Typische Gespinste des Eichenprozessionsspinners: Diese Nester an Eichen beherbergen die Raupen mit ihren Brennhaaren, die Hautreizungen und Atemwegsbeschwerden verursachen können. (Foto: Jesco von Moorhausen/KI)

Friesland. Im Landkreis Friesland treten in diesem Jahr vermehrt Eichenprozessionsspinner auf, besonders betroffen ist der Bereich um Zetel in Richtung Neuenwege. Die Untere Naturschutzbehörde warnt dringend davor, Nester selbst zu entfernen, und bittet um Meldung befallener Bäume.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners, die ab Mai ihre giftigen Brennhaare entwickeln, können bei Menschen und Tieren unangenehme Hautreaktionen wie Juckreiz, Pusteln oder Augenreizungen auslösen. Auch Atemwegsbeschwerden sind möglich. Besonders tückisch: Die Brennhaare bleiben über Jahre in den Nestern aktiv und können bei wiederholtem Kontakt die Reaktionen verstärken. Auch über das Fell von Haustieren können die Haare weiterverbreitet werden.

Gefahren erkennen und richtig handeln

Um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden, empfiehlt die Behörde, das Umfeld befallener Bäume großräumig zu meiden. Die Nester sollten keinesfalls eigenständig entfernt werden.

Typisch für den Eichenprozessionsspinner sind die abendlichen Wanderungen der Raupen in langen „Prozessionen“ vom Nest in die Baumkronen, wo sie die Blätter der Eichen fressen. Die Verpuppung findet in den Nestern statt, aus denen im Spätsommer die Nachtfalter schlüpfen. Diese legen ihre Eier bevorzugt an Eichen im Umkreis von etwa zwei Kilometern ab. Bislang waren im Landkreis Friesland rund 50 Bäume betroffen; die Nester werden fortlaufend entfernt.

Meldung befallener Bäume und professionelle Entfernung

Es ist wichtig zu beachten, dass die Nester des Eichenprozessionsspinners leicht mit den harmlosen Gespinsten der Gespinstmotten verwechselt werden können. Daher ist eine fachliche Beurteilung unerlässlich.

Der Landkreis Friesland beauftragt hierfür einen spezialisierten Berater, der die Entfernung der Nester mittels eines speziellen Absaugverfahrens übernimmt. Bei schwer zugänglichen Nestern unterstützen ihn dabei Geräte und Maschinen der örtlichen Bauhöfe oder Straßenmeistereien. Bei diesen Arbeiten ist das Tragen von Schutzkleidung zwingend erforderlich, und die Entfernung kann nur bei trockener Witterung durchgeführt werden.

Hinweise auf befallene Bäume nimmt der Landkreis Friesland unter der Telefonnummer 04461-919-5050 oder per E-Mail an anumwelt@friesland.de entgegen. Eine genaue Standortbeschreibung sowie vorhandene Fotos erleichtern die Einordnung und Bearbeitung.

Von red