Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (2. von links) nahm gemeinsam mit seiner Frau Julia sowie Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (links) und Schausteller-Chef Michael Hempen in der Kutsche Platz, die den Festumzug anführte. Beim Kamelle-Werfen bewies er Zielgenauigkeit. (Foto: Sascha Stüber)

Oldenburg. Einmal aus dem Vollen schöpfen können – das ist auch für den Bundesverteidigungsminister, der bei der Bundeswehr mit einigen Mängeln zu kämpfen hat, eine Seltenheit. Beim Festumzug zum Start des 417. Oldenburger Kramermarktes musste sich Boris Pistorius als amtierender Grünkohlkönig der Stadt Oldenburg am Samstagnachmittag keine Sorgen um den Nachschub machen. Zusammen mit seiner Frau Julia, Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und dem Vorsitzenden des Oldenburger Schaustellerverbandes, Michael Hempen, saß er in der Kutsche, die traditionell den bunten Tross anführte. Mit an Bord hatte das Quartett 40 Kilo Kamelle, die während der Fahrt vom Staatstheater bis zum Kramermarktgelände an den Weser-Ems-Hallen an das die Straßen säumende Kohlvolk verteilt wurden. Und wenn denn einmal die „Munition“ auszugehen drohte, standen weitere Reserven im nachfolgenden Festwagen bereit, so dass insgesamt 80 Kilo ausgegeben wurden. „Auf das Oldenburger Beschaffungswesen ist Verlass“, konstatierte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Er bescheinigte dem Bundesverteidigungsminister, als Kamelle-Kanonier in der Kutsche große Zielgenauigkeit bewiesen zu haben.

Offizieller Startschuss für den Kramermarkt
Auf der Ehrentribüne an der Straßburger Straße verfolgte Pistorius anschließend trotz gelegentlicher Regenschauer mit sichtlich guter Laune die Vielfalt und den Ideenreichtum, die der Festumzug mit rund 100 Wagen und Fußgruppen widerspiegelte. Nach dem Vorbeimarsch aller Umzugsbeiträge gab der Bundesverteidigungsminister gemeinsam mit dem Oberbürgermeister den offiziellen Startschuss für das Marktvergnügen. In seiner Eröffnungsrede lobte Pistorius den „wunderschönen“ Festumzug. Im Anschluss daran nahm der Minister auch am traditionellen Festessen im Festsaal der Weser-Ems-Hallen teil. Mit dabei waren rund 240 geladene Gäste, die mit großem Interesse die Rede von Boris Pistorius, der als einer der beliebtesten Politiker Deutschlands gilt, verfolgten. „Keine Ampel hat den Festumzug aufgehalten oder gestört“, sagte Pistorius augenzwinkernd. „Das ist ein gutes Omen für den Kramermarkt.“ Und auch persönlich sah sich der Verteidigungsminister gestärkt: „Die gute Stimmung macht mich mindestens eine Legislaturperiode jünger.“

Ernste Töne
In seiner Rede schlug Boris Pistorius auch ernstere Töne an: So lobte er ausdrücklich die engen Beziehungen zwischen Stadt und Bundeswehr. „Über die Anerkennung der Truppe in der Öffentlichkeit freue ich mich sehr.“ Pistorius hob darüber hinaus die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts hervor, zu dem auch der Kramermarkt beitrage: „Es ist unsere Pflicht, uns schützend vor die Demokratie zu stellen. Unsere Demokratie darf keine Achterbahn sein. Das Grundgesetz ist wie das Riesenrad, das sich über allem dreht.“

Besuch „eine große Freude“ für Boris Pistorius
Erste Station des Oldenburg-Besuches von Boris Pistorius war am Samstagmittag das Alte Rathaus gewesen. Hier trug sich der Grünkohlkönig in das Goldene Buch der Stadt ein. Pistorius verewigte sich mit diesem Satz: „Es ist mir eine große Freude, nach einigen Monaten Regentschaft, endlich in Oldenburg sein zu dürfen – und das auch noch zur Eröffnung des Kramermarktes!“ Der Besuch des Oldenburger Kramermarktes sei auch für ihn als Osnabrücker eine Premiere gewesen, so der Minister. „Das ist ein schöner Anlass“, für den er sich sehr gerne Zeit genommen habe, sagte Pistorius. 

Pflichten als Regent übererfüllt
Boris Pistorius war am 13. Februar dieses Jahres beim„Defftig Ollnborger Gröönkohl-Äten“ in Berlin als Nachfolger von Bundesfinanzminister Christian Lindner zur Grünkohlmajestät der Stadt Oldenburg gekürt worden. Die Stippvisite zum Kramermarkt war bereits der zweite Oldenburg-Besuch von Pistorius während seiner Ägide als Kohlkönig. Schon Anfang März war der Verteidigungsminister zu Gast beim Salvatorabend gewesen. Somit hat er die Maßgabe, im Jahr der Regentschaft wenigstens einmal die Kohl-Hauptstadt und die Untertaninnen und Untertanen zu besuchen, bereits übererfüllt, wie Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zufrieden feststellte: „Fehlt nur noch ein Besuch der Oldenburger Bundeswehr-Standorte.“  

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