Die Akteure und Akteurinnen am PodiumBrake haben für gute Unterhaltung gesorgt. (Foto: pr)
Brake. Am 28. Juni 2025 öffnete das KoBi-Brake seine Türen für ein musikalisches Ereignis, das rund 40 Zuhörer in seinen Bann zog: das „Podium Brake“. Ursprünglich als Jubiläumskonzert zum 45-jährigen Bestehen der Musikschule Brake geplant, wurde die Veranstaltung von Schulleiter Thomas Schröder mit einer nachdenklichen Note eröffnet. Angesichts der unsicheren Existenzsituation der Musikschule, so Schröder, sei ein Jubiläum – ein wahrer Grund zum Jubeln – noch nicht angebracht. Die Feier werde verschoben. Doch was folgte, war ein buntes, mitreißendes Programm, das die Vielseitigkeit und das Talent der Musikschule eindrucksvoll unter Beweis stellte und die Zuhörer für die Bedeutung dieser Institution begeisterte.
Ein Auftakt voller Tiefe Den Anfang machte Xavier Nieborak aus Lemwerder, der mit einer eindrucksvollen Interpretation von James Taylor’s „This Lonesome Road“ am Flügel das Konzert eröffnete. Seine Lehrkraft Evelyne Schröder, die nicht nur durch das Programm führte, sondern auch die organisatorische Leitung innehatte, zeigte sich sichtlich erfreut über die selbstbewusste und musikalisch überzeugende Darbietung ihres Schülers.
Ein vielversprechendes Debüt Ein besonderer Moment war der erste Auftritt von Smilla Cassens aus Ovelgönne. Mit fünf kurzen Stücken wechselte sie mühelos zwischen Flügel und Keyboard und zog das Publikum mit ihrem sicheren Auftreten in ihren Bann. Schulleiter Thomas Schröder, zugleich Smillas Lehrer, zeigte sich stolz auf die Leistung seiner Schülerin.
Kontrastreiche Virtuosität Für einen spannenden Kontrast sorgte Duc Manh Tran, der zunächst mit der akustischen Gitarre Bill Withers’ souligen Klassiker „Just The Two Of Us“ präsentierte. Anschließend begeisterte er am Flügel mit Dmitri Kabelewskis „Clowns“ und Mozarts „Alla Turca“. Sein Klavierlehrer Sebastian Grothey hatte allen Grund, zufrieden zu sein.
Lehrkräfte und Schüler Hand in Hand Ein Highlight des Abends war die Zusammenarbeit von Lehrkräften und Schülern auf einer Bühne – ein Prinzip, das die Musikschule Wesermarsch vorbildlich lebt. Sebastian Grothey und sein Kollege Thorge Müller aus Bremen boten eine überraschende lateinamerikanische Version von Beethovens „Für Elise“, die dem Publikum sichtlich Freude bereitete.
Von Rock bis Renaissance Die Bühne wurde anschließend von Ivan Hudyk und seinem Lehrer Nei Bittar betreten, die gemeinsam den Rock-Klassiker „Wild Thing“ von The Troggs zum Besten gaben. Im Anschluss zeigte Nei Bittar sein Können solistisch auf der Laute mit John Dowlands „Go From My Window“, was das Publikum verzauberte.
Rhythmus und Melodie Einen weiteren Kontrast setzte Lehrkraft Alexander Möckel aus Bremen, der am Schlagzeug einen Song der britischen Rockband Muse präsentierte, rhythmisch facettenreich und klanglich perfekt ausgesteuert.
Emotionale Tiefe am Flügel Negar Almasi brachte mit ihrer Interpretation von James Horners „My Heart Will Go On“ (Titanic) einen gefühlvollen Höhepunkt, der das Publikum mit seiner emotionalen Tiefe berührte.
Jazz und Kultiviertheit Ein weiteres Glanzlicht setzten Thorge Müller und der Saxophonist Rüdiger Schulze mit zwei Jazz-Standards: „Moon River“ und „Someday My Prince Will Come“. Schulzes kultivierter Ton gepaart mit Müllers hochsensibler Klavierbegleitung schuf eine Atmosphäre von Eleganz und Intimität.
Ein grandioser Abschluss Den krönenden Abschluss bildete die Moritat von Mackie Messer aus Kurt Weills Dreigroschenoper. Evelyne Schröder (Klavier), Alexander Möckel (Schlagzeug), Thomas Schröder (E-Bass) und Carola Lenz (Gesang) lieferten eine mitreißende Darbietung, die ein extra angereister Kollege als „Punktlandung“ bezeichnete.
Ein Plädoyer für die Musikschule Das „Podium Brake“ war mehr als ein Konzert – es war ein lebendiges Zeugnis für die Kraft der Musik und die Bedeutung einer Institution wie der Musikschule Wesermarsch. Die Verbindung von Schülern und Lehrkräften, die Bandbreite der musikalischen Genres und die Leidenschaft, die in jedem Ton mitschwang, machten diesen Nachmittag unvergesslich. In Zeiten der Unsicherheit ist ein solches Ereignis ein starkes Plädoyer dafür, diese kulturelle Perle zu bewahren und zu fördern. Die Musikschule Wesermarsch ist nicht nur ein Ort des Lernens, sondern ein Raum, in dem Talente erblühen und Gemeinschaft entsteht.