Das historische Erntefest in Aperberg wird auch in diesem Jahr wieder abgehalten. (Foto: pr)
Aperberg. Auch in diesem Jahr lassen die Mitglieder des Vereins für Heimat- und Brauchtumspflege Aperberg e. V. Geschichte wieder lebendig werden und zeigen, wie anstrengend die Getreideernte zu Großmutters Zeiten war. Die Veranstaltung für die ganze Familie (Eintritt frei) findet am Samstag, den 10. August 2024 ab 13:00 Uhr an der Traubenstraße in Aperberg statt.
Hier zeigen Bäuerinnen und Bauern aus Aperberg in Originaltrachten, wie das Ernten des Getreides in den letzten 200 Jahren durchgeführt wurde. Gezeigt werden alle Maschinen der
letzten 200 Jahre. Von der Sichte über Selbstbinder bis hin zum Mähdrescher. Vom Dreschflegel über Spitzdrescher und Weiher bis hin zum Lohndrescher. Alles restauriert und in vollem Einsatz!
Nach dem Motto „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ ist nach dem Kornmähen um 21:00 Uhr wieder eine Scheunenfete geplant. Für Musik und Stimmung sorgt DJ Günni.
Ab 13:00 Uhr zeigen erstmal die Frauen des Vereins in ihren historischen Trachten, wie das Getreide zu Garben gebunden und anschließend zu Hocken aufgestellt wurden.
Ein riesiger Fortschritt war dann der Selbstbinder. Die Maschine vom Hersteller Bautz aus den 50er Jahren wird von einem Lanz gezogen, mäht das Getreide und bindet dieses dann auch gleich zu Garben. Die fertigen Garben mussten nur noch zu Hocken aufgestellt werden. Zusätzlich kommt dann auch ein Selbstbinder mit Bodenantrieb zum Einsatz. Dieser konnte früher mit Pferdekraft gezogen und angetrieben werden.
Dann dürfen die Mähdrescher natürlich auch nicht fehlen. Als erstes kommt ein selbst fahrender Mähdrescher „Columbus“ von der Firma Claas zum Einsatz. Dieser wird von einem 29 PS Motor angetrieben. Als zweites kommt ein gezogener Mähdrescher zum Einsatz.
Nach dem Mähen kommt das Dreschen! Auch hier ist erstmal wieder die Handarbeit gefragt. Gedroschen wird nämlich zuerst mit dem Flegel. Das Flegeln wird in einer Gruppe von bis zu 15 Personen vorgeführt.
Anschließend kommt eine Dreschwalze (Dreschblock) zum Einsatz. Die Vereinsmitglieder haben den originalen Nachbau einer Dreschwalze aus dem 18. Jahrhundert vor einigen Jahre in Handarbeit angefertigt. Dadurch können die Besucher die vermutlich einzige funktionsfähige Dreschwalze Deutschlands in Aktion bestaunen. Hierbei handelt es sich um eine kegelförmige Walze aus schwerem Eichenholz, die von einem Pferd über das Getreide gezogen wird.
Danach können die Besucher einen Dreschschlitten in Aktion bewundern. Hierbei handelt es sich um einen mehrere Jahrhunderte alten Schlitten, der an der Unterseite mit tausenden Feuersteinen besetzt ist, den es so erhalten und voll funktionsfähig kaum ein zweites Mal gibt. (Dreschschlitten wurden schon vor 2000 Jahren benutzt und werden sogar schon in der Bibel erwähnt!)
Dann kommen die verschiedenen Dreschmaschinen an die Reihe. Der Verein besitzt mit 12 funktionsfähigen Dreschmaschinen einer der größten Sammlungen Deutschlands. Angefangen beim Spitzdrescher, über Breitdrescher bis hin zu einem Lohndrescher mit verschiedenen Pressen. Angetrieben werden die Dreschmaschinen von alten Elektro- und Standmotoren, einem Göpel (mit Pferdekraft) sowie von alten Traktoren.
Das Fest soll insbesondere die Förderung von Kulturwerten,die Pflege des landwirtschaftlichen Brauchtums und die Funktion von historischen Landmaschinen einer breiten Öffentlichkeit, vor allen der Jugend, zugänglich zu machen.
Weitere Infos unter www.kornmaehen.de