Wurster Nordseeküste/Wanhöden. Der Leiter der Polizeiinspektion Cuxhaven und Gesamteinsatzleiter der Polizei beim Deichbrand-Festival Michael Hasselmann zeigte sich in seinem Abschlussfazit des 19. Deichbrand-Festivals sehr zufrieden. Im Zeitraum von Mittwoch bis Montag (17.07.-22.07.2024) besuchten 60.000 Besucherinnen und Besucher täglich das Festival und feierten friedlich und ausgelassen miteinander.
Wie bereits aus den Vorjahren bekannt war die Polizei wieder mit einer Festival-Wache und einer Vielzahl an Kolleginnen und Kollegen rund um die Uhr im Einsatz. Die Möglichkeit, direkt vor Ort mit der Polizei in Kontakt zu kommen, wurde von vielen Festival-Besucherinnen und -Besuchern genutzt. Vom entlaufenen Katzenbaby, über aufgefundene Smartphones bis zum entwendeten Fahrrad ist alles dabei gewesen. So wurden bis Montagmittag auch rund 102 Straftaten registriert (2023 = 99). Die Anzahl liegt somit nahezu auf dem Niveau wie im Vorjahr. Hierbei handelte es ich um festivaltypische Straftaten wie Erschleichen von Leistungen, einfache Körperverletzungen oder Diebstähle.
Allerdings wurde auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Vergewaltigung im Bereich der Campingplätze angezeigt. Die Ermittlungen zu den genauen Umständen der Tat laufen. Aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte werden zunächst keine weiteren Informationen hierzu bekanntgegeben.
„Unsere Konzepte rund um Sicherheit, Kriminalität und Verkehr sind aus polizeilicher Sicht einmal mehr aufgegangen“ bilanzierte Hasselmann.
Wie im Frühjahr nutzten gut 30.000 Festivalgäste die Frühanreise. In Verbindung mit denen in Teilen aufgeweichten Zufahrten kam es rund um das Festivalgelände auf den Gemeinde-, Kreis- und Landesstraßen zu größeren Verkehrsbehinderungen, der Verkehr auf der BAB27 lief weitestgehend störungsfrei.
Die durchgeführten An- sowie auch den Abfahrtkontrollen zeigten sich sehr unauffällig. Während der Anfahrtkontrolle am Mittwoch wurde beispielsweise lediglich ein Fahrzeugführer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln festgestellt. Bei den Abfahrtkontrollen Sonntagnacht und am Montagvormittag ebenfalls lediglich ein Verkehrsteilnehmer unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln festgestellt. Die Veranstaltungen auf und rund um das Gelände verliefen aus polizeilicher Sicht störungsfrei. Eine Einflussnahme auf den Ablauf war zu keinem Zeitpunkt erforderlich.
Das Wetter, das immer ein entscheidender Faktor für den Ablauf des Festivals ist, zeigte sich in diesem Jahr sehr gnädig. Gab es am Mittwoch noch Probleme durch den Regen, so stellte sich über das gesamte Wochenende allerbestes Sommerwetter ein. Die zu Beginn des Wochenendes noch prognostizierte Gewitterlage stellte sich glücklicherweise so nicht ein. Letztendlich kam es nur im Verlauf des Sonntags zu Regenschauern, die aber keinen negativen Einfluss auf den geplanten Festival-Verlauf hatten. Der Abreiseverkehr setzte nach den letzten Acts ein und zog sich bis in den heutigen Vormittag. Dieser lief im
Umfeld des Veranstaltungsgeländes weitestgehend störungsfrei ohne größere Behinderungen, was gerade im Vergleich zum Vorjahr sehr erfreulich ist.
Lediglich auf der BAB 27 kam es aufgrund der bestehenden Baustellensituation zu längeren Staubildungen.
In diesem Jahr waren im Rahmen eines Austauschprogramms zwei Polizeibeamte aus Spanien beim Deichbrand eingesetzt. Diese konnten bei dieser Großveranstaltung die hiesigen polizeilichen Aufgaben kennenlernen und sich ein Bild vom Ablauf und der Stimmung machen. Am Freitag besuchten die Innenministerin Daniela Behrens als oberste Dienstherrin der Polizei Niedersachsen zusammen mit dem
Landespolizeipräsidenten Axel Brockmann, dem Polizeipräsidenten der Polizeidirektion Oldenburg Andreas Sagehorn sowie Mitgliedern der spanischen Botschaft das Festival, um sich selbst ein Bild vom polizeilichen Einsatzverlauf zu machen und den gesamten Einsatzkräften für ihr großes Engagement zu danken.
Insgesamt waren täglich rund 250 Kolleginnen und Kollegen im Einsatz. Diese kamen aus der Zentralen Polizeidirektion in Hannover und Göttingen, der Polizeiakademie Niedersachsen, der Polizeidirektion Oldenburg und natürlich aus der Polizeiinspektion Cuxhaven.
Die Polizeiakademie Niedersachsen war wie schon im Vorjahr mit dem durchgängig von Interessierten umlagerten Infomobil Teil des Polizeiteams auf dem Deichbrand, um aktiv Nachwuchswerbung für den Polizeiberuf zu betreiben. „Die Arbeit in den Urlaubsorten von Stadt und Landkreis Cuxhaven sowie beim
Deichbrand-Festival ist schon ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das junge Menschen bei ihrer Berufswahl spürbar anspricht“, so Michael Hasselmann. Darüber hinaus gewährte die Polizeiinspektion Cuxhaven über ihre einschlägigen Social-Media-Kanäle allen Interessierten wertvolle Einblicke in ihre Arbeit vor Ort.
„Ich bin mit dem Veranstaltungsverlauf sehr zufrieden. Ein Einsatz dieser Größenordnung, bei welchem es sich übrigens um den größten, regelmäßig wiederkehrenden Einsatz in der gesamten Polizeidirektion Oldenburg handelt, ist immer eine große Herausforderung. Ich bin allen Einsatzkräften äußerst dankbar dafür, dass Sie mit ihrem Engagement zum Gelingen dieses Einsatzes beigetragen haben. Dies ist uns auch von fast allen Besucherinnen und Besuchern gespiegelt worden, die das Auftreten der Polizei insgesamt ausdrücklich gelobt haben. Die Wenigen, die über die Stränge geschlagen, sich unangemessen verhalten oder Straftaten begangen haben, haben jedoch auch zu spüren bekommen, dass wir da sind und sofern geboten auch konsequent einschreiten. Zusammen mit dem Veranstalter und den anderen Sicherheitsbörden ist es uns gelungen, für ein sehr friedliches, ausgelassenes und weitestgehend störungsfreies Festival zu sorgen“ fasst Hasselmann die vergangenen Tage zusammen.