Großburgwedel. Neue Elektroautos können immer schneller laden. Es fehlt an sogenannten Schnellladern. Dass es mehrheitlich in der niedersächsischen Ladeinfrastruktur noch größere Lücken für diese Fahrzeuge gibt, zeigen amtliche Zahlen der Bundesnetzagentur. Bundesweit gibt es 21.111 Schnelladepunkte (SLP), davon indes lediglich 12.985 mit einer Ladeleistung von mehr als 149 Kilowatt. Statistisch weist Niedersachsen 2.318 SLPs aus, davon rund 1.400 mit der hohen Ladeleistung über 149 Kilowatt.
Karl-Heinz Bley, Präsident des Kfz-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, sagte zur aktuellen Lage der Ladeinfrastruktur, das richtige Schnelladen der Batterie eines Elektroautos funktioniere nur an weniger als der Hälfte der angegebenen öffentlich zugänglichen Ladepunkte. „Laden ist noch nicht wie Tanken“, sagte Bley mit Hinweis auf bundesweit rund 5.400 Schnelllader mit mehr als 300 Kilowatt. Bei dieser maximalen Ladeleistung könnten bis 315 Kilometer Reichweite innerhalb von zehn Minuten geladen werden.
Von dieser schnellen Ladeinfrastruktur sei man in der Fläche aber noch weit entfernt. Insgesamt weise Niedersachsen nämlich „erheblich Lücken in der Ladeinfrastruktur“ aus. Dies spiegele sich vor allem in der Anzahl der E-Autos vor einem öffentlich zugänglichen Ladepunkt wider. Für 228.282 (Vorjahr: 179.481) E-Pkw gebe es 10.675 (Vorjahr: 7.653) Ladepunkte. Aktuell seien es in Niedersachsen 21,4 Fahrzeuge, was einer Besserung im Jahresvergleich um 12 Prozent entspreche. Bundesweit warteten 21,5 E-Fahrzeuge vor einem Ladepunkt. Bley sagte abschließend, man brauche ein höheres Tempo beim Ladenetz-Ausbau.