Die Oldenburger haben es mit einer starken Defensive zu tun. (Ulf Duda)
Oldenburg. Zum Start in das Jahr 2025 wollen die EWE Baskets Oldenburg ihre drei zuletzt enttäuschenden Auftritte abschütteln und endlich eine konstante Erfolgsformel finden. Am Sonntag (18 Uhr) treffen die Oldenburger in der vermutlich erneut ausverkauften Großen EWE Arena mit den MHP RIESEN Ludwigsburg auf die beste Verteidigung der Liga.
Ausgangslage: Die bisher fehlende Auswärtsstärke, drei Niederlagen in Serie und der aktuell 13. Tabellenplatz zeigen es: Den EWE Baskets gelingt es noch nicht, die eigenen Ansprüche in der laufenden Spielzeit zu erfüllen. Angesichts einer weiterhin engen Tabelle, mit einem Sieg am Sonntag könnte man bis auf eine Niederlage an den Tabellensechsten Ludwigsburg heranrücken, sind Playoffs und Playins weiterhin in Reichweite. Im Januar, in dem gleich drei Heimspiele warten, muss der Schlüssel zum Erfolg allerdings gefunden werden.
In jedem Fall muss dazu ein Start mit Intensität und Energie gehören, schließlich waren es deutlich verlorene erste Viertel, die entscheidend für die Niederlagen in Braunschweig und Vechta waren. Konstanz über 40 Minuten konnten die Oldenburger in den letzten Wochen in keiner Partie finden, vor allem defensiv besteht Steigerungspotenzial.
Mit der Rückkehr in die Große EWE Arena verbindet sich nun durchaus die Hoffnung auf einen Erfolg, schließlich haben die EWE Baskets gemeinsam mit Ulm und München die beste Heimbilanz der Liga (5:1), erzielen dort 94,8 Punkte im Schnitt und lassen nur knapp über 80 Zähler zu.
Personalsituation: In Vechta und Braunschweig hatte Coach Mladen Drijencic nur auf den erkrankten Eli Brooks verzichten müssen und konnte ansonsten auf den kompletten Kader setzen. Nach aktuellem Stand dürfte Brooks gegen Ludwigsburg wieder im Kader stehen und der Oldenburger Head Coach die Entscheidung treffen müssen, welcher der sieben Ausländer nicht im Kader stehen wird.
Blick auf den Gegner: Stichwort Defense – Stichwort John Patrick: Wie kaum ein anderer Coach steht der Ludwigsburger Head Coach seit über einem Jahrzehnt bei seinen Stationen für eine klare DNA. Eine Philosophie, die von den Gästen in der laufenden Saison auf die Spitze getrieben wird. Nur 71 Punkte lässt das Team trotz hoher Pace zu, hat ein Defensivrating von unter 100 und ist damit mit Abstand die beste Verteidigung der Liga.
Athletische, körperlich starke Spieler mit defensivem Talent sind die Grundlage des Systems, das die meisten Ballverluste des Gegners produziert (19,2). Mehr als jeder vierte Ballbesitz endet gegen Ludwigsburg in einem Ballverlust, dazu erlauben die Gäste nur 43,2 Prozent Wurfquote im Schnitt.
Auf der Gegenseite offenbart das Team von John Patrick hingegen immer wieder Schwierigkeiten, muss sich auf die individuelle Durchsetzungsfähigkeit der Spieler verlassen, kommt so auf die wenigsten Assists (12,9), Punkte (75,1) und die schwächste Wurfquote der BBL (39,2 Prozent).
In Summe ergibt sich für die Riesen, die acht von 14 Partien für sich entschieden, bisher der sechste Platz in der BBL. Im FIBA Europe Cup sichert sich Ludwigsburg mit einer 5:1-Bilanz den Gruppensieg und den Einzug in die nächste Runde.
Ezra Manjon (13,4 Punkte, 3,5 Assists) führt eine tief besetzte Guard-Rotation an, in der vor allem Jacob Patrick (9,7 Punkte, 36,4 Prozent Dreier) den Distanzwurf konstant verwandelt. Hunter Maldonado (8,2 Punkte, 4,1 Rebounds), Kellan Grady (6,8 Punkte, 2,3 Rebounds) und Johannes Patrick vervollständigen das Quintett. Die Nachverpflichtung Jarred Ogungbemi-Jackson (19,0 Punkte, 3,0 Assists) kam verletzungsbedingt bisher nur zu zwei Einsätzen.
Auf den Forward-Positionen agieren mit Justin Simon und Yorman Polas Bartolo (7,8 Punkte, 4,6 Rebounds) zwei ehemalige Defensivspieler des Jahres in der BBL, hinzu kommen mit dem aus Neapel nachverpflichteten Athleten Deane Williams (9,0 Punkte, 4,1 Rebounds) ein aus der letzten Saison in Oldenburg bekanntes Gesicht und der ehemalige Braunschweiger Brandon Tischler. Joel Scott (10,6 Punkte, 4,3 Rebounds) und Jonas Wohlfarth-Bottermann (2,1 Punkte, 3,5 Rebounds) decken die Center-Position ab.
Im Fokus: Meister, Pokalsieger, Eurocup-Champion, wo Justin Simon in den vergangenen Jahren spielte, stellte sich der Erfolg ein. Dies gilt auch für seiner erste Saison mit Ludwigsburg, als 2021/22 der Einzug ins Halbfinale der BBL und Basketball Champions League gelang. In der laufenden Saison bietet Simon mit 13,1 Punkten, 6,2 Rebounds, 2,9 Assists und 2,4 Steals das komplette Paket an.
Schlüssel zum Spiel: 67,8 : 67,6 Feldwürfe, Ludwigsburg und Oldenburg sind die Teams der BBL mit den meisten Feldwürfen pro Partie. Der Unterschied? Während die EWE Baskets nur knapp über fünf Würfe mehr als die Gegner produzieren, hat Ludwigsburg hier einen herausragenden Wert. Mit den zweitmeisten Steals (9,1), den meisten Turnovern beim Gegner (19,8), den wenigsten eigenen Ballverlusten (10,8) und den meisten Offensivrebounds (13,1) erarbeiten die Riesen sich 13,2 Feldwürfe mehr als der jeweilige Gegner. Einen Wert, den die EWE Baskets für eine Siegchance deutlich reduzieren müssen.
Stimme zum Spiel:
Mladen Drijencic (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): “Ludwigsburg macht es mit der Defensive jedem Gegner schwer. Offensiv gibt es viel Talent im Spiel Eins-gegen-Eins. Man muss gegen Ludwigsburg die Ballverluste reduzieren und auch bereit sein, gegen Körperkontakt zu finishen, dazu das eigene Brett kontrollieren. Wir müssen offensiv und defensiv physisch bestehen, uns gegen die Presse durchsetzen und gegen die verschiedenen Varianten in der Pick&Roll-Defense den Rhythmus finden.“
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