20-jährige Sophie macht ihren Freiwilligendienst im Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch. (Foto: Kerstin Kempermann)
Ammerland/Wesermarsch. „Die wichtige Arbeit der Frauenhäuser sollte noch viel bekannter sein“, diese Überzeugung hat sich bei der 20-jährige Sophie während ihres Freiwilligendienstes im Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch noch verstärkt. „Das ist ein wichtiges Thema, über das ich während meiner Schulzeit noch nichts mitbekommen hatte“, erinnert sich Sophie, deren voller Name aus Sicherheitsgründen in diesem Artikel nicht genannt wird, an ihre Motivation, sich auf das FSJ im Frauenhaus zu bewerben.
Seit August 2024 ist Sophie im Frauenhaus tätig und hat dort viele Frauen und ihre Geschichten kennengelernt. „Es ist ein großartiges Gefühl, einen kleinen Beitrag zu der Unterstützung zu leisten, die die Frauen hier erhalten“, berichtet die FSJlerin. Besonders in Erinnerung bleiben wird ihr die Dankbarkeit und Freude der Frauen, wenn sie deren Auszug begleitet und miterlebt, wie diese in ein neues Leben ohne Gewalt starten.
Sophies Aufgaben sind dabei vielfältig. Sie unterstützt zum Beispiel bei der Wohnungssuche oder begleitet Frauen zu Arzt-Terminen. Unsicher fühlt sie sich dabei nie, denn das Team des Frauenhauses steht ihr unterstützend zur Seite und bespricht mit ihr, wie sie in herausfordernden Situationen handeln kann.
Wenn die Frauen zustimmen, nimmt Sophie auch an Beratungsgesprächen teil. „Es ist unglaublich zu sehen, wie das Selbstwertgefühl der Frauen während ihres Aufenthaltes im Frauenhaus wieder gestärkt wird“, erzählt sie. An eine Frau erinnert sie sich besonders: „Sie wirkte bei ihrer Ankunft sehr eingeschüchtert und war überzeugt, dass sie es nicht schaffen würde. Doch im Abschiedsgespräch sagte sie, dass sie sich jetzt stark fühle und gelernt habe, Nein zu sagen. Das hat mich tief beeindruckt.“
Beeindruckt ist Sophie auch von der Arbeit im Frauenhaus insgesamt. Sie kann sich durchaus vorstellen, nach ihrem geplanten Studium der Sozialen Arbeit, das sie nach dem Freiwilligendienst aufnehmen wird, in einem Frauenhaus zu arbeiten. Bis dahin ist es ihr wichtig, auf die notwendige Arbeit der Frauenhäuser aufmerksam zu machen. „Ich kann ein Freiwilligendienst im Frauenhaus nur empfehlen. Ich lerne nicht nur unglaublich viel über die Arbeit, sondern bin auch persönlich in dieser Zeit gereift und nehme viele Erfahrungen für mein weiteres Leben mit.“
Das Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch
Das Frauen- und Kinderschutzhaus der Landkreise Ammerland und Wesermarsch wird von der Diakonie im Oldenburger Land betrieben. Es bietet Schutz und anonyme Unterkunft, wenn Frauen von körperlicher, sexueller, psychischer oder finanzieller Gewalt betroffen oder bedroht sind. Auch Stalking stellt eine Form von Gewalt dar. Aktuellen Studien zufolge erlebt jede dritte Frau in ihrem Leben körperliche und / oder sexuelle Gewalt. Das Frauenhaus steht allen Frauen und ihren Kindern unabhängig von ihrer Nationalität, Religion oder sexuellen Orientierung offen.
Das Frauenhaus ist unter 0441 – 21001495 oder per Mail an dwo.frauenhausdiakonie-ol.de erreichbar
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