Der Landeselternrat setzt sich für eine Lernmittelfreiheit in Niedersachsen ein. (Foto: Jesco von Moorhausen/KI)

Niedersachsen. Der Landeselternrat Niedersachsen hat in seiner aktuellen Pressemitteilung wichtige Forderungen zur Verbesserung der Lernmittelnutzung an Schulen formuliert. Als Landesschülerrat Niedersachsen begrüßen wir diese Initiative und sehen darin einen bedeutenden Schritt. Aus unserer Sicht greift jedoch dieser Ansatz nicht weit genug.

Wir fordern die Einführung einer allgemeinen Lehrmittelfreiheit an allen Schulen in Niedersachsen. Lernmittel wie Schulbücher, Arbeitshefte und digitale Arbeitsmittel, sind keine freiwilligen Zusatzangebote, sondern grundlegende Voraussetzungen für erfolgreichen Unterricht. Der Zugang zu diesen Materialien darf nicht vom Einkommen der Eltern abhängen.

„Es ist höchste Zeit, dass Bildung in Niedersachsen unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zugänglich ist. Lehrmittelfreiheit sollte kein Bonus, sondern eine Selbstverständlichkeit sein.“, erklärt Matteo Feind, Vorsitzender des Landesschülerrates Niedersachsen. „Wenn wir Chancengleichheit ernst meinen, müssen wir dafür sorgen, dass alle Schüler*innen mit denselben Voraussetzungen lernen können und das beginnt bei kostenfreien Lernmitteln.“, so Feind.

Die Schule muss ein Ort sein, an dem niemand ausgeschlossen wird. Lehrmittelfreiheit ist ein zentraler Baustein für eine gerechte, inklusive und zukunftsfähige Bildungslandschaft. Wir fordern die Landesregierung auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und die vollständige Kostenfreiheit für alle Lernmittel gesetzlich zu verankern. 

Der Landeselternrat erläutert in seiner Pressemitteilung auch das Problem schwerer Schulranzen. Gerade für jüngere Schüler*innen stellt dies eine erhebliche Belastung dar. Der Landeselternrat forderte dazu: „Solange noch gedruckte Schulbücher genutzt werden, plädiert der LER dafür, dass Schulelternräte zusammen mit dem Schulvorstand entscheiden, dass diese komplett zu Hause oder in der Schule belassen werden.“

Als Landesschülerrat sehen wir es kritisch, dass solche Prozesse zwischen Schulvorstand, in dem ohnehin schon Eltern- und Schülerschaft vertreten sind, zusätzlich noch mit dem gesamten Schulelternrat zu diskutieren. Dann müsste auch der Schülerrat beteiligt werden.

„Es darf nicht über uns entschieden werden, ohne uns einzubeziehen. Schüler*innen müssen bei allen Fragen, die ihren Alltag betreffen, mit am Tisch sitzen“, betont Otto Ellerbrock, beratendes Vorstandsmitglied des Landesschülerrates.

Von red