Die große Platane in der Grünanlage Herbartplatz ist beim jüngsten Herbststurm stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Von dem Baum bleibt ein drei Meter hoher Reststamm erhalten. Foto: (Stadt Oldenburg)

Oldenburg. Die große Platane in der Grünanlage Herbartplatz besitzt schon seit einigen Monaten nur noch einen Bruchteil ihrer ursprünglich großen und ausladenden Krone. Grund für die starken Schnittmaßnahmen war, dass beim Sturm im September 2024 der Stamm aufgerissen war und dadurch die akute Gefahr bestand, dass der Baum komplett auseinanderbricht. Um dies zu verhindern und die Verkehrssicherheit des Baumes – zumindest vorerst – wiederherzustellen, wurde die Krone stark eingekürzt. So wurde die Windangriffsfläche reduziert und damit die Belastung auf den gerissenen Stamm verringert. Dies war jedoch von vornherein nur als Übergangslösung gedacht, denn so, wie die Krone nun aussieht, kann sie nicht bleiben. „Da es sich um einen sehr alten und prägenden Baum handelt, haben wir uns dazu entschieden, ihn nicht komplett zu fällen. Es soll ein circa drei Meter hoher Reststamm erhalten werden“, erklärt Jorit May, Leiter des Fachdienstes Stadtgrünpflege und Friedhöfe.

Drei Meter hoher Reststamm bleibt bestehen
Da Platanen über ein hohes Regenerationsvermögen verfügen, ist es nicht unwahrscheinlich, dass der verbleibende Teil wieder austreiben wird und so als eine Art „Kopfbaum“ in Erinnerung an die ehemals prägende große Platane verbleibt. Aber auch wenn der Stamm absterben sollte, ist aus naturschutzfachlicher und ökologischer Sicht der Erhalt eines Torsos als stehendes Totholz, das Nahrung, Unterschlupf und Brutstätten – unter anderem für Pilze, Insekten, Vögel und Kleinsäuger – bietet, sinnvoll und wünschenswert. Je nachdem, wie sich der Reststamm entwickelt, soll in den nächsten Jahren über eine Nachpflanzung in unmittelbarer Nähe entschieden werden.

Morsche Esche muss gefällt werden
Eine ebenfalls am Herbartplatz zwischen Hausbäke und Staatstheater stehende Esche muss im Rahmen der Gefahrenabwehr gefällt werden. Bei dem etwa 25 Meter hohen und 20 Meter breiten Baum mit einem Stammumfang von 3,5 Metern war bereits in der Vergangenheit im Rahmen der jährlichen Baumkontrollen eine Morschung am Stamm aufgefallen. Bislang war die Sicherheit des Baumes dadurch nicht beeinträchtigt. Nun ist die Fäule allerdings soweit fortgeschritten, dass die Bruchsicherheit der Esche nicht mehr gegeben ist und gehandelt werden muss.

Über Baumfällungen und Ersatzpflanzungen
Grundsätzlich werden vor der Entscheidung, einen Baum zu fällen, alle Alternativen – wie beispielweise ein Rückschnitt – sorgfältig geprüft. Aufgrund des vorliegenden Schadbildes und der damit verbundenen Bruchgefährdung bleibt bei diesem Baum jedoch keine andere Möglichkeit als die Fällung, um der Verkehrssicherungspflicht an diesem Standort gerecht zu werden. Als Ersatz für die Esche soll im Herbst 2025 in Abstimmung mit dem Denkmalschutz ein Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) gepflanzt werden.

Die Fällungen werden voraussichtlich am Mittwoch, 19. Februar, vorgenommen. Es können sich witterungsbedingt oder aus organisatorischen Gründen noch Änderungen ergeben.

Von red