Oldenburg. Die EWE Baskets Oldenburg haben am Sonntag gegen die Telekom Baskets Bonn eine bittere und deutliche Heimniederlage hinnehmen müssen. Vor 6.200 Zuschauern in der Großen EWE Arena brach das Team von Head Coach Pedro Calles in der zweiten Halbzeit ein und unterlag schließlich deutlich mit 83:108.
17 Minuten hatten die Oldenburger offensiv gegen Bonn begeistert, bis zur Halbzeit 53 Punkte erzielt, den Ball gut bewegt und zwischenzeitlich mit 12 Punkten geführt, obwohl die Offensive der Gäste auch in dieser Phase bereits schwer zu stoppen war. Nach Wiederbeginn fehlte dann aber die Konsequenz. Die EWE Baskets gaben zunächst das Rebounding aus der Hand, verloren nach dem ersten Rückstand auch offensiv jedes Selbstvertrauen und fanden keine Lösungen mehr. Nur 12 von 31 Versuchen (39 Prozent) fanden nach Wiederbeginn den Korb, zudem sank auch die Dreierquote auf 30 Prozent. Weil Bonn sich auf der Gegenseite in einen Rausch spielte, die Gastgeber auch nicht mehr genug Energie auf das Parkett brachten, mussten Head Coach Pedro Calles und sein Team eine deutliche Niederlage einstecken.
Geno Crandall war vor allem in der ersten Halbzeit nicht zu stoppen, erzielte 17 seiner 22 Punkte in den ersten 20 Minuten, gab dazu insgesamt sechs Assists. Chaundee Brown Jr. erzielte 17 Punkte, sammelte drei Rebounds. Zudem punkteten Lukas Wank (12 Punkte, 5 Rebounds) und Len Schoormann (10) zweistellig.
In der ausverkauften Großen EWE Arena begann die Begegnung mit hohem Tempo auf beiden Seiten. Die Gäste suchten die Vorteile im Post, Oldenburg bewegte den Ball und fand Brown Jr. für den offenen Dreier. Zudem versuchten die Gastgeber ihre Schnelligkeitsvorteile auszuspielen und hatten damit über Wank und Schoormann Erfolg. Dann spielte Russell, der in der ersten Halbzeit vor allem seine Mitspieler einsetzte, Crandall für den Dreier frei, der kurze Zeit später auch trotz eines Fouls aus der Mitteldistanz vollendete (15:12). Doch auch defensiv zeigte das Team von Coach Calles viel Einsatz, Agbakoko und Wank blockten ihre Gegner auf dem Weg zum Korb und die Fans waren endgültig im Spiel. Zwei Dreier von Schoormann stellten auf 28:21 nach zehn Minuten.
Bonn traf die Dreier herausragend, blieb vor allem über den starken Watson im Spiel und versuchte ansonsten mit großen Formationen Vorteile zu finden. Oldenburg aber bewegte auch über das Short Roll von Agbakoko immer wieder den Ball gut. Der Center fand den zum Korb cuttenden Brown Jr. Dann traf der in der ersten Halbzeit nicht zu stoppende Crandall aus der Distanz (35:25). Als auch Wank von der Dreierlinie netzte, wuchs der Vorsprung auf 48:36. Unkonzentrierte letzte zwei Minuten vor der Halbzeit und unnötige Ballverluste erlaubten den Gästen, die nun auch besser reboundeten, bis zur Halbzeit auf 53:49 zu verkürzen.
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichen. Russell per Floater und Agbakoko, der einen als Alley oop gedachten Pass akrobatisch mit den Fingerspitzen verwandelte (60:56), hielten die Führung. Als aber die Gäste zunächst ausglichen, dann drei Distanzwürfe in Serie verwandelten und mit einem Steal direkt beim Einwurf nachlegten, wirkten die EWE Baskets wie erstarrt. Offensiv bewegte sich der Ball nicht mehr durch viele Hände, das Selbstvertrauen fehlte auch bei offenen Würfen, während die Gäste die Dreier traumwandlerisch sicher verwandelten. Oldenburg brach ein, Bonn führte nach 30 Minuten mit zwölf Punkten.
Den Gastgebern fehlte jede Sicherheit im Spiel, während die Gäste auch verteidigte Dreier verwandelten. Nach einem Dreier von Pape (67:86) war die Begegnung entschieden. Der Rückstand wuchs zwischenzeitlich auf 29 Punkte (79:108), erst zum Ende der Partie konnte Izundu dann noch Akzente setzen.
Stimmen zum Spiel:
Pedro Calles (Head Coach, EWE Baskets Oldenburg): „In den ersten 18 Minuten haben wir in der Offensive ein gutes Spiel gemacht und uns Vorteile verschafft. In den letzten zwei Minuten des 2. Viertels sind uns zu viele Fehler unterlaufen. Dadurch kam Bonn ins Spiel. Unglücklicherweise haben wir in der zweiten Hälfte unseren Fokus und unsere Energie verloren. Daher konnten wir nicht in der Form dagegenhalten, die nötig gewesen wäre, um eine Siegchance zu haben.“
Roel Moors (Head Coach Telekom Baskets Bonn): „Es war eine schwierige erste Halbzeit für uns. Wir kennen die Verletzungsprobleme der Oldenburger. Wir hatten diesbezüglich auch unsere Probleme und auch eine kleine Rotation. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir in der Defensive die Lösungen gefunden. Auch wenn unser Rhythmus in der ersten Hälfte in der Offensive okay war, so stimmte es noch nicht in der Defensive, wo wir da keine Kontrolle hatten. Das haben wir dann später jedoch geändert.“