Bei der symbolischen Schlüsselübergabe für das neue Forschungs- und Trainingszentrum Sport an der Universität (von links) waren dabei: der Sportwissenschaftler Prof. Dr. Jörg Schorer, Prof. Dr. Tina Cornelius-Krügel, Abteilungsleiterin Hochschulen im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder, Dekanin Prof. Dr. Dagmar Freist und Martin Hillebrecht, Leiter des Hochschulsports. (Foto: Universität Oldenburg / Mohssen Assanimoghaddam)

Oldenburg. Das Institut für Sportwissenschaften und der Hochschulsport der Universität Oldenburg haben in Zukunft mehr Platz: Heute wurde das neue „Forschungs- und Trainingszentrum Sport“ der Universität am südwestlichen Rand des Campus Haarentor eingeweiht. „Das neue Gebäude ermöglicht angewandte Forschung in den Bewegungswissenschaften auf höchstem Niveau und stärkt die interdisziplinäre Vernetzung zwischen den Fakultäten“, betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder bei der Einweihungsfeier. Zudem könne der Hochschulsport in den neuen Räumen Kurse anbieten, bei denen es bislang lange Wartelisten gab. „Das stärkt die Gesundheitsförderung unserer Studierenden und Bediensteten“, so Bruder weiter.

Die neuen sportwissenschaftlichen Labore bieten die Möglichkeit, verschiedene moderne Messverfahren einzusetzen. Forschende können mit Kameras und Sensoren etwa Bewegungsanalysen durchführen, Ballwurftechniken aufzeichnen oder Blickbewegungen erfassen. In dem Gebäude sind außerdem ein Lehr-Lern-Labor, ein Medienlabor sowie drei Kleingruppenlabore untergebracht. Ein besonderes Highlight ist eine überdachte Laufbahn, die es Forschenden ermöglicht, die natürlichen biomechanischen Bewegungsabläufe des Laufens zu filmen und anschließend zu analysieren.

Der Hochschulsport kann dank eines neuen Kursraums sein Gesundheits- und Fitnessangebot ausweiten. Damit sich Forschung und Sportkurse nicht in die Quere kommen, sind die beiden Nutzungen in unterschiedlichen Gebäudeteilen mit jeweils eigenem Eingang untergebracht. Insgesamt hat der Neubau eine Nutzfläche von rund 660 Quadratmetern. Das Staatliche Baumanagement Region Nord-West koordinierte die Baumaßnahme, die Baukosten lagen bei rund 6 Millionen Euro. Mit dem Neubau lösen wir den akuten Raumbedarf der Universität Oldenburg“, sagte Cedrik Strüver, Leiter der Regionalstelle Oldenburg beim Staatlichen Baumanagement Region Nord-West. „Wir haben nicht nur modernste Bedingungen für die Lehre und Forschung geschaffen, sondern auch ein visuelles Highlight für den Campus.“

Zur Energieversorgung nutzt die Universität eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes mit einer Peakleistung von 83 Kilowatt. Überschüssige Energie fließt in das Netz der Universität.

Daten und Fakten zum Neubau

Zusammengestellt vom Staatlichen Baumanagement Region Nord-West

Bauherr:                      Land Niedersachsen

Projektleitung:           Staatliches Baumanagement Region Nord-West

Bauzeit:                      Juni 2022 bis Juli 2024

Baukosten:                 rund 6 Millionen Euro

Nutzfläche:                 rund 660 m²

Grund für die Baumaßnahme

Der Neubau war erforderlich, da das Institut für Sportwissenschaften der Universität Oldenburg einen gestiegenen Flächenbedarf aufwies und die bisherigen Räumlichkeiten den Ansprüchen an eine zeitgemäße Lehre und Forschung nicht mehr genügten. Unter anderem dank neuer groß- und kleinmotorischer Forschungslabore wird das Angebot des Instituts nun auf ein neues Niveau gehoben.

Gebäudefunktionen

Das Gebäude vereint zwei unterschiedliche Nutzungen, die sich hinsichtlich ihrer akustischen Grundvoraussetzungen deutlich voneinander abgrenzen:

·         der Bereich Hochschulsport mit lauten bewegungsintensiven Kursen

·         die Sportwissenschaften mit Laboren, in denen unter anderem schall- und vibrationsempfindliche Messungen stattfinden. Hier sind beispielsweise ein Labor für die Analyse großmotorischer Bewegungen mit einem kleineren Blickbewegungslabor, ein Lehr-Lern-Labor, ein Medienlabor sowie drei Funktionsräume für Laborpraktika und Weiterbildung untergebracht. Eine Besonderheit stellt in diesem Gebäudeteil eine überdachte Laufbahn dar, die den Studierenden ermöglicht, Bewegungsabläufe im Labor zu filmen und zu analysieren.

Damit die beiden Nutzungen störungsfrei miteinander vereinbar sind, orientieren sie sich in entgegengesetzte Himmelsrichtungen.

Gebäudegestaltung

Die beiden Gebäudeteile für diese Kernfunktionen sind zweigeschossig und überragen so den eingeschossigen Basiskörper, in dem sich Umkleiden, Lagerräume und kleinere Bewegungslabore wiederfinden. Beide Bereiche haben einen eigenständigen Eingangsbereich und können im Bedarfsfall zusammengeschlossen werden. Im Obergeschoss sind die Technikräume untergebracht. Mit seiner klassisch roten Klinkerfassade passt sich der Baukörper dem Bestandgebäude der Sportwissenschaften an.

Aufgrund schwieriger Bodenbedingungen musste das Staatliche Baumanagement Region Nord-West zunächst eine Tiefgründung auf 67 Pfählen mit Lastverteilbalken vornehmen. Strom wird über eine auf dem Dach befindliche Photovoltaik-Anlage (83 Kilowatt-Peak) generiert; überschüssige Energie fließt in das Netz der Universität.

Das Gebäude wird mit einer Gashybridheizung – also einer Kombination aus Luft/Wasser-Wärmepumpe und einer Brennwerttherme – beheizt. Die Raumheizung erfolgt mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einer Heizleistung von rund 60 Kilowatt. Lediglich für die Warmwasserbereitung (Duschen) wird eine zusätzliche Brennwerttherme benötigt.

Für frische Luft sogt eine Lüftungsanlage, die mit einem Auslegungsvolumenstrom von 8.000 Kubikmeter pro Stunde frische Luft in die Räume bringt. Die Anlage verfügt über eine energieeffiziente Wärmerückgewinnung

Über das Staatliche Baumanagement Region Nord-West

Das Staatliche Baumanagement Region Nord-West führt als eines von sieben staatlichen Bauämtern in Niedersachsen die Baumaßnahmen des Landes und des Bundes durch. Mit rund 360 Beschäftigten unterschiedlicher Fachdisziplinen betreuen wir mehr als 5.500 Bauwerke im westlichen Niedersachsen – von den Regionen Grafschaft Bentheim und Osnabrück im Süden bis an die Nordsee.

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