Der Wald in Zetel-Fuhrenkamp soll abheolzt werden, damit dort Sandabbau stattfinden kann. (Foto: Wilhelm Wilken)

Zetel. Der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Friesland spricht sich entschieden gegen die geplante Ausweitung des Sandabbaus im Zeteler Ortsteil Fuhrenkamp aus. Rund 50 Hektar Waldfläche und weitere zehn Hektar landwirtschaftlich genutzter Boden sollen nach aktuellen Planungen gerodet werden, um an mutmaßlich hochwertigen Sand – das sogenannte „weiße Gold“ – zu gelangen. Auch Wallheckenbereiche sind zu finden.

Auf Initiative der Grünen Ratsfraktion im Zeteler Gemeinderat machte sich die Kreisvorsitzende der Grünen in Friesland, Dr. Jutta Helmerichs jetzt zusammen mit Teilen der Grünen Kreistagsfraktion vor Ort ein Bild von der Lage: „Wer heute noch Wald roden will, hat den Ernst der Klimakrise nicht verstanden“, erklärte Dr. Jutta Helmerichs. „Wälder binden CO2, schützen Böden vor Austrocknung und sind Lebensräume für viele Arten. Sie sind kein Rohstofflager, sondern aktive Klimaschützer.“

Besonders zu berücksichtigen ist nach Ansicht sehr friesischen Grünen, dass die betroffene Fläche nicht in einem ausgewiesenen Vorranggebiet für Rohstoffgewinnung liegt. „Zudem grenzt sie an ein Wasserschutzgebiet, ein sensibles ökologisches Umfeld, das durch großflächige Eingriffe massiv geschädigt würde“, so Dr. Helmerichs.

Die Gemeinde Zetel ist Teil der Entwicklungszone des UNESCO-Biosphärenreservats Niedersächsisches Wattenmeer und hat sich mit einem eigenen Klimaschutzkonzept ambitionierte Ziele gesetzt. Der geplante Eingriff stehe diesen Zielen diametral entgegen und passe nicht in die Zeit.

„Entwaldung in Zeiten von Dürre, Artensterben und Klimawandel ist nicht nur verantwortungslos, sondern auch ein falsches Signal an die kommenden Generationen“, so Dr. Jutta Helmerichs weiter. „Statt zerstörerischer Eingriffe fordern wir die ökologische Weiterentwicklung des bestehenden Waldes, großflächige Kompensationsmaßnahmen auch für vergangene Entwaldungen sowie die Nutzung von bereits ausgewiesenen Abbauflächen, um Umweltschäden zu minimieren.“

Von red