Die EWE Baskets begeisterten bei ihrem Derbysieg. (Foto: Ulf Duda)
Oldenburg. Die EWE Baskets Oldenburg haben den 6.200 Fans in der ausverkauften Großen EWE Arena einen begeisternden Derbysieg geschenkt. In einer hochintensiven und emotionalen Partie besiegten die Gastgeber RASTA Vechta mit 91:75. Durch den Erfolg darf die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic auf ein Endspiel am letzten Spieltag am kommenden Sonntag gegen die NINERS Chemnitz hoffen, ist jedoch weiterhin abhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz.
Das Knistern war bereits vor der Begegnung spürbar und das Derby hielt was es versprochen hatte. Beide Fanlager sorgten für eine großartige Atmosphäre und besonders die EWE Baskets brachten die nötige Intensität ins Spiel. Die Oldenburger entschieden das Reboundduell mit 46:32 für sich, erlaubten den Gästen nur zehn Assists und hielten Vechta bei nur 39 Prozent Wurfquote. Einzig Brandon Randolph, der 42 Punkte erzielte, konnte das Team von Mladen Drijencic nicht stoppen. Auf der Gegenseite erspielten sich die Gastgeber 49 Prozent Wurfquote aus dem Feld und verwandelten auch 40 Prozent der Distanzwürfe.
Geno Crandall knüpfte an die zuletzt besseren Leistungen an, wurde mit 20 Punkten zum Topscorer, sammelte dazu sechs Rebounds, fünf Assists und drei Steals. Justin Jaworski erreichte 19 Punkte. Len Schoormann verbuchte ein herausragendes Double Double (14 Punkte, 10 Rebounds, 4 Assists), auch Artur Konontsuk (10 Punkte, 4 Rebounds) punktete zweistellig.
Von Beginn an wurde deutlich, dass zwei Akteure der Begegnung ihren Stempel aufdrücken wollten. Für die EWE Baskets kam Geno Crandall immer an seinen gewünschten Spot, brachte sein Team ins Spiel und erzielte zehn Punkte im ersten Viertel. Auf der Gegenseite jedoch erzielte Brandon Randolph zwölf Zähler und in einer von beiden Seiten mit großem Tempo geführten Partie führten die Gäste mit 20:16.
Auch das zweite Viertel bestimmte zunächst Vechta, die bis auf neun Punkte davonzogen. Mit starkem Rebounding und der Energie von Alen Pjanic kamen die Oldenburger zurück. Der Forward fing einen Pass ab, bediente Jaworski für den Korbleger. Jaworski legte mit einem Dreipunktspiel nach und Konontsuk sorgte für den Ausgleich (32:32). Es folgte eine für den weiteren Verlauf bezeichnende Szene: Len Schoormann ging hart zum Korb und konnte trotz viel Körperkontakts mit Grünloh finishen. Die EWE Baskets wollten diesen Sieg und zogen davon. Brooks traf aus der Distanz zum 40:33. Ein Touchdown-Pass von der eigenen Grundlinie führte zum Dunk von Schoormann und auch dank bereits zehn Punkten im Fastbreak führten die Gastgeber (46:38).
Aus der Kabine kamen die Oldenburger mit viel Energie, verteidigten 24 Sekunden herunter. Offensiv fanden die Gastgeber immer wieder Lösungen. Ein Distanztreffer von Konontsuk sorgte für das 57:42 und es folgte das Highlight des Spiels. Agbakoko wurde mit einem Alley oop-Pass bedient, dunkte über Grünloh hinweg und die Große EWE Arena stand Kopf. Vor allem im Kampf um den Rebound arbeiteten die Gastgeber weiterhin hervorragend, kamen immer wieder an die Freiwurflinie und führten nach 30 Minuten mit 73:54.
Als Vechta früh im letzten Viertel mit einem 9:0-Lauf verkürzte (75:63) und Agbakoko mit vier Fouls vorerst auf der Bank Platz nehmen musste, schien der Sieg kurz in Gefahr zu geraten. In diesem Moment traf Jaworski einen ganz wichtigen Dreier (78:63), legte kurze Zeit später den nächsten Dreier nach und Schoormann erhöhte auf 87:69. Bezeichnend für die Energie und den Willen der Gastgeber war dann eine Szene unter dem Oldenburger Korb. Grünloh sicherte sich einen Offensivrebound, Crandall jedoch riss dem Center den Ball aus den Händen. In den letzten Minuten konnte Vechta etwas Ergebniskosmetik betreiben, der direkte Vergleich geriet jedoch nicht in Gefahr.
Stimmen zum Spiel:
Mladen Drijencic (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): „Meine Assistant Coaches haben einen guten Job gemacht. Wir haben Vechta mit unserer Defense einiges an Optionen genommen. Einzig Randolph hat eine exzellente Feldwurfquote. Allerdings hat er 28 Würfe nehmen müssen, was seine Mitspieler dann irgendwie kaltgestellt hat, was gut für uns war. Wir haben sehr viel Energie aus unserer Defensive gewinnen können und in der Offensive haben wir sehr gute Entscheidungen getroffen. Einige mussten ihren Wurf zwar erst noch suchen, aber so einer wie Justin hat ihn dann in der zweiten Halbzeit gefunden. Es war wichtig, wie Geno unser Spiel gemanagt hat. Unsere Big Men haben einen guten Job in der Pick-and-Roll-Defense gemacht. Da kam kaum etwas durch.“
Martin Schiller (Head Coach RASTA Vechta): „Einer der westlichen Gründe dafür, dass wir heute verloren haben, war, dass wir gegen die offensiv am besten reboundende Mannschaft der Liga unseren besten Rebounder nicht dabei hatten. Dass Jayden Gardner gefehlt hat, hat uns weh getan. Der zweite ganz wichtige Grund war, dass wir in unserer Offense den Ball nicht gut genug bewegt haben. Warum uns das nicht so gut gelungen ist, ist eine gute Frage, die es zu beantworten gilt. Auf dem Reißbrett hatten wir vor dem Spiel klar, wann der Ball wohin muss. Aber das ist uns anders als im Hinspiel nicht gut gelungen. Wir hatten gehofft, dass wir das nach dem einen Training und der einen Video-Analyse seit dem Spiel gegen Heidelberg wieder so gut hinbekommen. Aber das ist uns nicht gelungen.“