Die anhaltende Trockenheit, mit der in den nächsten Tagen zu rechnen ist, lässt die Waldbrandgefahr auch in Niedersachsen steigen. (Imagefoto: KI)

Hannover. Anhaltende Trockenheit, fehlende Niederschläge und hohe Temperaturen: Die Gefahr für Waldbrände in Niedersachsen steigt. So klettert der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes am kommenden Sonntag bei mehr als 30 Messstationen auf die zweithöchste Stufe (hohe Gefahr), bei sechs Messstationen wird Stufe 5 (sehr hohe Gefahr) erreicht. Erste Vegetations- und Flächenbrände haben bereits die Feuerwehren in mehreren Regionen beschäftigt.

Vor diesem Hintergrund rufen das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) und der Landesfeuerwehrverband Niedersachsen (LFV-NDS) Bürgerinnen und Bürger zu besonderer Vorsicht im Umgang mit offenem Feuer auf – insbesondere in den weitläufigen Waldgebieten Niedersachsens. Das Entzünden von Feuer sowie das Rauchen in Wäldern und waldnahen Bereichen ist in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober verboten. Fahrzeuge mit heißen Anbauteilen – wie zum Beispiel Katalysatoren – dürfen nicht auf unbefestigten und gefährdeten Untergründen abgestellt werden.

Forstministerin Miriam Staudte: „Unser Wald ist nicht nur Klimaschützer und CO2-Speicher, er ist auch ein wichtiger Naherholungsort. Umso wichtiger ist es, den Wald gemeinsam zu schützen! Mit dem Landesfeuerwehrverband haben wir einen starken Partner an unserer Seite. Mein herzlicher Dank geht außerdem an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den Freiwilligen Feuerwehren, die jedes Jahr mit ihrem Einsatz dafür sorgen, dass die Waldbrandsaison in Niedersachsen möglichst glimpflich überstanden wird.“ In diesem Zusammenhang macht das ML darauf aufmerksam, dass Ministerin Staudte am morgigen Samstag am Start einer überregionalen Waldbrandübung in der Göhrde teilnimmt (Treffpunkt: Feuerwehrhaus, Pommoisseler Straße 17, Nahrendorf-Pommoissel, Beginn ist um 9.30 Uhr).  

Feuerwehrpräsident Olaf Kapke: „Die Feuerwehren in Niedersachsen sehen sich durch die klimatischen Bedingungen weitreichenden Veränderungen in ihren Ausbildungs- und Einsatzgeschehen gegenüber. Unter anderem treten vermehrt Sturm- und Hochwasserereignisse auf, aber auch die länger andauernden Trockenperioden erhöhen drastisch die Gefahren von Wald- und Vegetationsbränden. Die Aus- und Fortbildung sowie die Ausstattungen für diese Art von Bränden wurden in den vergangenen Jahren stetig ergänzt. Dieser Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen und bedarf einer immer wiederkehrenden Reflexion und Anpassung auf allen beteiligten Ebenen. In der Kooperation mit dem ML wird sich der LFV-NDS auch weiterhin hierfür sowie aber auch für flächendeckende präventive Maßnahmen einsetzen. Nur wenn die Prävention von Wald- und Vegetationsbränden bei den Bürgerinnen und Bürgern selbstverständlich ist, werden die nicht klimabedingten Auslöser für solche Brandereignisse erheblich das Risiko für solche und damit einhergehend die Einsatzbelastungen für die Feuerwehrangehörigen minimieren.“

Um die Bevölkerung für die Gefahren von Wald- und Vegetationsbränden zu sensibilisieren, setzen das ML und der Landesfeuerwehrverband seit 2022 auf eine gemeinsame Aufklärungskampagne rund um das Thema Waldbrand. Ein Bestandteil der Kampagne sind Schilder, die auf die Waldbrandgefahr aufmerksam machen und Hinweise für richtiges Verhalten im Wald geben. Diese Schilder, die an Waldrändern sowie weiteren gefährdeten öffentlichen Plätzen angebracht werden können, wurden vielfach von Feuerwehren und Forstämtern beim Landesfeuerwehrverband angefordert. Auch eine digitale Kampagne in den sozialen Medien sowie Infoflyer in deutscher und englischer Sprache und die Verbreitung der Informationen über Symposien, Tagungen, Foren und Kongresse sind Bestandteil der Vereinbarung, die das ML im ersten Jahr mit 50.000 Euro gefördert hat und aktuell mit weiteren 25.000 Euro unterstützt.

Für eine frühzeitige Branderkennung verfügt Niedersachsen in besonders waldbrandgefährdeten Gebieten über ein automatisiertes kameragestütztes Waldbrandfrüherkennungssystem, die Zentrale befindet sich in Lüneburg.

Von red