Die ärztliche Versorgung soll durch den Zusammenschluss der Kliniken gewährleistet werden. (Foto: pr)

Friesland/WHV. Der Kreistag des Landkreises Friesland hat sich in seiner Sondersitzung am Mittwoch, 21. August 2024 für eine mögliche Zusammenarbeit der Klinikum Wilhelmshaven gGmbH und der Friesland Kliniken gGmbH in einer noch zu bestimmenden Rechtsform unter gemeinsamer kommunaler Trägerschaft ausgesprochen. Des Weiteren entschieden die Mitglieder des Kreistags über zwei Anträge, die in Ergänzung zu dem eine Woche zuvor gefassten Beschluss des Kreisausschusses eingebracht wurden.

So stimmte der Kreistag außerdem dafür, außerplanmäßig bis zu 100.000 Euro für die Beauftragung eines Gutachtens beziehungsweise einer Machbarkeitsstudie zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren wurde über die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Ausschreibung eines solchen Gutachtens beziehungsweise einer solchen Machbarkeitsstudie entschieden sowie drei Kreistagsmitglieder als Teil der Arbeitsgruppe ausgewählt: Axel Homfeldt (CDU), Sina Beckmann (Bündnis 90/Die Grünen) sowie Sören Mandel (SPD).

Vor Ort im Bürgerhaus sowie online verfolgte die Öffentlichkeit die Sondersitzung mit den Ausführungen der Kreistagsmitglieder. Diese verdeutlichten, dass sowohl die medizinische Versorgung als auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Friesland Kliniken gesichert seien. Parallel zu den Untersuchungen gelten die in den Gremien der Gesellschaft, des Kreisausschusses und des Kreistages für die Friesland-Kliniken gGmbH gefassten Beschlüsse weiter.

Um, vor dem Hintergrund der Krankenhausreform des Bundes sowie des Krankenhausfinanzierungsgesetzes, die medizinische Versorgung langfristig und vor Ort sicherzustellen und künftigen Herausforderungen begegnen zu können, müsse der Träger seine Möglichkeiten prüfen und in den Dialog mit anderen Trägern in der Region treten – im Falle des Landkreises Friesland mit der Stadt Wilhelmshaven sowie dem Landkreis Wittmund, machte unter anderem Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender der Friesland Kliniken Sven Ambrosy deutlich.

Eine Woche zuvor hatte der Kreisausschuss am Mittwoch, 14. August 2024 bereits entschieden und die Sondersitzung des Kreistags anberaumt, um die Bürgerinnen und Bürger umfassend über die Entscheidung zu informieren. So soll eine Projektgesellschaft gegründet werden, in der gegebenenfalls mögliche Zielstrukturen einer gemeinsamen Zusammenarbeit behandelt werden sollen. Diese sollen durch ein unabhängiges Gutachten beziehungsweise eine Machbarkeitsstudie mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung untersucht und geprüft werden, um mögliche Standortoptionen im Hinblick auf eine umfassende Versorgung der Region, eine bestmögliche Ressourcenbündelung, den nötigen Investitionsbedarf und die Zukunftsfähigkeit im Sinne der aktuellen Krankenhausreform im Rahmen einer SWOT-Analyse und eines Kostenvergleichs zu bewerten – alles unter Einbeziehung des derzeit geplanten Neubauprojekts in Wilhelmshaven sowie der vorhandenen Standorte in Sande und Varel.