Die Baskets haben am nächsten Wochenende Heimvorteil. (Foto: Ulf Duda)
Oldenburg. Nach einem kleinen Basketball-Wunder am letzten Spieltag der Hauptrunde in der easyCredit BBL gehen die EWE Baskets Oldenburg nicht nur mit viel emotionalem Rückenwind, sondern auch mit dem Heimvorteil in die Play-Ins. Am Dienstag (18.30 Uhr) empfängt die Mannschaft von Head Coach Mladen Drijencic die ROSTOCK SEAWOLVES. Tickets für die Partie sind im Ticketshop weiterhin erhältlich. Alle Spiele der easyCredit BBL gibt es live nur bei Dyn.
Ausgangssituation: Bevor die 6.200 Fans auf dem Videowürfel noch die letzten Minuten der Partie in Bamberg sahen und im Anschluss angesichts des neunten Platzes und eines weiteren Heimspiels in Jubel ausbrachen, hatte die BBL einen historisch spannenden 34. Spieltag erlebt. Während die EWE Baskets ihre Chance mit beeindruckender Vehemenz und spielerischen Highlights ergriffen, sich den Erfolg gegen Chemnitz in jeder Hinsicht verdienten, änderten sich die sportlichen Zeichen von den anderen Courts immer wieder. Erst das Comeback des FC Bayern München wenige Sekunden vor dem Ende öffnete jedoch die Tür in Richtung Play-Ins.
Diese haben die Oldenburger sich mit einer deutlichen Steigerung in den letzten vier Partien verdient, brachten neben der bekannten offensiven Qualität zuletzt auch deutlich mehr Emotionen auf das Parkett und konnten sich zumindest in Phasen auch defensiv deutlich steigern. Sinnbildlich dafür steht Len Schoormann, der in den letzten vier Spielen 19,8 Punkte, 7,3 Rebounds und 2,5 Assists auflegt. Neben dem Guard gingen mit Norris Agbakoko (13,3 Punkte, 9,3 Rebounds), Geno Crandall (16,5 Punkte, 9 Assists), Justin Jaworski (15 Punkte, 3 Assists) und Artur Konontsuk (10,8 Punkte, 5,3 Rebounds) vier weitere Spieler in diesen Wochen voran, sind endlich auch alle gemeinsam fit und im Spielrhythmus.
Nach dem erst vor wenigen Wochen ausgetragenen Heimspiel gegen Rostock, das die EWE Baskets mit 92:79 für sich entschieden, ist taktisch zwischen beiden Teams vieles bekannt, die Zeit für taktische Veränderungen mit nur einem Tag Pause begrenzt. Angesichts der besonderen Stärke, 13:3 Siege gelangen in eigener Arena, muss und wird der Heimvorteil zum Faktor werden. 6.200 Fans, die ihr Support-Level in den Play-ins auf das nächste Level schrauben und in Gelb über 40 Minuten hinter dem Team stehen, können für den entscheidenden Energieschub sorgen.
Personalsituation: In einem Idealszenario warten nach dem Spiel am Sonntag und der morgigen ersten Play-In-Runde bis Samstag noch zwei weitere Begegnungen. Die Leistungsträger mussten gegen Chemnitz viele Minuten gehen, gerade die Tiefe der Bank wird jedoch auch eine entscheidende Rolle spielen.
Play-In-Modus: Die ersten sechs Teams sind bereits für die Playoffs qualifiziert, am Dienstag und Donnerstag werden die zwei verbleibenden Mannschaften gesucht. Der Sieger der Begegnung zwischen dem Siebten (ALBA BERLIN) und dem Achten (SYNTAINICS MBC) qualifiziert sich morgen als Siebter und trifft auf den Zweiten Ulm. Der Sieger der Partie zwischen Oldenburg und Rostock wiederum reist am Donnerstag zum entscheidenden Duell zum Verlierer des Duells zwischen Berlin und dem MBC. Wer sich hier durchsetzt tritt zur ersten Playoff-Partie am Samstag in München an.
Der Gegner: Einer der Überraschungsmannschaften der Saison schien auf den letzten Metern der Hauptrunde die Energie ausgehen. Vier Niederlagen in Serie nahmen den Seawolves die Chancen auf die direkte Playoff-Qualifikation, jedoch bleibt auch die Teilnahme an den Play-Ins bemerkenswert. Schließlich ist es eine Premiere in der Rostocker Vereinsgeschichte, sich für Play-Ins oder Playoffs zu qualifizieren.
Treffen werden die EWE Baskets auf einen Gegner, dessen Qualität vornehmlich in der Defensive und im Rebounding liegt. Rostock hat das sechstbeste Defensivrating der BBL, ist die viertbeste Mannschaft in der Defensivreboundquote. Zudem dürfen die Gäste sich über die Rückkehr ihres emotionalen Anführers freuen. Nach mehrmonatiger Verletzungspause stand Robin Amaize im abschließenden Hauptrundenspiel wieder auf dem Parkett, zeigte mit neun Punkten und fünf Rebounds bereits wieder eine ansprechende Leistung.
Neben Amaize ist es vor allem ein Trio, das Rostock tragen soll. Guard Bryce Hamilton (16,9 Punkte, 4,1 Rebounds, 2,3 Assists) gehört zu den besten Scorern der Liga. Ihn nicht in einen Rhythmus kommen zu lassen, dürfte ein entscheidender Faktor sein. Geführt werden die Gäste vom sehr erfahrenen Spielmacher JeQuan Lewis (11,3 Punkte, 4,4 Assists). Dazu kommt der variable Big Man Malik Osborne (13,1 Punkte, 8,2 Rebounds), der mit 37 Prozent Dreierquote auch einen verlässlichen Abschluss aus der Distanz hat.
Der in Göttingen aus persönlichen Gründen fehlende Forward Nijal Pearson (11,7 Punkte, 4,1 Rebounds) und Pedro Bradshaw (10,6 Punkte, 5,1 Rebounds) sind auf dem Flügel wichtige Rollenspieler. Hinzu kommen mit Spielmacher Elias Baggette, Forward Sid-Marlon Theis, Philipp Hartwich und Oshane Drews vier deutsche Akteure,die wichtige Minuten im Kader geben.
Stimme zum Spiel:
Mladen Drijencic (Head Coach EWE Baskets Oldenburg): „Das ist jetzt wie eine neue Saison, in der es in jedem Spiel um alles geht. So wie der letzte Spieltag gelaufen ist, hat uns das eine neue Motivation gegeben, eine zusätzliche Chance, etwas zu bewegen. Es bleibt wenig Zeit, beide Mannschaften kennen sich, die Gegenspieler mit ihren Qualitäten und der Art, wie sie taktisch eingesetzt werden. Da ist es schwer, den Gegner zu überraschen. Stattdessen wird es um positive Emotionen, Leidenschaft, Energie gehen, dazu um Regeneration und Fitness, aber für diesen Moment haben wir das ganze Jahr gearbeitet. Emotionen, Fokus und unsere Fans, die als sechster Mann das Team tragen, das wird entscheidend sein.“