Zetel. Die Resonanz war erstaunlich: Kaum wurden die Überlegungen des Zeli-Teams über ein neues
Reservierungssystem öffentlich, kamen zahlreiche Angebote herein. Vor allem professionelle
Anbieter entsprechender Software stellten ihre Lösungen vor. Sie klangen durchwegs
interessant, waren technisch ausgereift und hätten das Zeli noch professioneller gemacht. Am
Ende hat sich der Vorstand samt Beisitzern aber für keines der Angebote entschieden. Es
bleibt also bei der bisherigen Vorgehensweise: Reservieren ist über die Webseite des Kinos
möglich, feste Plätze kann man aber auch weiterhin nicht vorab buchen.


Wie kam es zu dieser Entscheidung? „Wir haben schnell festgestellt, dass wir eine
funktionierende und vor allem sichere Lösung in Eigenregie nicht hinbekommen“, erklärt
Michael Weidhüner, 1. Vorsitzender des „Zeli – Zeteler Lichtspiele e.V. „Die professionellen
Angebote wären hier eine Alternative gewesen. Allerdings – und das ist kein Vorwurf – kosten
diese Lösungen natürlich Geld. Zudem hätten wir auch weitere Hardware anschaffen müssen.
Am Ende des Tages hätten wir das auf die Ticketpreise aufschlagen müssen.“ Das aber lehnte
der erweiterte Vorstand in einer Sitzung einstimmig ab. „Jeder soll das Zeli so oft besuchen
können, wie er möchte – und da sind ein oder zwei Euro mehr Eintritt je Film durchaus
relevant“, ergänzt Inga Schoon, 2. Vorsitzende des Vereins. Ein ‚richtiges‘ Ticketsystem wirke
sicher professionell, aber ob es auch zu dem Zeli passe, das der Verein in den vergangenen zwölf
Jahren aufgebaut habe? Das Zeli-Team hat da seine Zweifel: „Wir haben schnell entschieden,
dass das Zeli der besondere Ort bleiben soll, der es ist: Sympathisch, gemütlich, mit guter
Technik, nettem Personal, hervorragendem Popcorn, aber eben nicht komplett durchgestylt und
immer am letzten Puls der Zeit. Nicht alle Vorstellungen sind ausverkauft – und wenn man ein
paar Minuten früher kommt, hat man meist auch gute Chancen, seine Wunschplätze zu
bekommen. Getreu dem Motto: Der frühe Vogel fängt den Wurm.“ Das dürfte auch für den
November ein guter Rat sein, denn das Programm hat einige Überraschungen zu bieten, die
durchaus für ein volles Haus sorgen könnten.


Abendprogramm
Freitag, 1. November, und Montag, 4. November, jeweils um 20.00 Uhr
Sterben (Eintritt: 6,00 Euro, FSK 16, 180 Minuten)
„Sterben“ ist ein Film über die Intensität des Lebens angesichts der Unverschämtheit des Todes.
Er ist zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, furchtbar bitter und manchmal überraschend
schön. Das dreistündige Epos erzählt von der Familie Lunies, die schon lange keine mehr ist.
Krankheit, Alkohol, Lebensmüdigkeit, jeder lebt seine Nähe zu Gevatter Tod. Und gerade das
bringt sie wieder näher zusammen.

Freitag, 15. November, und Montag, 18. November, jeweils um 20.00 Uhr
Der Buchspazierer (Eintritt: 6,00 Euro, FSK 6, 98 Minuten)
Tag für Tag steht Carl Kollhoff (Christof Maria Herbst) im Hinterzimmer eines Buchladens und
schlägt sorgfältig Bücher in Papier ein, um sie zu den Stammkunden in der Stadt zu bringen.
Bücher sind das größte Glück des wortkargen älteren Mannes, der ansonsten jeglichen Kontakt
zu anderen Menschen scheut. Auf einem seiner Rundgänge heftet sich die neunjährige Schascha
(Yuna Bennett) an seine Fersen. Widerwillig lässt sich Carl auf das Mädchen ein, das ihn fortan
auf seinen Botengängen begleitet und ihn den „Buchspazierer“ nennt. Schnell gewinnt Schascha
auch die Herzen von Carls Stammkunden und wirbelt nicht nur deren Leben gehörig
durcheinander, sondern bringt auch Carl dazu, aus seiner eigenen Welt auszubrechen.

