Das 750 Meter lange und denkmalgeschützte Metallgeländer entlang des Fußweges an der Haaren wird ab dem 9. September durch ein neues ersetzt. (Foto: Stadt Oldenburg)

Oldenburg. Das in die Jahre gekommene Metallgeländer entlang des Fußweges an der Haaren muss ausgetauscht werden. Ab Montag, 9. September, ersetzt daher eine Fachfirma das 750 Meter lange und denkmalgeschützte Geländer durch ein neues. Das Geländer wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebaut, damals war es Bestandteil der breiten Promenade entlang der Haaren.

In fast 200 Jahren Standzeit hat die Witterung dem Geländer zugesetzt: In den letzten Jahren mussten immer wieder herausgebrochene Holme ausgetauscht werden. Im Jahr 2016 erfolgte daher eine umfassende Überprüfung des gesamten Geländers mit dem Ergebnis, dass die Standsicherheit der Einheit zunächst noch für einige Jahre gegeben sei, dann aber eine komplette Sanierung erfolgen müsste. Bei den entsprechenden Planungen ergab eine Gegenüberstellung der Kosten, dass sich aus wirtschaftlicher Sicht ein Neubau nach historischem Vorbild empfiehlt.

Wie sieht das neue Geländer aus?
Auch wenn das alte Geländer nicht erhalten werden kann, soll der Gesamteindruck entlang der Haaren nach der Baumaßnahme erhalten bleiben. Das ist aus Gründen des Denkmalschutzes von Bedeutung, da das Geländer zum Gartendenkmal Ofener Straße gehört. Daher wird das neue Geländer genauso aussehen wie das alte. In enger Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde wurde daher festgelegt, dass die neuen Pfosten und Holme im gleichen Verfahren wie früher hergestellt werden. In dem sogenannten „Grauguss-Sandbettverfahren“ wird das geschmolzene Metall in Formen aus Sand gegossen, wo es dann aushärtet und anschließend aus dem Sand entfernt werden kann. So erhält das neue Geländer die gleiche Oberflächenstruktur wie das Vorgängermodell. Abschließend erhalten alle Geländerteile eine dunkelgrüne Beschichtung als Witterungsschutz.

Da die alten Pfosten bis auf wenige Ausnahmen als Einzelstücke noch für andere Zwecke geeignet sind, werden diese aufgearbeitet und wiederverwendet. Ein großer Teil wird als Anfahrschutz für die neu gepflanzten Bäume auf der anderen Seite des Haarenufers eingebaut, nachdem die Holzgerüste um die Stämme entfernt werden. Die übrigen Pfosten werden an anderen Stellen in den verschiedenen Oldenburger Gartendenkmälern als Schutzpoller zum Einsatz kommen.

Werden die alten Bäume an der Ofener Straße beeinträchtigt?
Auch die Baumreihe aus alten Linden entlang der Ofener Straße gehört zum Gartendenkmal und steht unter Schutz. Früher war die Ofener Straße eine breite Promenade mit mehreren parallelen Reihen aus Linden, unter denen die Bürgerinnen und Bürger entlang der Haaren flanieren konnten. Davon ist im Laufe der Zeit nur noch eine Reihe mit dem Fußweg und dem Geländer zur Haaren geblieben. Der Schutz der Bäume hat daher einen sehr hohen Stellenwert, die Baumaßnahmen werden in enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde durchgeführt. Um Schäden an den Wurzeln möglichst zu vermeiden, werden die neuen Pfosten an den gleichen Standorten wie zuvor eingebaut.

Wie lange dauert die Maßnahme und wie teuer ist sie?
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich am 9. September beginnen. Nach aktuellem Planungsstand soll die Maßnahme in acht Wochen abgeschlossen sein, jedoch kann es zu Verzögerungen kommen – zum einen durch den sensiblen Standort unter den alten Linden, da der Schutz der Bäume zeitaufwändige Schutzmaßnahmen nach sich ziehen kann, und zum anderen durch die Witterung, beispielsweise starke Regenfälle. Aufgrund der Bauarbeiten kann es immer wieder zu vereinzelten, kurzen Einschränkungen im Straßenverkehr auf der Ofener Straße kommen.

Die Kosten für die Herstellung der neuen Pfosten und Holme sowie den Abbau des alten und den Aufbau des neuen Geländers belaufen sich auf insgesamt 400.000 Euro. Die Maßnahme wird komplett durch die Stadt Oldenburg finanziert.

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