Eine bittere Niederlage mussten die EWE BAskets gegen Rostock einstecken. (Foto; Fotostand/Voelker)

Oldenburg. Die EWE Baskets Oldenburg haben sich mit Aussetzern und unnötigen Fehlern am Ende der regulären Spielzeit und in der ersten Verlängerung um den ersten Auswärtssieg der Saison gebracht. Bei den ROSTOCK SEAWOLVES unterlagen die Oldenburger schließlich mit 118:122 nach der zweiten Verlängerung.

Mit einem ganz bitteren Gefühl müssen die EWE Baskets und die mitgereisten Fans sich auf den Weg zurück nach Oldenburg machen. Bereits gegen Ende der 40 Minuten und noch einmal in der Verlängerung führten die Gäste in der letzten Minute mit sechs Punkten, gaben den Vorsprung doppelt aus der Hand, schienen von der Chance auf den Sieg und mit sieben Auswärtsniederlagen in Serie in den entscheidenden Momenten nervös und gelähmt. Rostock erkämpfte sich mit der Energie der Fans im Rücken den Erfolg.

Der Blick in die Statistik zeigt keinen klaren Grund für die Niederlage, gibt aber Hinweise, warum es am Ende nicht reichte. 17 Ballverluste erlaubten sich die Oldenburger, einige davon in der entscheidenden Phase, ließen dazu acht Freiwürfe liegen. 44,4 Prozent Dreierquote reichten auch deshalb nicht zum Sieg, weil Rostock 68 Prozent der Würfe aus Nah- und Mitteldistanz traf.

Zum Topscorer wurde Geno Crandall, der neben 28 Punkten auch 13 Assists spielte und sechs Rebounds sammelte. Justin Jaworski kam auf 22 Punkte und drei Assists, Norris Agbakoko erreichte das Double Double (16 Punkte, 12 Rebounds), Len Schoormann (14), Artur Konontsuk (13 Punkte, 8 Rebounds), Eli Brooks (10 Punkte) und Aleksandar Zecevic (10 Punkte, 6 Rebounds), der für den angeschlagen fehlenden Mathis Dossou-Yovo auf dem Parkett stand, punkteten zweistellig.

Die Oldenburger hatten zu Beginn länger benötigt, um in die Begegnung zu finden, lagen 5:9 zurück, Ein Block von Konontsuk und ein Offensivrebound und Steal von Agbakoko setzten dann die ersten positiven Zeichen. Ab Mitte des Viertels kamen die Gäste besser in die Begegnung, fanden einen Rhythmus aus der Distanz. Dreier von Brooks, Crandall und Zecevic sorgten dafür, dass es nach zehn Minuten nur 26:28 stand.

Gleichwohl wirkte es über die gesamte erste Halbzeit so, als hätten die Seawolves, die zu leichten Abschlüssen am Brett kamen, Vorteile. Pearson sorgte mit zwei Dreiern dafür, dass Rostock sich sieben Punkte absetzte, Konontsuk und DiLeo hatten mit gut freigespielten Dreiern die Antwort (38:42). Dazu fand Brooks den Weg zum Korb. Dennoch gingen die Gäste mit einem Rückstand (47:52) in die Kabine.

Mit Beginn des dritten Viertels kippte die Begegnung. Oldenburg verteidigte stärker, machte das Spiel der Rostocker eindimensional, während der nun überragend agierende Jaworski und Konontsuk aus der Distanz für die Führung sorgten (57:55). Absetzen konnten sich die EWE Baskets, als Crandall seine Mitspieler immer wieder überragend freispielte. Jaworski, Schoormann und Zevevic nutzten die klugen Pässe für Treffer aus der Distanz und Oldenburg führte 70:62.

Früh im letzten Abschnitt wuchs der Vorsprung durch Jaworski sogar auf 77:65. In dieser Phase hätten die EWE Baskets das Spiel erstmals entscheiden können. Stattdessen sorgte ein unsportliches Foul, aus dem Robin Amaize insgesamt sechs Punkte machte, dafür, dass die Begegnung wieder eng wurde. Die EWE Baskets hielten dagegen, wirkten stabil und Crandall erhöhte durch ein geduldig erarbeitetes Dreipunktspiel auf 85:77. 54 Sekunden vor dem Ende führten die Gäste mit sechs Punkten. Dann punktete Amaize aus einem Offensivrebound und einem direkt folgenden Steal (88:86). Im Anschluss konnte Oldenburg nicht punkten und Hamilton glich mit 14 verbleibenden Sekunden aus. 

Auch in der ersten Verlängerung blieben die EWE Baskets zunächst die bessere Mannschaft, vor allem Norris Agbakoko bestimmte das Spiel und sorgte mit einem Tip-In für das 100:94. Auch mit noch 37 Punkten Spielzeit führten die Gäste mit sechs Punkten, bevor zunächst Osborne verkürzte, Crandall zwei Freiwürfe vergab und Lewis per Dreier ausglich. Jaworski verpasste den Wurf zum Sieg.

In der zweiten Verlängerung übernahm zunächst Crandall mit sechs Punkten, das Oldenburger Spiel wurde mit schwindenden Kräften jedoch eindimensional. Rostock fand noch einmal zusätzliche Energie und vor allem Lewis war nun nicht mehr zu stoppen. Der Spielmacher war per Assist oder Score an 16 von 20 Rostocker Punkten in der zweiten Verlängerung beteiligt, erzielte 17 Sekunden vor Spielende per Korbleger das 118:115. Die EWE Baskets fanden noch einmal einen relativ offenen Dreier für Jaworski, der allerdings nicht fallen wollte.

Stimmen zum Spiel:

Mladen Drijencic (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): „Dieses Spiel wird den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben. Für uns ist es wie ein Trauma. In der ersten Halbzeit haben wir nicht gut genug verteidigt. In der zweiten Hälfte, insbesondere im dritten Viertel, haben wir sehr gut verteidigt. Am Ende der regulären Spielzeit hatten wir die Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden. Das ist uns nicht gelungen. Es tut weh und wir müssen damit leben. Im nächsten Spiel müssen wir cleverer auftreten in der Crunchtime.“

Przemyslaw Frasunkiewicz (Head Coach ROSTOCK SEAWOLVES): „Ich liebe diese Jungs. Wir sind schwach ins Spiel gestartet und hatten keine gute Energie. Im weiteren Spielverlauf haben wir besser gespielt und angefangen, an uns zu glauben. Manchmal passieren solche Dinge, wenn man daran glaubt. Es war kein schönes Basketballspiel, aber ich glaube, dass die Fans es genossen haben. Das ist alles, was zählt. Wir haben die Hinrunde mit ausgeglichener Bilanz beendet.“

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Von red