Am Donnerstag, 17. April, wurde die Brücke „Am Pulverturm“, die über den Osternburger Kanal führt, wieder freigegeben. Allerdings gilt eine Gewichtsbeschränkung von sechs Tonnen. (Foto: Stadt Oldenburg)

Oldenburg. Gute Nachrichten für alle, die gerne die über den Osternburger Kanal führende Brücke „Am Pulverturm“ nutzen: Die Vollsperrung, die die Stadtverwaltung Anfang Dezember vorigen Jahres eingerichtet hatte, wurde aufgehoben und am Donnerstag, 17. April, zurückgebaut. Damit reagiert die Stadtverwaltung auf die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Untersuchungen des in dem Bauwerk verwendeten Spannstahls.

Grünes Licht für weitere Nutzung
Nach der Sperrung waren drei Proben entnommen und durch die Materialprüfanstalt der Technischen Universität Braunschweig und der DEKRA Automobil GmbH in Saarbrücken untersucht worden. Es wurden keine Anzeichen festgestellt, die auf eine so genannte Spannungsrisskorrosion der Spannstähle hinweisen. Auch mikroskopische Untersuchungen haben ergeben, dass keine korrosionsbedingten Schädigungen vorliegen. Durch ein externes Ingenieurbüro wurde bestätigt, dass die Brücke aus statischer Sicht weiter genutzt werden kann. Thomas Mehrtens, Leiter des Amtes für Verkehr und Straßenbau, zeigte sich erleichtert: „Wir sind froh, dass sich unsere Befürchtung, beim Bau der Brücke könnte Spannstahl verwendet worden sein, bei dem eine Korrosionsgefahr mit einhergehender Rissbildung besteht, nicht bewahrheitet hat.“ 

Nachwirkungen des Dresdner Brückeneinsturzes
Zweifel an der Tragfähigkeit der Brückenkonstruktion waren zum einen bei der Sichtung von Altunterlagen im Zuge der turnusmäßigen Brückenprüfung und zum anderen im Nachgang der Ermittlungen zum Einsturz der Dresdner Carolabrücke im September 2024 aufgekommen. Als Hauptursache für das Dresdner Unglück sehen Experten eine Spannungsrisskorrosion an, die bereits beim Bau der Brücke begonnen hatte. Diese alarmierende Erkenntnis hat auch anderenorts dazu geführt, dass Dokumente von Spannbrücken, die im gleichen Zeitraum entstanden sind, gesichtet wurden – so auch in Oldenburg. Bei den Recherchen in den Ausführungsunterlagen für die 1959 erstellte Brücke „Am Pulverturm“ konnte weder das Amt für Verkehr und Straßenbau noch der externe Brückenprüfer eine eindeutige Zuordnung der verbauten Spannstahl-Charge vornehmen. Daher wurden zur Sicherheit eingehende Materialuntersuchungen in Auftrag gegeben. „Das war notwendig, um die Brücke nach der vorsorglichen Sperrung guten Gewissens wieder in Betrieb nehmen zu können“, betonte Mehrtens.

Appell: Gewichtsbeschränkung beachten
Die Brücke „Am Pulverturm“ ist vor allem für den Rad- und Fußverkehr relevant, kann aber auch vom Kraftfahrzeugverkehr mit bis zu sechs Tonnen schweren Fahrzeugen genutzt werden. 1984 wurden Fahrbahn, Abdichtungen und Geländer beidseitig erneuert. Im Rahmen einer Bauwerksprüfung wurde der Brücke mit der Note 4,0 ein ungenügender Zustand attestiert und die „Dauerhaftigkeit“ des Bauwerks in Frage gestellt. Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen der Spannstahlprüfung ist die Tragfähigkeit der Brücke davon nicht betroffen. Jedoch sind Instandsetzungsmaßnahmen, die den langfristigen Erhalt sichern sollen, bereits in Planung und sollen in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden. „Zum dauerhaften Erhalt der Brücke aus dem Jahre 1959 ist es besonders wichtig, dass sich alle Verkehrsteilnehmenden an die Gewichtsbeschränkung von sechs Tonnen halten. Nur so ist es möglich, dass die Brücke noch ein langes Leben hat“, betont Thomas Mehrtens.

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Von red