HANNOVER. Die Inflation in Niedersachsen hat im September 2025 leicht angezogen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,3 Prozent, wie aus vorläufigen Ergebnissen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) hervorgeht. Im August 2025 hatte die Inflationsrate noch bei 2,2 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise im September 2025 durchschnittlich um 0,2 Prozent.


Preisanstieg bei Nahrungsmitteln schwächt sich ab

Im Bereich „Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke“ erhöhten sich die Preise im Vergleich zum September 2024 um durchschnittlich 2,6 Prozent. Darunter verzeichneten alkoholfreie Getränke ein Plus von 8,6 Prozent und Nahrungsmittel einen Anstieg von 1,7 Prozent. Im Vormonat August 2025 lag die Teuerungsrate für diese Abteilung mit 3,3 Prozent noch deutlich höher.

Besonders teuer wurden Kaffee, Tee und Kakao mit einem Plus von 18,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (insbesondere Kakaopulver +24,3% und Kaffee +22,5%). Auch Mineralwasser, Limonaden und Säfte stiegen um 4,7 Prozent (Frucht- und Gemüsesäfte +10,7%). Bei Schokoladen gab es einen Preisanstieg von 17,5 Prozent und bei Obst von 4,1 Prozent (darunter Obstkonserven +20,3%).

Entlastung gab es hingegen bei Zucker (-28,2%), Olivenöl (-14,4%) und frischen Kartoffeln (-14,2%), die deutliche Preisrückgänge verzeichneten.


Energiekosten stabilisieren sich – Kraftstoffe wieder teurer

Im Energiebereich gab es im Vergleich zum Vorjahresmonat einen durchschnittlichen Preisrückgang von 1,4 Prozent (Haushaltsenergie -3,5%, Kraftstoffe +1,9%). Damit war die inflationsdämpfende Wirkung der Energiepreise deutlich geringer als in den Vormonaten. Im August 2025 lag der Preisrückgang hier noch bei 3,3 Prozent.

Feste Brennstoffe wie Brennholz und Holzpellets waren mit -18,2 Prozent deutlich günstiger. Auch Heizöl (-5,4%), Erdgas (-4,7%) und Strom (-4,5%) lagen unter dem Vorjahresniveau. Flüssiggas verteuerte sich hingegen um 21,0 Prozent.

Besonders auffällig ist, dass die Preise für Dieselkraftstoff (+3,1%) und Superbenzin (+1,7%) erstmals seit Juli 2024 bzw. Februar 2025 wieder über dem Vorjahresniveau lagen.

Der Gesamtindex ohne Energie lag im September 2025 bei 2,6 Prozent, während die Kerninflation (ohne Nahrungsmittel und Energie) 2,8 Prozent betrug.


Dienstleistungen bleiben Inflationstreiber

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt blieben im September 2025 ein wesentlicher Inflationstreiber und lagen 3,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Nettokaltmiete dämpfte den Anstieg mit einem moderaten Plus von 1,9 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Nettokaltmiete erhöhten sich die Preise für Dienstleistungen durchschnittlich um 4,0 Prozent.

Besonders stark verteuerten sich kombinierte Personenbeförderungsdienstleistungen wie Verbundtickets für Bus, U-Bahn oder Regionalzug mit einem Plus von 11,3 Prozent. Auch Brief- und Paketdienstleistungen waren mit 9,1 Prozent deutlich teurer als im Vorjahr.

Deutliche Preissteigerungen gab es zudem bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,6%), insbesondere der häuslichen Alten- und Behindertenpflege (+11,5%), sowie bei Versicherungsdienstleistungen (+6,9%), darunter Versicherungsdienstleistungen für Verkehr (+11,3%). Im Gegensatz dazu waren internationale Flüge um 5,9 Prozent günstiger.