Freitag, 22. November, und Montag, 25. November, jeweils um 20.00 Uhr
Alles Fifty Fifty (Eintritt: 6,00 Euro, FSK 6, 113 Minuten)
Marion (Laura Tonke) und Andi (Moritz Bleibtreu) halten sich trotz Trennung für Vorzeigeeltern
und kümmern sich fifty-fifty um ihren elfjährigen Sohn Milan (Valentin Thatenhorst). Der
gemeinsame Sommerurlaub in Italien, bei dem auch Marions neuer Freund (David Kross) dabei
ist, zeigt jedoch überraschende Erziehungslücken auf: Milan ist ein verwöhntes Einzelkind, der
gezielt seine Eltern gegeneinander ausspielt. Zeit für ein neues Kapitel elterlicher Fürsorge. Ob’s
gelingt – und was das mit den Eltern macht, zeigt die unterhaltsame deutsche Komödie.
Freitag, 29. November, und Montag, 2. Dezember, jeweils um 20.00 Uhr
Joker: Folie à deux (Eintritt: 6,00 Euro, FSK 16, 139 Minuten)
Nach seiner eskalierten Gewaltorgie ist Arthur Fleck alias Joker (Joaquin Phoenix) im Arkham
State Hospital, einer psychiatrischen Anstalt für die schlimmsten Verbrecher von Gotham City,
gelandet. Wegen guter Führung bekommt er die Möglichkeit, in Arkham an einem
Musikprogramm teilzunehmen. Dort lernt er die rebellische Lee (Lady Gaga) kennen und lieben.
Während sich die beiden gemeinsam in musikalische Fantasien flüchten, motiviert sie ihn, seine
Joker-Persönlichkeit wieder nach außen zu kehren – mit verheerenden Folgen …


Familienkino am Sonntag
Sonntag, 24. November, um 15 Uhr
Der wilde Roboter (Eintritt: 5,00 Euro, FSK 6, 102 Minuten)
Die lang erwartete Leinwandadaption des Bestsellers von Peter Brown ist ein packendes
Abenteuer und ein berührender Film über eine unkonventionelle Familie. Rozzum 7134 – kurz
»Roz«, gesprochen von Judith Rakers, wurde eigentlich als Unterstützung für eine futuristische,
urbane Welt entwickelt. Doch nun ist sie auf einer einsamen Insel gestrandet. Mit Mühe baut sie
Beziehungen zu den zunächst argwöhnischen Tieren auf und lernt, sich an die ungewohnte, raue
Umgebung anzupassen. Als sie durch einen Zufall zur Beschützerin eines verwaisten
Gänsekükens wird, zeigt sich schnell: Nur gemeinsam können sie in der Wildnis überleben. Doch
dann wird Roz von ihrer Vergangenheit eingeholt …

Sondervorstellungen
Samstag, 2. November, um 20.00 Uhr
Kino Classic: Purple Rain (Eintritt: 6 Euro, FSK 16, 115 Minuten) – 35 mm
Ist „Purple Rain“ autobiografisch oder nicht – darüber streiten sich die Excperten. Für Prince-
Fans dürfte das egal sein, denn musikalisch ist es ein echtes Meisterwerk. Kid (Prince) ist ein
junger Musiker im US-Bundesstaat Minneapolis. Er tritt in dem Musikclub First Avenue mit
seiner Band auf und träumt vom großen Durchbruch. seine Auftritte jedoch immer exzentrischer
werden, droht ihm der Besitzer damit, ihn nicht mehr auftreten zu lassen. Doch nicht nur seine
Karriere ist in Gefahr. Auch seine Beziehung zu der Sängerin Apollonia (Apollonia Kotero) und
den eigenen Bandmitgliedern werden auf eine harte Probe gestellt. Höchste Zeit für Kid, sich auf
das zu konzentrieren, was er am besten kann …


Sonntag, 19. November, um 19.30 Uhr
Sondervorstellung: The Chocolate War (Eintritt: frei, FSK -, 58 Minuten)
„Faire Filme Friesland 2024“ nennt sich eine Filmreihe, die der Fairtrade-Landkreis Friesland
gemeinsam mit den Kinofreunden Friesland, dem INKOTA-Netzwerk, Tivolini, den Weltläden
Jever und Varel sowie den Klimapatinnen und -paten Zetel zum ersten Mal organisiert. In „The
Chocolate War“ geht es um spannende Hintergründe der beliebten Süßigkeit So versprachen
bereits vor 20 Jahren die größten Schokoladenunternehmen der Welt, Kinderarbeit im
Kakaoanbau in Westafrika zu beenden. Doch das Problem besteht fort: Noch heute arbeiten 1,5
Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen allein auf den Kakaoplantagen in Côte
d’Ivoire und Ghana. Nach dem Film besteht die Möglichkeit zur Diskussion.

Samstag, 23. November, ab 15.00 Uhr
Harry-Potter-Triathlon – Teil 3 (Eintritt je Film: 6 Euro, FSK 12)
Im November endet der Harry-Potter-Triathlon im Zeli. Gezeigt werden zum Abschluss „Harry
Potter und der Halbblutprinz“ sowie beide Teile von „Harry Potter und die Heiligtümer des
Todes“. In den Pausen serviert das Zeli-Team leckere Speisen zu kleinen Preisen, die sich am
Filmmotiv orientieren.


Reservierungen werden empfohlen. Sie sind im Internet unter zeli-zetel.de möglich. Dort finden
sich auch aktuelle Informationen zum Programm sowie zu allen sonstigen Veranstaltungen des
Zeli.

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