Jürgen Kaube betrachtet in seinem Eröffnungsvortrag im Lambertus-Saal der Oldenburger St. Lamberti-Kirche „Gegenwart und Zukunft der Universität“. Der Journalist schreibt seit 1992 für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und ist seit 2015 deren Mitherausgeber. (Foto: F.A.Z.-Foto / Frank Röth)
Oldenburg. Dienen Universitäten vor allem dem zweckfreien Erkenntnisgewinn? Oder liegt ihre Aufgabe in erster Linie darin, auch durch Kooperationen mit nichtwissenschaftlichen Partnern den Interessen von Wirtschaft und Gesellschaft zu dienen? Dieser Frage widmet sich die öffentliche Tagung „Quo vadis, Universität? Gefahren und Visionen für die Zukunft einer unabdingbaren Institution“ an der Universität Oldenburg. Sie findet statt von Donnerstag, 7. November, bis Samstag, 9. November. Anlässlich der Eröffnung am Donnerstag, 7. November, um 17.00 Uhr in der Oldenburger Lambertikirche (Markt 17) spricht der Journalist Jürgen Kaube, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, über „Gegenwart und Zukunft der Universität“. Das Programm finden Interessierte unter l.uol.de/quovadisuni. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die Tagung ist Teil des Programms zum 50. Jubiläum der Universität. Organisiert wird sie von der Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist und dem Historiker Prof. Dr. Thomas Etzemüller. „Ein solches Jubiläumsjahr ruft geradezu dazu auf, sich mit gegenwärtigen und künftigen Herausforderungen von Universitäten zu beschäftigen und Fragen nach ihrer wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Rolle zu stellen. Ich freue mich außerordentlich, dass Dagmar Freist und Thomas Etzemüller eine hochkarätig besetzte Tagung zu diesem wichtigen Thema organisiert haben“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.
Die Tagung verbindet eine kritische Bestandsaufnahme der Stärken sowie der Gefahren, denen Universitäten ausgesetzt sind, mit Überlegungen, wie die Freiheit von Forschung und Lehre gestärkt werden kann. Die Teilnehmenden diskutieren beispielsweise, wie eine Universität im 21. Jahrhundert aussehen sollte, die einerseits zweckfrei forschen darf, andererseits aber die Herausforderungen der Gegenwart nicht ignoriert. Auch die Frage nach politischen Grenzen der Wissenschaftsfreiheit oder danach, wer über die Relevanz von Forschung bestimmt, werden die Gäste beschäftigen.
„Uns ist es wichtig, dass verschiedene und plurale Stimmen auf der Tagung zu Wort kommen. Wir möchten offen und kontrovers über die Zukunft der Institution Universität diskutieren und laden alle Universitätsangehörigen sowie die Öffentlichkeit herzlich dazu ein, sich an dieser Debatte zu beteiligen“, so Dagmar Freist und Thomas Etzemüller.
Am Freitag, 8. November, stehen im Bibliothekssaal der Universität (Uhlhornsweg 49-55) Themen wie „Die Humboldt‘sche Universität als Ideal“, „Die Genese der neoliberalen Universität“ und „Gegenwartsdiagnose(n) und Zukunftsszenarien der Universität“ auf dem Programm. Eine ebenfalls im Bibliothekssaal stattfindende Podiumsdiskussion zum Thema „Raum für Wissenschaft in der neoliberalen Universität?“ beschließt am Samstag, 9. November, 11.00 Uhr, die Tagung. Es diskutieren die Soziologin Prof. Dr. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ministerialdirektor Rüdiger Eichel (Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur), die Historikerin Dr. Ariane Leendertz (Historische Kommission München) und der Oldenburger Sportsoziologe Prof. Dr. Thomas Alkemeyer unter Moderation der Münchener Wissenschaftsjournalistin Anja Reiter.
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