Oldenburg. Die EWE Baskets Oldenburg haben einen empfindlichen Rückschlag im Kampf um einen Platz in den Playoff-Rängen oder den Play-Ins hinnehmen müssen. Im Duell gegen den Viertplatzierten Würzburg Baskets kamen die Oldenburger über 40 Minuten nicht an ihr Leistungslimit heran und verloren verdient mit 76:96.
Nach der Rückkehr vieler verletzter Spieler wollte das Team von Head Coach Pedro Calles mit dem Heimspiel gegen Würzburg die Aufholjagd in der easyCredit BBL starten. Ein Vorhaben, das gegen die Gäste aus Würzburg auch deshalb verpuffte, weil die EWE Baskets in der Defensive über nahezu 40 Minuten nicht die nötige Intensität und Galligkeit auf das Parkett brachten.
So fand Würzburg früh offensiven Rhythmus, verwandelte bei einer Dreierquote von 50 Prozent insgesamt 15 Dreier. Den EWE Baskets Oldenburg fehlte hingegen Leichtigkeit und Fluss in der Offensive. Zu oft stoppte der Ball bei den Spielmachern. Zudem fiel der Distanzwurf unterdurchschnittlich (29 Prozent), die Gastgeber ließen auch elf Chancen an der Freiwurflinie liegen.
DeWayne Russell (12 Punkte, 5 Rebounds) war gemeinsam mit Chaundee Brown Jr. (12 Punkte, 4 Rebounds) Oldenburger Topscorer. Geno Crandall (11 Punkte, 4 Rebounds), Norris Agbakoko (11 Punkte, 8 Rebounds) und Lukas Wank (11) punkteten zweistellig, Alen Pjanic kam auf neun Punkte.
Die ersten Punkte der Begegnung erzielten die EWE Baskets über DeWayne Russell, schnell wurde aber deutlich, dass die Gäste großes Selbstvertrauen mit nach Oldenburg gebracht hatten. Nach dem bereits dritten Distanztreffer der Würzburger stand es 5:9. Weil sich nun zudem die Fehler im Oldenburger Spiel häuften und auch die Intensität in der Defensive nicht auf dem nötigen Niveau war, fanden die Franken immer wieder gute Abschlüsse und setzten sich zweistellig ab. Auch gute Momente wie ein Steal von DiLeo oder ein Dreier von Pjanic konnten in dieser Phase das Feuer in Team und Arena nicht entzünden. Weil Würzburg zudem herausragende 71 Prozent der Distanzwürfe verwandelte, stand es 17:31 nach zehn Minuten.
Zu Beginn des zweiten Viertels fanden die Gastgeber zumindest mit DiLeo und Wank zwei Mal freie Schützen (23:37). Würzburg allerdings blieb offensiv konstant, traf acht der ersten elf Distanzwürfe, während die Oldenburger Offensive immer wieder stagnierte. Beim Stand von 25:44 musste Head Coach Pedro Calles bereits die zweite Auszeit ziehen. Zwei Mal kam Russell in der Folge zum Korb, ein Vierpunktspiel von Seljaas ließ die Stimmung in der Großen EWE Arena allerdings wieder ersticken. Mit einem krachenden Dunk stellte Pjanic auf 33:49. Washington allerdings verwandelte zur Halbzeit den Buzzer von der Mittellinie (35:55).
Die EWE Baskets nahmen also eine Hypothek mit in die Kabine, die nur eine hervorragende zweite Halbzeit hätte ausgleichen können. In dieser Phase scheiterten die Gastgeber allerdings an den eigenen Ballverlusten, die Würzburg einfache Punkte, Kontrolle und eine immer deutlichere Führung gaben. Ein Pick&Roll aus dem Crandall Agbakoko fand, war einer der wenigen Momente, in denen die Gastgeber über gutes Teamspiel punkteten. Der überragende Seljaas hatte allerdings erneut die Antwort und Oldenburg lang nach 30 Minuten aussichtslos zurück (48:73).
Nun fanden die EWE Baskets mehr Energie, agierten plötzlich zielstrebiger, kamen aus Offensivrebounds zu Punkten. Russell verwandelte ein starkes Dreipunktspiel. Die kurz aufkeimende Hoffnung auf ein Comeback zerstörten die Gäste allerdings mit eiskalten Treffern aus der Distanz.
Stimmen zum Spiel:
Pedro Calles (Head Coach, EWE Baskets Oldenburg): „Glückwunsch an Würzburg, die von Beginn an einfach besser waren als wir. Über 30 Minuten war es nicht möglich, die perfekte Line-up zu finden. Wir haben nicht genug Spieler ausmachen können, die in diesem Spiel das nötige Level gebracht haben. Erst im letzten Viertel, als wir eine spezielle Aufstellung haben spielen lassen, wurde dagegen gehalten. Aber grundsätzlich ist es nicht akzeptabel, was wir hier heute abgeliefert haben.“
Sasa Filipovski (Head Coach Würzburg Baskets): „Wir haben unseren Gameplan durchgezogen. Wir haben gegen einen sehr guten Gegner gespielt, deren Coach ich sehr achte. Sie haben viel Pech gehabt mit all den Verletzten. Nun haben sie viele Spieler zurück und für uns ist es daher ein großer Sieg. Die gute Arbeit zahlt sich aus, wir müssen zusehen, dass wir gesund bleiben. Großen Dank an die Fans in dieser tollen Basketball-Atmosphäre! Und an unsere Fans, die den weiten Weg auf sich genommen haben und uns großartig unterstützt haben.“