In Friesland blieben zu oft einige Mülltonnen ungeleert. Das soll sich nun ändern, verspricht zumindest die Firma Augustin. (Imagefoto: KI)
Friesland. Seit dem 1. Januar 2025 ist die Firma Augustin für die Abfallentsorgung im Landkreis Friesland zuständig (Restmüll, Biomüll, Altpapier und Sperrmüll). Aktuell ist das Unternehmen jedoch nicht in der Lage, die tägliche Abfuhr zuverlässig sicherzustellen. Immer wieder werden einzelne Behälter oder ganze Straßenzüge nicht geleert – teilweise erfolgt die Nachleerung erst Tage später. Der Landkreis Friesland bewertet diese Situation als inakzeptabel und fordert von seinem Vertragspartner umgehend und nachhaltig Abhilfe.
Landrat Sven Ambrosy hat daher am Dienstag, 13. Mai die Geschäftsleitung der Firma Augustin zu einem Krisengespräch mit der Verwaltungsspitze eingeladen. In diesem Gespräch stellte der Landrat unmissverständlich klar: Die Zeit der Erklärungen ist vorbei – das Unternehmen muss nun endlich Ergebnisse liefern.
Die Firma Augustin wurde verpflichtet, bis Ende der Woche einen konkreten Maßnahmen- und Zeitplan vorzulegen. Ziel ist es, die bestehenden Probleme bis spätestens Ende Mai dauerhaft zu beheben. Zur engen Begleitung des Prozesses wird ein gemeinsamer Krisenstab eingerichtet, bestehend aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung und der Firma Augustin. Dieser tagt ab sofort zweimal wöchentlich, um die Abfallerfassung und -entsorgung schnellstmöglich wieder auf ein vertragsgemäßes Niveau zu bringen.
Lukas Augustin, Geschäftsführer des Unternehmens, räumte ein, dass die Herausforderungen unterschätzt wurden – insbesondere mit Blick auf die Einführung neuen Personals, neuer Fahrzeuge und den Systemwechsel bei der Abfallsammlung. Augustin erklärt: „Ich entschuldige mich ausdrücklich bei den Bürgerinnen und Bürgern sowie bei den Mitarbeitenden der Kreisverwaltung und der Kommunen für die entstandenen Unannehmlichkeiten und die zusätzliche Belastung. Wir arbeiten nun mit Nachdruck an einem wirksamen Maßnahmenplan, um die Probleme dauerhaft zu lösen.“
Konkret hat das Unternehmen inzwischen zwei zusätzliche Sammelfahrzeuge in Betrieb genommen, um nicht geleerte Behälter spätestens am Folgetag zu entleeren. Darüber hinaus wurden weiteres Personal und zusätzliche Fahrzeuge aus anderen Regionen nach Friesland verlegt, um die Situation kurzfristig zu stabilisieren.
Bernhard Klaus, Stabschef bei Augustin, ergänzt: „Unsere Fahrer sind mit den neuen Touren noch nicht vollständig vertraut. Daher integrieren wir alle bisher ausgelassenen Straßen und Behälter systematisch in die digitalen Tourenpläne. Gleichzeitig passen wir überlastete Touren an. Ziel ist es, dass jeder Fehler nur einmal passiert – und in Zukunft vermieden wird.“
Lukas Augustin zeigt sich zuversichtlich: „Wir bündeln jetzt alle Kräfte, um unseren Auftrag verlässlich zu erfüllen und wieder ein starker Partner für den Landkreis und seine Bürgerinnen und Bürger zu werden.“
Der Landkreis Friesland begrüßt die angekündigten Maßnahmen – erwartet jedoch eine zügige und verlässliche Umsetzung. Gleichzeitig macht der Landkreis deutlich: Sollten die vereinbarten Maßnahmen nicht wie besprochen umgesetzt werden, wird er von den ihm zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln im Rahmen des Vertragsrechts konsequent Gebrauch machen.