Barbara Richstein (WEISSER RING), Rosa Jansen (Victim Support Europe, von links), Andreas Sagehorn (Polizeidirektion Oldenburg) und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (von rechts) würdigten Petra Kleins Engagement für die Opferhilfe, für das sie das Bundesverdienstkreuz erhalten hat. (Foto: Sascha Stüber)
Oldenburg. Die Oldenburgerin Petra Klein engagiert sich seit fast 15 Jahren auf bemerkenswerte Weise für Menschen, die Opfer von Kriminalität geworden sind – auf regionaler, bundesweiter und sogar internationaler Ebene. Für diesen Einsatz hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Petra Klein das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Aushändigung übernahm Oberbürgermeister Jürgen Krogmann am Dienstag, 25. Februar, im Alten Rathaus.
„Ich gratuliere Petra Klein ganz herzlich zu dieser Auszeichnung! Das Bundesverdienstkreuz ist die höchste Ehrung der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl. Sie gibt den Betroffenen von Kriminalität eine starke Stimme, ganz konkret hier in Oldenburg sowie auch in den Entscheidungsgremien des WEISSEN RINGS und von Victim Support Europe“, sagte Krogmann in seiner Rede. „Petra Kleins Engagement in der Opferhilfe verdient große Anerkennung.“ Auch die Vorsitzenden des WEISSEN RINGS und von Victim Support Europe sowie der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg würdigten Petra Kleins Verdienste.
Seit 2009 besonderer Einsatz für den WEISSEN RING
Petra Klein war bis 2008 Kriminalbeamtin, ihr Wirken gehe auf mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung bei der Polizei zurück, wie Andreas Sagehorn, Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, betonte. Der Opferschutz habe ihr schon damals am Herzen gelegen. 2009 begann Petra Klein, sich ehrenamtlich für den WEISSEN RING e.V. zu engagieren und baute die Außenstelle Oldenburg auf, die sie noch heute leitet. Seit 2022 ist sie stellvertretende Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS und seit 2021 auch Vizepräsidentin von Victim Support Europe, der europäischen Dachorganisation von aktuell 65 Opferschutzinitiativen in 31 Ländern. „Ihr Einfühlungsvermögen und ihre Fachkenntnis sind dabei von unschätzbarem Wert“, sagte die Bundesvorsitzende des WEISSEN RINGS, Barbara Richstein.
Oldenburger Außenstelle eine der größten bundesweit
Die Außenstelle Oldenburg gehört nicht nur in Bezug auf die Ehrenamtlichen zu den größten in Niedersachsen, sondern auch bezüglich der Fallzahlen zu den stärksten im bundesweiten Vergleich. Petra Klein ist hier die erste Ansprechpartnerin für Betroffene ganz unterschiedlicher Straftaten. Allein diese Fallzahlen verdeutlichen das große Engagement: Von 2009 bis 2021 wurden 2.726 materielle Hilfeleistungen in 1.590 Fällen geleistet, hinzu kommen statistisch nicht erfasste Unterstützungsleistungen wie Gespräche oder Begleitung bei Behördengängen, die die Fallzahl erfahrungsgemäß um rund ein Drittel erhöhen. Petra Klein leitet hierbei ein Team von rund 20 Ehrenamtlichen.
Engagement weit über alltägliche Fälle hinaus
Hervorzuheben ist ebenfalls Petra Kleins bemerkenswerter Einsatz für Opfer besonders schwerwiegender Straftaten: So unterstützte sie etwa die Angehörigen der Opfer des Ex-Krankenpflegers Niels Högl während des Prozesses 2018/2019. Auch bei der internen Aufarbeitung von strafrechtlichen Verdachtsfällen innerhalb des WEISSEN RINGS leistete Petra Klein umfangreiche Unterstützung der potentiellen Betroffenen und war anschließend an der Konzeption und Einführung von Kontrollmechanismen und dem weiteren Beschwerdemanagement maßgeblich beteiligt.
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