Am 6. Juni zeichnet die Stadt Oldenburg die Historikerin und Journalistin Anne Applebaum mit dem Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik aus. (Foto: Rahil Ahmad)

Oldenburg. Die Historikerin, Journalistin und Publizistin Anne Applebaum erhält am 6. Juni im Rahmen eines Festaktes im Oldenburger Kulturzentrum PFL den mit 10.000 Euro dotierten Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg für Zeitgeschichte und Politik des Jahres 2024. Ausgezeichnet wird sie von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Laudatorin ist die Journalistin Julia Encke. Im Rahmen der Verleihung wird traditionell eine Auftragskomposition der Zeitgenössischen Musik uraufgeführt: Preisträgerin des diesjährigen Kompositionspreises ist die Komponistin Marijana Janeveska.

Anmelden für den öffentlichen Festakt
Die öffentliche Verleihung des Carl-von-Ossietzky-Preises findet statt am Donnerstag, 6. Juni, um 18 Uhr im Veranstaltungssaal des Kulturzentrums PFL, Peterstraße 3. Alle Interessierte sind herzlich eingeladen, teilzunehmen. Aufgrund der begrenzten Plätze ist eine Anmeldung nötig: per E-Mail an servicecenter[at]stadt-oldenburg.de oder telefonisch unter 0441 235-4444. Die Vergabe erfolgt nach Eingang der Anmeldung.

Zur Person Anne Applebaum
Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit ist Anne Applebaum als Kolumnistin, politische Redakteurin und Auslandskorrespondentin tätig. Daneben hält Applebaum Gastvorträge an Universitäten in den USA wie auch in Europa. Als Buchautorin beschäftigt sie sich überwiegend mit osteuropäischen Themen, so dem Zerfall der Sowjetunion und der Entwicklung osteuropäischer Staaten nach Ende des Kalten Krieges. Für ihre detaillierte Studie „Der Gulag“ über das Arbeits- und Straflagersystem in der Sowjetunion wurde sie 2004 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

In ihrem jüngsten Werk „Die Verlockung des Autoritären“ („Twilight of Democracy“, 2020) geht sie der Frage nach, was autoritäre und illiberale Herrschaftsformen für viele Menschen so attraktiv macht und warum die Demokratie als Regierungsform weltweit unter Druck geraten ist. Das Buch wurde sofort zum New York Times-Bestseller. 

Journalistin Julia Encke hält Preisrede
Die Laudatio auf Anne Applebaum wird die Journalistin, Literaturwissenschaftlerin und verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Julia Encke, halten. Ihre Dissertation schrieb Encke über den Ersten Weltkrieg, die 2006 unter dem Titel „Augenblicke der Gefahr. Der Krieg und die Sinne“ veröffentlicht wurde. 2010 war sie Jury-Vorsitzende des Deutschen Buchpreises. Im Dezember 2018 wurde sie selbst ausgezeichnet, als „Kulturjournalistin des Jahres“. 2021 war sie Mitherausgeberin des Sachbuchs „100 Autorinnen in Portraits – Von Atwood bis Sappho, von Adichie bis Zeh“.