Varel. Die HSG Varel hat ihre Heimstärke in der Handball-Regionalliga erneut unter Beweis gestellt. Die Mannschaft von Trainer Arek Blacha, der nach seiner Sperre aus der Vorsaison zum ersten Mal wieder auf der Trainerbank Platz nahm, besiegte am Samstagabend vor 625 Zuschauern in der Manfred-Schmidt-Sporthalle in Altjührden den TV Cloppenburg mit 33:26 Toren. Durch diesen Derbysieg festigte die HSG ihre Tabellenführung. Die Partie begann alles andere als gut für das Blacha-Team. Bereits in der ersten Minute kassierte HSG-Abwehrchef Luca de Boer die Rote Karte, als er bei einem Abwehrversuch Cloppenburgs Shooter Joost Sanders unabsichtlich und unglücklich im Gesicht traf.
Die Gastgeber zeigten sich aber nur kurz schockiert. Blacha stellte die Defensive um und beorderte Nicholas Beck ins Abwehrzentrum. „Beck hat de Boer wie ein Weltmeister vertreten“, freute sich Blacha. Die Cloppenburger, die ohne Ole Harms (Meniskusoperation) und Maciej Marszalek auskommen mussten, lagen bis Mitte der ersten 30 Minuten bereits deutlich mit 5:10 hinten. Die HSG-Abwehr stand und hatte mit Hendrik Osterthun dahinter einen Keeper, der insgesamt auf 16 Paraden kam, davon allein zehn (inklusive zwei Siebenmeter) in Halbzeit eins. Zudem trug sich der HSG-Torwart mit seinem Treffer zum 11:5 (18.) in die Torschützenliste ein, als er zunächst einen Wurf von Peter Balint Vincze parierte und anschließend den Ball ins leere TVC-Tor warf. Wie schon in den drei vorangegangenen Spielen rackerten und kämpften die Vareler zu 100 Prozent. So war die deutliche 18:9-Pausenführung auch in der Höhe verdient. Im zweiten Spielabschnitt knüpfte die HSG an die Leistung aus Halbzeit eins nahtlos an. Egal, ob die Cloppenburger mit einem siebten Feldspieler agierten oder es mit einer offensiven 4:2-Deckung versuchten, Varel hatte immer eine passende Antwort parat.
Nach einem Beck-Tor führte die HSG beim 24:12 erstmals mit zwölf Treffern (38.). In der Folgezeit, in der Cloppenburgs Markus Zindler nach einem Foul an Jan-Derk Janßen die Rote Karte sah (46.), hielten die Gastgeber bis kurz vor Schluss einen zweistelligen Vorsprung. Erst in den Schlussminuten ließ die Konzentration nach, sodass Cloppenburg noch auf 26:33 herankam. „Wir waren nach der Roten Karte für de Boer nur kurz schockiert und haben die Derby-Verhältnisse noch in der ersten Hälfte geklärt. So konnte in diesem Spiel keine Hektik mehr aufkommen“, resümierte Blacha. TVC-Trainer Janik Köhler bescheinigte der HSG einen verdienten Sieg. „Wir haben uns zu viele technische Fehler und Fehlwürfe geleistet. Uns fehlte zudem der Wille und Mut“, so der TVC-Coach. Bester Torschütze der Vareler war Lukas Kalafut mit sieben Treffern, davon ein Siebenmeter. Beim TVC war Sanders mit ebenfalls sieben Toren am treffsichersten. Bereits an diesem Donnerstag, 3. Oktober, steht für die HSG um 17 Uhr das Nachholspiel beim TV Fredenbeck an.
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