auf 14,8 Punkte, 4,0 Assists und 3,6 Rebounds im Schnitt. Will Christmas (12,7 Punkte, 4,2 Rebounds) ist besonders auf dem Weg zum Korb nur schwer zu stoppen. Doch auch Mark Hughes (10,6 Punkte) und der nachverpflichtete Brae Ivey (8,4 Punkte, 3,1 Rebounds, 2,6 Assists), von denen angesichts der Ausländerregelung zuletzt im Regelfall ein Akteur pausieren musste, übernehmen wichtige Rollen.
Angreifbar zeigten sich die Gäste im Saisonverlauf hinsichtlich ihrer Spielkontrolle. Über 20 Prozent der Hamburger Angriffe enden in einem Ballverlust, nur ein Team leistete sich mehr Turnover (15,9). Dafür verfügen die Towers bei vielen Schlüsselspielern über Gefahr aus der Distanz. Neben Durham (42,4%) und Ivey (42,4%), verwandeln auch Forward Vincent King (41,1%) und Center Aleksander Dziewa (41,7%) ihre Dreier hochprozentig. Zudem gelangt keine Mannschaft häufiger an die Freiwurflinie als die Hamburger, die pro Partie 25,8 Freiwürfe nehmen.
Auf den großen Positionen ist vor allem Center Aleksander Dziewa (12,3 Punkte, 3,5 Rebounds) spielbestimmend, der aus dem Post agieren kann, aber auch den Distanzwurf verlässlich trifft. Mit Jonas Wohlfarth-Bottermann ( 6,1 Punkte, 4,0 Rebounds), Seth Hinrichs (6,1 Punkte, 4,5 Rebounds) und Lukas Meisner (6,1 Punkte, 3,0 Rebounds) verfügen die Hamburger über eine tiefe Rotation auf den beiden großen Positionen.
Stimme zum Spiel:
Pedro Calles (Head Coach, EWE Baskets Oldenburg): „Wir können mit größerer Konstanz im Training arbeiten und deshalb kommen wir dem Ziel näher, über 40 Minuten guten Basketball zu spielen. Außerdem war zuletzt auch zu sehen, dass die tiefere Rotation aus zehn bis elf Spielern uns ermöglicht, mit mehr Intensität zu spielen. Hamburg spielt mit hoher Pace, will aus dem Fastbreak und der Early-Offense Vorteile kreieren. Wir müssen sie langsamer machen. Hamburg bekommt mit der Athletik und den Big Men im Post die meisten Freiwürfe der BBL, also müssen wir einen guten Job machen, sie nicht an die Linie kommen zu lassen.“