Brake. Der Ambulante Hospizdienst des Diakonischen Werkes in der Wesermarsch unterstützt schwerstkrankte Menschen und Angehörige. So kann der Sterbende zuhause begleitet und seine Angehörigen unterstützt werden. „Die Nachfrage nach der Unterstützung ist groß“, berichtet Frauke Renken. Sie koordiniert das Angebot und ist die erste Ansprechpartnerin für die Betroffenen. Diese werden dann von Ehrenamtlichen, die bei der Diakonie einen Qualifizierungskurs besucht haben begleitet. Derzeit sind 17 Ehrenamtliche aktiv.
„Wir sind dankbar, dass so viele Menschen bereit sind, sich für dieses wichtige Angebot zu engagieren“, betont Thomas Scheurenbrand, Leiter des Kreisdiakonischen Werkes in der Wesermarsch. Weitere Unterstützung ist willkommen. Das nächste Seminar für Interessierte startet im September. Anmeldungen sind jetzt schon möglich.
Interesse an der Hospizarbeit, Empathie und die Fähigkeit, die eigene Endlichkeit annehmen zu könne, diese Eigenschaften sollten Hospizbegleiter mitbringen. „Hospizbegleiter müssen nicht die Antworten auf alle Fragen zum Thema Tod und Sterben haben“, betont Renken. Wichtiger sei es, das Schweigen und die Trauer aushalten zu können und gemeinsam schöne Momente auf diesem letzten Weg zu gestalten. „Ich rate unseren Hospizbegleitern immer, auch auf die Nebensätze zu hören“, erzählt Renken. Oft werden darin kleine Wünsche geäußert. Wie ein letzter Besuch am Meer, ein letztes Fischbrötchen vom Lieblings-Stand. „Wir versuchen dann, diese Wünsche zusammen mit unserem Netzwerk, zu dem zum Beispiel auch der Verein Lebenswunsch gehört, möglich zu machen“, betont Renken. Das sind dann auch für die Ehrenamtlichen immer sehr erfüllende Momente. „Natürlich gehören zu dieser Aufgabe aber auch schwierigere Momente und Phasen“, sagt Renken. Auch diese Themen werden im Qualifizierungskurs ausführlich besprochen. Neben einer Auseinandersetzung mit den eigenen Erfahrungen zu Tod und Sterben bekommen die Teilnehmenden viel Hintergrundwissen zu Angst und Sterbemanagement, Gesprächsführung aber auch zu konkreten Themen wie Ernährung im Sterbefall, Bestattung und Krankheitsverläufen.
Wer sich danach entscheidet, ehrenamtlich den Ambulanten Hospizdienst zu unterstützen, wird von Frauke Renken weiter begleitet. „Das Team der Ehrenamtlichen trifft sich regelmäßig alle sechs Wochen, um sich Auszutauschen“, betont Renken. Im Team sind alle Altersgruppen vertreten. Die jüngste Ehrenamtliche ist 19 Jahre alt.
Das Seminar umfasst insgesamt 80 Stunden. Die Termine sind mittwochs und dienstags von 18 bis 21 Uhr. Außerdem gibt es drei Wochenendtermine. Nähere Informationen zum Qualifizierungskurs und zur Anmeldung bei Frauke Renken, Tel.: 04401 – 70 65 49 oder per Mail an renken@dw-wsm.de. Die Teilnahmegebühr von 190 Euro enthält Seminargebühr und Verpflegungskosten bei den Wochendseminaren. Die Seminargebühr wird bei Zustandekommen einer Begleitung von der Diakonie erstattet.
Alle Angebote des Ambulanten Hospizdienstes sind unabhängig von Religionszugehörigkeit und Weltanschauung.