Trafen sich in Oldenburg zum jährlichen Austausch der beiden Partneruniversitäten (v.l.): Birgit Bruns, Referentin für Internationalisierung an der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Esther Ruigendijk, Botschafterin der Groningen-Kooperation an der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Jouke de Vries, Präsident der Universität Groningen, Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Vizepräsidentin für Akademische Karrierewege, Chancengleichheit und Internationales an der Universität Oldenburg, und Dr. Corinna Glasner, Beauftragte für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit an der Universität Groningen. (Foto: Universität Oldenburg / Marcus Windus)

Oldenburg. Die Zusammenarbeit der Universitäten Oldenburg und Groningen steht auf einem soliden Fundament und wird in den kommenden Jahren weiter ausgebaut. Das bekräftigten die Präsidien beider Hochschulen heute auf ihrem jährlichen Treffen. Im Mittelpunkt stand zum einen eine Halbzeitbilanz der sogenannten „Roadmap“ für die Zusammenarbeit zwischen 2020 und 2030. Zum anderen ging es um den Aufbau neuer Netzwerke zwischen Forschenden beider Universitäten, der durch eine im Februar bewilligte Förderung des Landes Niedersachsen möglich wird. Darüber hinaus erörterten die Präsidiumsmitglieder die privilegierte Rolle der Universität Groningen in der gemeinsamen Bewerbung der Universitäten Oldenburg und Bremen als Exzellenzuniversität sowie für die Northwest Alliance.

„Oldenburg liegt im Zentrum einer europäischen Grenzregion, die von Groningen bis nach Bremen reicht. Mit unserer seit mehr als vier Jahrzehnten bestehenden erfolgreichen Partnerschaft mit der Universität Groningen verfügen wir gemeinsam über ein starkes internationales Netzwerk, das die gesamte Region voranbringt. Nochmals gestärkt wird es durch die Northwest Alliance, die die Universitäten Oldenburg und Bremen neu gegründet haben und zu dem die Universität Groningen als strategischer Partner einen wichtigen Beitrag leistet“, so Oldenburgs Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. Der Austausch von Erfahrungen und Forschungsergebnissen etwa in der Medizin oder in der Energieforschung ermögliche Wissenssprünge auf beiden Seiten und könne dazu beitragen, gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, vor denen sowohl Deutschland als auch die Niederlande stehen.

„Die Universität Groningen ist stolz auf ihre langjährige interdisziplinäre Partnerschaft mit der Universität Oldenburg. Seit 1980 arbeiten wir eng zusammen, und mit unserer Roadmap für die Zusammenarbeit 2020-2030 verfolgen wir weiterhin gemeinsame Ziele in den Bereichen Gesundheit, Innovation, Nachhaltigkeit, Bildung und Kultur. Gemeinsam stärken wir die Grenzregion und setzen auch in den kommenden Jahren voll auf diese Zusammenarbeit“, sagte Prof. Dr. Jouke de Vries, Präsident der Universität Groningen.

Vor fünf Jahren erneuerten die Universitäten Oldenburg und Groningen ihre seinerzeit 40-jährige strategische Partnerschaft und verabschiedeten die „Roadmap“. Zur Halbzeit zogen die beiden Präsidien nun eine positive Bilanz: In den sieben Fokusgebieten des Strategiepapiers – Gesundes Altern, Sprachwissenschaften, Energieforschung, Recht, Digitalisierung, Lehrkräftebildung und Wissenstransfer – fanden zahlreiche gemeinsame Workshops, Lehrveranstaltungen, Austauschaktivitäten und Netzwerktreffen statt. Zwischen 2021 und 2025 wurden insgesamt 36 bilaterale Projekte auf die Beine gestellt. Zudem kooperieren die beiden Universitäten in acht weiteren drittmittelfinanzierten Vorhaben, insbesondere innerhalb des EU-Programms INTERREG. 24 binationale Promotionen laufen derzeit, sieben wurden bereits abgeschlossen. Auf Basis der Zusammenarbeit entstanden mehr als 200 wissenschaftliche Publikationen mit Autorinnen und Autoren von beiden Universitäten, ein Großteil davon in der Medizin. Beim Wissens- und Technologietransfer steht die grenznahe Region um Papenburg im Mittelpunkt. In einem gemeinsamen Pilotprojekt arbeiten beide Universitäten seit 2022 eng mit der regionalen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um Forschung und Entwicklung in der Grenzregion zu stärken. Zudem fanden in Papenburg Veranstaltungen statt, bei denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Oldenburg und Groningen ihre Forschung der Öffentlichkeit präsentierten.

In den kommenden fünf Jahren sollen neue Netzwerke die Forschenden beider Hochschulen noch enger zusammenbringen – sei es durch Konferenzen, gegenseitige Fakultätsbesuche oder bei Online-Veranstaltungen. Dies wird möglich durch das Vorhaben „Programm für Exzellenz“ der Universität Oldenburg, das vom Land Niedersachsen in der Förderlinie „Potenziale strategisch entfalten“ unterstützt wird und mehrere Maßnahmen vorsieht, die unmittelbar die Partnerschaft der Universitäten betreffen. Unter anderem werden künftig rund 15 Forschende pro Jahr für bis zu vier Monate an der jeweiligen Partneruniversität forschen können. Ein weiteres Programm ermöglicht es einer Doktorandin oder einem Doktoranden pro Jahr und Fakultät, parallel an beiden Universitäten zu promovieren. Analog zu einer vergleichbaren Institution in Groningen soll die „Oldenburg Young Academy“ entstehen, die talentierte Wissenschaftler*innen in frühen Karrierestufen und den internationalen akademischen Austausch fördert. Außerdem plant die Universität Oldenburg eine Konferenz für studentisches Forschen, zu der sie niederländische Studierende nach Oldenburg einladen möchte.

Von red