Oldenburg. Am Ostersonntag, 20. April 2025, gegen 02:40 Uhr, kam es in der Oldenburger Innenstadt zu einem tödlichen Vorfall, bei dem ein Polizeibeamter von seiner Schusswaffe Gebrauch machte und ein 21-jähriger Oldenburger getötet wurde. Die Ermittlungen zum genauen Hergang dauern weiterhin an.


Funkverkehr und Videoaufnahmen im Fokus

Die Auswertung des Funkverkehrs ist mittlerweile abgeschlossen. Demnach erfuhren die eingesetzten Polizeibeamten kurz vor der Begegnung mit dem 21-jährigen Oldenburger über Funk von einem mitgeführten Messer. Es erfolgte zudem der Hinweis auf Eigensicherung.

Mithilfe des Landeskriminalamtes Niedersachsen wurden vorhandene Video- und Audioaufnahmen aus dem Bereich Mottenstraße und Achternstraße aufbereitet. Die aus unterschiedlichen Blickwinkeln gefilmten Szenen wurden zu einem gemeinsamen Video zusammengeführt. Das daraus resultierende relevante Material zum Tatgeschehen in der Achternstraße umfasst etwa zwanzig Sekunden. Die Aufnahmen sind jedoch aufgrund der Videoqualität, der örtlichen Gegebenheiten und der Sichtverhältnisse teilweise nur schemenhaft, weshalb eine vollständige Rekonstruktion allein auf Grundlage der Videoaufzeichnungen nicht möglich ist.

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen lässt sich nachvollziehen, dass die eingesetzten Beamten den Getöteten unter Vorhalt der Schusswaffen lautstark zum Anhalten aufgefordert haben. Weder die Videoaufzeichnungen noch die übrigen bisherigen Ermittlungsergebnisse zeigen Anhaltspunkte dafür, dass ein Warnschuss abgegeben wurde.


Weitere Gutachten ausstehend

Ein durch die Staatsanwaltschaft Oldenburg in Auftrag gegebenes Gutachten zu Schmauchspuren an der Bekleidung des Getöteten liegt bereits vor. Weitere technische Gutachten, wie beispielsweise eine 3D-Rekonstruktion des Tatortes durch das Landeskriminalamt, stehen noch aus.

Eine abschließende Bewertung der einzelnen Beweismittel kann erst erfolgen, wenn diese in ihrer Gesamtheit vorliegen. Dies ist die Voraussetzung für den Abschluss des Ermittlungsverfahrens. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.

Von red