Schülerinnen und Schüler genießen ihre Mahlzeit und die gemeinsame Zeit in einer modernen Schulkantine. Wenn es nach dem Landesschülerrat geht, sollte dieses nichts kosten. (Imagefoto: Jesco von Moorhausen/KI)
Niedersachsen. Der Landesschülerrat Niedersachsen spricht sich für die Einführung eines kostenfreien Mittagessens an allen niedersächsischen Schulen aus. Eine gesunde Mahlzeit am Tag darf kein Luxus sein! Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und sollte allen Schüler*innen gleichermaßen zur Verfügung stehen, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Familien.
„Ausgewogene Ernährung ist kein Nebenfaktor im Schulalltag, sondern eine Voraussetzung dafür, dass wir konzentriert lernen und aktiv am Unterricht teilnehmen können“, so Moritz Seeländer, stellvertretender Vorsitzender des Landesschülerrates Niedersachsen. Hungrige Kinder bleiben hinter ihrem Potential und ihren Möglichkeiten. Das dürfen wir nicht hinnehmen.
Der Landesschülerrat weist zudem auf die Ungleichheiten an niedersächsischen Schulen hin: Während an manchen Schulen bereits Unterstützungsmöglichkeiten bestehen, zahlen andere Schüler*innen den vollen Preis – oder erhalten gar kein Mittagessen. Dieses Ungleichgewicht belastet viele jüngere Menschen und wirkt sich negativ auf Chancengleichheit und Lernbedingungen aus.
Ein kostenfreies Mittagessen für alle würde nicht nur eine gerechtere Grundlage schaffen, sondern auch soziale Unterschiede sichtbar verringern. Niemand sollte sich in der Schule Gedanken darüber machen müssen, ob es an diesem Tag etwas zu essen gibt. Der Zugang zu einer warmen Mahlzeit muss allen offenstehen, ohne Antrag, ohne Stigmatisierung und ohne Hürden.
Das derzeitige System mit einzelnen Förderprogrammen wie dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) reicht nicht aus. Es ist zu bürokratisch und wird von zahlreichen Familien nicht in Anspruch genommen. Statt selektiver Hilfe braucht es eine flächendeckende, einfache und solidarische Lösung: kostenfreies Mittagessen für alle.
Darüber hinaus betont der Landesschülerrat: Es geht nicht nur um den Preis, sondern auch um die Qualität der Verpflegung. Schüler*innen brauchen gesundes und abwechslungsreiches Essen in einer angenehmen Umgebung. Das bedeutet: gut ausgestattete Mensen, ausreichend Zeit zum Essen und die Beteiligung der Schülerschaft an der Gestaltung der Speisepläne.
„Es geht um mehr als bloße Versorgung – es geht um Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit und einen respektvollen Schulalltag für alle“, so Frederik Scheper, Vorstandsmitglied im Landesschülerrat.
Der Landesschülerrat Niedersachsen appelliert an die Landesregierung, ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Eine gerechte Bildungspolitik bedeutet auch, allen dieselben Chancen zu geben, gerade wenn es um so etwas Grundlegendes wie Mittagessen geht.