Westerstede. Ein tragischer Fall wird am Dienstag, 1. Juli 2025, um 13:00 Uhr vor dem Schöffengericht des Amtsgerichts Westerstede verhandelt. Einer 83-jährigen Angeklagten wird von der Staatsanwaltschaft Oldenburg Tötung auf Verlangen vorgeworfen.

Demnach soll die Seniorin am Abend des 31. Oktober 2024 mit ihrem Ehemann den Entschluss gefasst haben, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. Hintergrund sei gewesen, dass der Ehemann aufgrund eines rapiden gesundheitlichen Abbaus nicht mehr zu Hause versorgt werden konnte und beide ihren Lebensabend nicht getrennt voneinander verbringen wollten.

Konkret sollen die Eheleute verabredet haben, sich im gemeinsamen Ehebett mit zwei Küchenmessern selbst zu töten. Da sich jedoch herausgestellt haben soll, dass der Ehemann nicht mehr die nötige Kraft dazu besaß, soll die Angeklagte ihm mindestens drei Mal in Tötungsabsicht eingestochen haben, wobei einer der Stiche tödlich gewesen sei. Die Tat will sie in dem Bewusstsein ausgeführt haben, dass es der Wunsch ihres Ehemannes war. Anschließend soll sie versucht haben, sich selbst das Leben zu nehmen.

Das Schöffengericht hat für die Hauptverhandlung zwei Zeugen geladen. Es gilt die Unschuldsvermutung bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung.