Wilhelmshaven. Am 27.02.2025, zwischen 10 und 12 Uhr, erhielt eine 87-jährige Frau aus Wilhelmshaven den Anruf eines Mannes, der sich in betrügerischer Absicht als Polizeibeamter ausgab. In dem Telefonat wurde die Seniorin aufgefordert, Bargeld und diverse Wertgegenstände, insbesondere Schmuck, zu sammeln und an einer ausgemachten Örtlichkeit, außerhalb des Hauses abzulegen. Dieser Aufforderung kam sie nach. Nachdem sie in den Nachmittagsstunden ihrer Familie davon erzählte, wurde der Sachverhalt zur Anzeige gebracht.

Nach derzeitigem Stand wurde ein Geldbetrag in vierstelliger Höhe und diverser Schmuck entwendet.

Zeugen, die auffällige Beobachtungen im Bereich der Rheinstraße gemacht haben, werden gebeten, sich mit der Polizei in Wilhelmshaven unter der Rufnummer 04421 942-0 in Verbindung zu setzen.

Die Polizei nimmt diesen Vorfall zum Anlass, um Präventionstipps zum Thema Straftaten gegen ältere Menschen zu geben.

Beim Phänomen der falschen Polizeibeamten versuchen die Täter mit einer speziellen Technik, dem sogenannten Call ID Spoofing, den Angerufenen vorzutäuschen, mit der 110 (z. B. 0511 – 110) oder einer Vorwahlnummer aus dem Wohnbereich anzurufen. Die Täter halten sich hierbei jedoch meistens im Ausland auf. Beim anschließenden Gespräch sind die Täter so überzeugend, dass die potenziellen Geschädigten leicht auf ihre Geschichte reinfallen können. So berichten die Täter von umherziehenden Einbrecherbanden oder korrupten Bankmitarbeitern. Geschickt vermitteln sie älteren Menschen ein Gefühl der Unsicherheit, das sie dann ausnutzen, um die Senioren zur Herausgabe ihrer Vermögensgegenstände zu bewegen, um diese dann in die vermeintliche polizeiliche Verwahrung zu nehmen.

  • Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertsachen bitten!
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und übergeben Sie grundsätzlich niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen.
  • Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Legen Sie einfach auf! Beenden Sie aktiv das Gespräch!
  • Die Polizei ruft niemals mit der Rufnummer 110 oder einer Vorwahl und 110 an!
  • Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu und verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!

In dem Phänomenbereich kann es dazu kommen, dass sich Täter einem besonderen Stil bedienen. Sie versuchen die potenziellen Geschädigten durch einen Schockmoment massiv unter Druck zu setzen.

Die Täter geben sich auch hier als Verwandte (Kind oder Enkelkind) oder als Polizeibeamte aus. Zusätzlich täuschen sie dann eine Notsituation vor, um die Angerufenen zur Übergabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen. Eine gängige Masche ist hier der vorgetäuschte Verkehrsunfall. Ein Familienmitglied sei in einen Verkehrsunfall verwickelt, habe eine andere Person dabei getötet und sei nun von der vermeintlichen Polizei festgenommen worden. Anschließend führt der falsche Polizeibeamte das Gespräch weiter und verlangt zur Freilassung dieses falschen Familienangehörigen eine Kaution.

Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland kann wertvolle Verhaltenshinweise geben. Neben Katja Reents, die als Beauftragte für Kriminalprävention für den Bereich Wilhelmshaven zuständig ist und unter der Rufnummer 04421 942-108 erreichbar ist, stehen im Landkreis Anja Kienetz, Sachbearbeiterin Prävention beim Polizeikommissariat Jever, unter der Rufnummer 04461 7449-181 sowie Eugen Schnettler, Sachbearbeiter Prävention beim Polizeikommissariat Varel, unter der Rufnummer 04451 923-181 als weitere Ansprechpartner zur Verfügung.

Neben dem Präventionsbereich der Polizei steht ebenfalls der Verein zur Förderung kommunaler Prävention in Wilhelmshaven (VKP) unter der Telefonnummer 04421 7780942 für Beratungen zur Verfügung.

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Von red