Die Polizei warnt eindringlich vor Betrugsmaschen wie dem „Schockanruf“, bei denen sich Täter als Angehörige oder Polizisten ausgeben, um Geld zu erbeuten. (Imagefoto: Jesco von Moorhausen/KI)
Wilhelmshaven/Friesland. Am gestrigen Nachmittag kam es im Landkreis Friesland und in der Stadt Wilhelmshaven zu mehreren sogenannten „Schockanrufen“. Betrüger gaben sich dabei als Angehörige oder Polizeibeamte aus und forderten hohe Geldbeträge, um angeblich eine Haft oder Strafe nach einem vorgetäuschten Verkehrsunfall abzuwenden.
In den meisten Fällen erkannten die Angerufenen die Betrugsversuche und beendeten die Telefonate, ohne auf die Geldforderungen einzugehen.
Dreister Betrug am Rathausplatz
In einem Fall gelang es den Tätern jedoch, einen 69-jährigen Geschädigten zu täuschen. Nach mehreren einschüchternden Telefonaten war der Mann bereit, eine mittlere fünfstellige Bargeldsumme sowie Krügerrand Goldmünzen als angebliche Kaution zu übergeben. Um Seriosität vorzutäuschen, wurde der Geschädigte zum Rathaus nach Wilhelmshaven bestellt. Dort übergab er das Bargeld und die Goldmünzen auf dem Rathausplatz an eine Frau.
Dem Geschädigten wurde eine Empfangsbescheinigung nach einer vorgetäuschten Zählung im Rathaus in Aussicht gestellt, und die „Kaution“ sollte anschließend beim Amtsgericht eingezahlt werden. Als die Frau jedoch nicht wieder erschien, kamen dem 69-Jährigen Zweifel, woraufhin er sich an die Polizei wandte.
Die tatverdächtige Frau, die das Geld entgegennahm, wird wie folgt beschrieben: südländisches Erscheinungsbild, schulterlange dunkelbraune Haare, bekleidet mit einem rosafarbenen Pullover und einer weißen Hose.
In einem weiteren Fall scheiterte ein Betrugsversuch an der Hausbank des Angerufenen. Dort sollte eine hohe Summe als „Kaution“ abgehoben werden, was jedoch aufgrund der Höhe ohne Anmeldung nicht möglich war. Ein aufmerksamer Bankmitarbeiter machte den Geschädigten auf den möglichen Betrugsversuch aufmerksam, woraufhin das Telefonat von den Betrügern sofort beendet wurde.
Polizei warnt eindringlich und sucht Zeugen
Die Polizei warnt eindringlich vor der Betrugsmasche des „Schockanrufes“ und rät zur Vorsicht.
Zeugen, die nähere Angaben zu der tatverdächtigen Frau und/oder einem möglicherweise verwendeten Fahrzeug machen können, werden gebeten, sich mit der Polizei in Wilhelmshaven unter der Rufnummer 04421-9420 in Verbindung zu setzen.
Weitere Informationen und Hinweise zu dieser Betrugsmasche sind auf der Seite des LKA Niedersachsen abrufbar: https://www.polizei-praevention.de/aktuelles/straftaten-zum-nachteil-aelterer-menschen-millionenschaden-durch-betrueger.html