Oldenburg. Rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten am Mittwochabend, 10. April, die erneute Stadion-Infoveranstaltung, in der es wenige Tage vor der endgültigen Ratsentscheidung noch einmal die Möglichkeit gab, in alle Gutachten und Berechnungen zum Stadion-Neubau einzusteigen. Im Internet und TV übertrug der Lokalsender oeins die Veranstaltung, allein den Livestream haben hier mehr als 800 Menschen verfolgt.
Krogmann: Zeit, die Entscheidung zu treffen
Ein Großteil des Publikums in der Markthalle der BBS 3 war dabei deutlich als Anhängerschaft des VfB Oldenburg zu erkennen, wie auch Moderatorin Carola Schede zu Beginn feststellte: „Das ist fast schon Stadion-Atmosphäre, so blau-weiß ist es hier heute in den Reihen!“ Verschwiegen wurde die gegnerische Seite dennoch nicht, wobei die Veranstaltung bewusst nicht als Diskussion angelegt war, sondern zur ausführlichen Information – um möglichst allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, sich eine fundierte Meinung zu bilden, wie Oberbürgermeister Jürgen Krogmann zu Beginn deutlich machte: „Seit 2014 diskutieren wir ernsthaft über ein neues Stadion, haben eine Modernisierung des Marschwegstadions geprüft, ebenso verschiedene Standorte für einen Neubau. Jetzt liegen alle Gutachten vor, jede und jeder hat die Chance, sich umfassend zu informieren.“ Jetzt sei es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen.
Zu Beginn der Vorträge und anschließend an die Einführung des Oberbürgermeisters stellte Joachim Guttek, Geschäftsführer der Stadionplanungsgesellschaft, die von der Verwaltung vorgelegte Beschlussempfehlung für die Ratssitzung am Montag, 15. April, vor. Diese sieht insbesondere die Errichtung eines Stadions an der Maastrichter Straße mit mindestens 7.500 Plätzen und einer Ausbaureserve auf bis zu 15.000 Plätze vor. Für die Realisierung des Projekts soll eine neue GmbH & Co. KG gegründet werden, die mit dem Bau und dem anschließenden Betrieb des Stadions beauftragt wird.
Planungen, Gutachten und Konzepte ausführlich vorgestellt
Ausgehend von der Beschlussvorlage haben Joachim Guttek sowie Vertreterinnen und Vertreter der Fachbüros die nötigen Gutachten und Planungen vorgestellt. Vom Büro Albert Speer + Partner (AS + P) aus Frankfurt stammt die Funktionalplanung. Das Institut für Sportstättenberatung IFS (Euskirchen) hat die Investitionskostenberechnungen und den Businessplan erstellt. Für das Nutzungs- und Betriebskonzept zeichnet die Beratungsgesellschaft C/SIGHT aus Hamburg verantwortlich. Betrachtungen zur Nachhaltigkeit und Klimaneutralität hat das Büro Happold aus Berlin angestellt. Das Verkehrsgutachten und das Mobilitätskonzept wurden vom Büro SHP Ingenieure aus Hannover erarbeitet. Das Büro Kohnen, Berater und Ingenieure aus Freinsheim hat das Lärmgutachten erstellt. Mit dem Entwässerungskonzept war das Planungsbüro Hahm (Osnabrück) befasst. Im Anschluss an die Präsentationen nutzten einige Zuschauerinnen und Zuschauer die Möglichkeit, Fragen zu stellen, etwa zum Zeitpunkt der Fertigstellung eines neuen Stadions, zum Thema Versiegelung und zur Finanzierung anderer Sportstätten im Stadtgebiet.
Der Fahrplan bis zur Entscheidung
Nachdem sich seit 2. April bereits der Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen (ergänzt um die Mitglieder des Sportausschusses), der Verkehrsausschuss sowie der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Digitalisierung und internationale Zusammenarbeit mit dem Thema Stadion-Neubau befasst haben, steht die Beschlussvorlage auch am heutigen Donnerstag, 11. April, auf der Agenda im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen (17 Uhr, Alte Fleiwa, Industriestraße 1 d). Die finale Entscheidung treffen die Ratsfraktionen in der Ratssitzung am Montag, 15. April, ab 18 Uhr, in der Kongresshalle der Weser-Ems-Hallen; die Sitzung wird vom Lokalsender oeins live übertragen www.oeins.de