Schüler und Schülerinnen der Liebfrauenschule Oldenburg haben eine Gerichtsverhandlung simuliert. (Foto: Oberlandesgericht Oldenburg)

Oldenburg. 22 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Liebfrauenschule Oldenburg haben heute eine simulierte Gerichtsverhandlung (sog. Moot Court) im Oberlandesgericht Oldenburg durchgeführt. Der Moot Court bildete den Abschluss der Woche der Gerechtigkeit am Oberlandesgericht. Im Rahmen einer gemeinsamen Projektwoche hat die Schülergruppe aus dem Politik-Leistungskurs spannende Einblicke in die Welt der Justiz erhalten und dabei auch den Rechtsstaat in Aktion erlebt.

Während der vergangenen Tage hat die Gruppe nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des Sicherheitsbereiches des Landgerichts Oldenburg geworfen, sondern bei einer Führung durch das Oberlandesgericht auch die Technik zur Videoverhandlung besichtigen können. Ein Highlight war der gemeinsame Besuch einer (echten) Strafrichtersitzung am Amtsgericht Oldenburg, in deren Anschluss die Richterin sowie die Staatsanwältin viele interessierte Fragen beantworteten.

Ausgestattet mit diesen Praxiseindrücken hat die Gruppe Unterrichtseinheiten im Klassenzimmer absolviert, wo eine Richterin und ein Richter des Oberlandesgerichts ihnen in einem Crashkurs die Grundlagen des Strafverfahrens sowie einige „Basics“ zur juristischen Methodik näherbrachten. Dort wurde auch der fiktive Fall aus dem Jugendstrafrecht gemeinsam erarbeitet, der nun Gegenstand einer Show-Verhandlung im großen Sitzungssaal des Oberlandesgerichts war. Dazu erhielt der Vorsitzende vor Sitzungsbeginn als besondere Leihgabe die Robe der Präsidentin des Oberlandesgerichts Anke van Hove.

Die Schulgruppe hat den Gerichtsprozess von der Anklageverlesung über Zeugenvernehmungen bis hin zu den Plädoyers und der Urteilsbegründung maßgeblich selbst gestaltet. Ohne feststehendes Drehbuch hat die Gruppe so eigenständig Beweise gewürdigt, Argumente abgewogen und Entscheidungen zur Strafbarkeit und zum Strafmaß selbstständig getroffen und so nach ihren Maßstäben Gerechtigkeit hergestellt.

Alle Rollen wurden durch Schülerinnen und Schüler ausgefüllt. Mit einer Ausnahme: Zum Erstaunen der Schülergruppe übernahm auch die zuvor noch im Zuschauerbereich sitzende Niedersächsische Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann die Rolle einer Überraschungszeugin, die dann von den Schülerinnen und Schülern zu einem möglichen Alibi des Angeklagten befragt worden ist.

„Das war eine tolle Leistung der Schülerinnen und Schüler, die sichtlich mit Spaß bei der Sache waren. Ich freue mich besonders, dass die Gruppe während der gesamten Woche ein lebendiges Interesse an unserem Rechtsstaat und seinen spannenden Berufen gezeigt hat. Und wer kann schon von sich sagen, einmal eine Justizministerin als Zeugin vernommen zu haben?“, so van Hove.

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