Gegen Jena hatten die Oldenburger Basketballer keine Chance. (Foto: Ulf Duda)
Oldenburg. Die EWE Baskets Oldenburg warten in der easyCredit Basketball Bundesliga weiter auf den ersten Saisonsieg. In der mit 6.2000 Fans zum 48. Mal in Folge ausverkauften EWE Arena kämpften sich die Schützlinge von Trainer Predrag Krunic nach einem zwischenzeitlichen 27-Punkte-Rückstand kurz vor Schluss noch auf zwei Zähler heran, mussten sich schließlich aber Science City Jena mit 92:95 geschlagen geben. Für den Liganeuling war es der zweite Erfolg der Spielzeit, die Oldenburger verbleiben mit 0:8 Punkten vorerst im Tabellenkeller. Topscorer bei Jena war Eric Washington mit 29 Punkten, Brian Fobbs kam für die EWE Baskets auf 24 Zähler.
In der Kurzfassung verlief der Abend so: Die Oldenburger boten ihren Fans zunächst die schwächste Halbzeit der bisherigen Saison, bevor sie in der zweiten Hälfte mit deutlich größerem Einsatz und verbessertem Offensiv-Vortrag erst das beste Viertel der jungen Spielzeit auf das Parkett legten (35:19) und im vierten Abschnitt die erfolgreiche Krönung knapp verpassten.
Eine genauere Betrachtung des Samstagabends muss mit dem Blick auf den Fehlstart der Hausherren in die Partie beginnen. Die EWE Baskets, nach drei Auftaktniederlagen in Serie spürbar verunsichert, mühten sich erfolglos um den notwendigen Rhythmus. Jena hingegen erwies sich als kämpferisch und spielerisch überlegen, setzte sich über 9:4 (5. Minute) und 16:6 (7.) bis zum Ende des ersten Viertels auf 24:12 ab. Dass Nicholas Tischler bereits in der sechsten Minute sein drittes Foul kassierte, machte die Angelegenheit zusätzlich unerfreulich.
Im zweiten Viertel verschärften sich die Oldenburger Sorgen zusehends. Während die Gäste munter punkteten und von Eric Washington und Great Osobor angeführt wurden, verloren die EWE Baskets, die nicht nur auf Dakarai Tucker, sondern auch auf den angeschlagenen Kyle Lofton verzichten mussten, jedes Selbstvertrauen. Tischler sah sich mit dem vierten Foulpfiff gegen sich konfrontiert, in der 18. Minute war der Rückstand auf 20 Punkte angewachsen. Es sollte noch schlimmer kommen: Mit 58:31 lag Jena zum Seitenwechsel vorn.
Der Auftakt der zweiten Hälfte bescherte den EWE Baskets die nächsten Rückschläge: Center Filip Stanic sammelte in der 21. Minute die Fouls vier und fünf, für ihn war der Arbeitstag vorzeitig beendet. Wer nun den endgültigen K.-o. erwartete, sah sich in der Folge allerdings getäuscht. Mit der Aktivierung ihres Kämpferherzens bissen sich die Oldenburger in die Partie und ließen den Ball nun deutlich geschmeidiger durch ihre Reihen laufen; Lohn der Mühen war ein deutliches Heranrücken an die Gäste, die ihrerseits nun den Faden verloren und Probleme hatten, das zuvor flüssige Teamplay zu reaktivieren. 66:77 vor den letzten zehn Minuten: Die Hoffnung auf den Rängen war zurückgekehrt.
Das vierte Viertel stand dann ganz im Zeichen des Oldenburger Versuchs, das große Comeback zu krönen. Hier und da wurden Erinnerungen wach an den legendären Abend, als die Niedersachsen einen 27-Punkte-Rückstand zur Halbzeitpause noch aufholten und in der Verlängerung den Sieg gegen Ulm einfuhren. Die Chance war tatsächlich da: Ein Dreier von James Woodard zum 75:79 (33.) wurde ebenso frenetisch bejubelt wie später ein Treffer aus der Distanz von Seth Hinrichs (89:92), doch der letzte Schritt wollte den EWE Baskets nicht mehr gelingen. Lorenz Bank traf kurz vor der Schlusssirene einen von zwei Freiwürfen zum 95:92 für Science City Jena, ein letzter Verzweiflungsdreier von Chris Clemons verfehlte das Ziel deutlich.
Die EWE Baskets Oldenburg starten nun in die Vorbereitung auf ein K.-o.-Spiel: Am Samstag, 18. Oktober, sind sie vor heimischer Kulisse im Achtelfinale des BBL Pokals gefordert. Dann gastieren die bislang sowohl in der easyCredit Basketball Bundesliga als auch in der FIBA Champions League noch unbesiegten Fitness First Würzburg Baskets in der großen EWE Arena. Für diese Partie gibt es noch Eintrittskarten im Vorverkauf.