Oldenburg. Die EWE Baskets Oldenburg haben nach zwei Wochen Pause einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Gegen die MLP Academics Heidelberg siegte die Mannschaft von Head Coach Pedro Calles vor 6.200 Zuschauern in der Großen EWE Arena mit 99:77. Bereits am Dienstag (20 Uhr) sind die Oldenburger bei den Telekom Baskets Bonn gefordert.
Es war ein überzeugender und wichtiger Erfolg, dennoch vor allem aber ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung für die EWE Baskets, die den Grundstein für den Sieg in der ersten Halbzeit (50:28) legten. Oldenburg übte Druck in der Verteidigung aus, sicherte sich 13 Steals, erzwang 20 Ballverluste und ließ nur 39 Prozent Wurfquote zu. Dazu bekam das Team von Pedro Calles im Spielverlauf das Rebounding in den Griff (43:34). Auch offensiv machten die Gastgeber einen Schritt nach vorne, bewegten den Ball häufig flüssig durch die eigenen Reihen, spielten insgesamt 27 Assists und verwandelten 43 Prozent der Distanzwürfe.
Dazu nutzten die EWE Baskets die Tiefe des Kaders, setzten elf Spieler ein, die alle zwischen 12 und 24 Minuten auf dem Parkett standen. Chaundee Brown Jr. wurde mit 20 Punkten zum Topscorer, sammelte dazu vier Rebounds. Geno Crandall kam auf 16 Punkte und neun Assists. Mit Brekkott Chapman (13 Punkte, 7 Rebounds), Alen Pjanic (12 Punkte, 4 Rebounds), Ebuka Izundu (11 Punkte, 9 Rebounds) und Max DiLeo (10) punkteten vier weitere Spieler zweistellig.
Bei den EWE Baskets war der Druck, das Spiel gewinnen zu müssen, in den ersten Minuten spürbar. Zwar fanden nutzten die Oldenburger geschickt die Freiräume auf der ballfernen Seite und erzwangen so Freiwürfe, ließen aber in der Anfangsphase fünf dieser Chancen ungenutzt. 7:13 stand es nach einem Distanztreffer von Carroll, dann allerdings setzte sich die Energie in der Defensive langsam durch und erzwang viele Fehler der Heidelberger. Nach einem dieser Ballgewinne sorgte Izundu per Dunk für die Führung (14:13). Crandall mit gutem Pass zu Izundu und dann per Dreier legte nach (21:15). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht deutlicher, weil Heidelberg Vorteile im Rebounding hatte.
Den Start in das zweite Viertel bestimmte Chapman, der zunächst den Dreier verwandelte und dann defensiv per Monsterblock abräumte. Heidelberg hatte offensiv kaum Raum zur Entfaltung und wurde in viele Fehler getrieben. Oldenburg sammelte bereits elf Steals in der ersten Halbzeit. Fünf Punkte in Serie von Brown Jr. stellten auf 35:23. Als dann DiLeo in seiner typischen Manier den Ball erkämpfte und Pjanic diesen durch die Reuse stopfte, waren Stimmung und Emotionen auf dem Höhepunkt (38:23). Immer wieder stimmte auch die Ballbewegung, wurde der Wurf für den noch besseren Abschluss des Mitspielers abgegeben und wenn der Wurf trotzdem nicht fallen wollte, war das Team mit dem Offensivrebound zur Stelle.
Auch nach dem 50:28 zur Halbzeit war kein Verlust an Energie und Konzentration zu spüren. Aus erneut starker Ballbewegung stand Chapman frei an der Dreierlinie (55:33), dann bediente Agbakoko aus dem Short Roll stark Brown Jr. in der Ecke. Oldenburg hatte die höhere Energie und in Russell den Spielmacher, der Brown Jr. per No Look-Pass in der Ecke bediente. Ob beim Kampf um den Rebound oder mit Ballgewinnen, die EWE Baskets rangen um jeden Ball und führten nach dem nächsten Dunk von Pjanic im Fastbreak mit 74:43. Heidelberg drohte ein Debakel, viele Pfiffe nahmen aber den Rhythmus aus dem Spiel. Im letzten Viertel blieb es dann bei vereinzelten Highlights wie einem Steal von DiLeo oder einem Dreipunktspiel von Pjanic, der erneut enorme Energie in die Begegnung brachte, das Spiel war allerdings längst entschieden.
Stimmen zum Spiel:
Pedro Calles (Head Coach, EWE Baskets Oldenburg): „Wir haben in den ersten 20 Minuten unser Ziel erreicht, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Uns war klar, dass Heidelberg gefährlich ist. In der zweiten Halbzeit haben wir in der Defensive ein wenig nachgelassen, wobei ich noch nicht verstehe, warum das so war. Wir müssen aber über 40 Minuten das Level hochhalten. Denn: am Dienstag werden wir es mit einem stärkeren Gegner zu tun haben.“
Ingo Freyer (Head Coach MLP Academics Heidelberg): „Wir haben sehr, sehr gut angefangen. Aber wir konnten diese Aggressivität nicht aufrecht halten. Das war der Grund, warum uns Oldenburg im 1. und 2. Viertel den Schneid abgekauft hat. Deswegen kommt das dann so zustande, dass wir hoch hinten liegen.“